Der deutliche Anstieg der Teilnehmerzahl ist auf den Zuwachs der Studieninteressierten zurückzuführen, deren im Ausland erworbene Hochschulzugangsberechtigung nicht der deutschen Hochschulreife entspricht. Das hohe Interesse zeigt sich auch daran, dass alle 336 zur Verfügung stehenden Plätze in den Studienkollegs besetzt werden konnten.
Ein weiterer Grund für den Anstieg ist eine 2015 durchgeführte Umstrukturierung der rheinland-pfälzischen Studienkollegs. Aufgrund der Umstellung des Kurssystems ging die Teilnehmerzahl 2015/16 kurzfristig stark zurück und stieg in den folgenden drei Jahren wieder deutlich an (plus 130 Prozent).
Die meisten Teilnehmenden an den vorakademischen Kursen der Studienkollegs kamen aus China (79), gefolgt von Marokko (37) und Indonesien (27). Die verhältnismäßig hohe Zahl der Studienkollegiatinnen und Studienkollegiaten aus China begründet sich damit, dass nicht alle an einem Studium in Deutschland interessierten Chinesinnen und Chinesen über einen mit dem Abitur oder der Fachhochschulreife vergleichbaren Abschluss sowie über die sprachlichen Voraussetzungen verfügen, die für ein Studium an einer deutschen Hochschule notwendig sind. Während beispielsweise ein in China erworbener Abschluss der zwölfjährigen Fremdsprachenmittelschule, ein Deutsches Sprachdiplom Stufe II und eine bestandene chinesische Hochschulaufnahmeprüfung („gaokao“) die Aufnahme eines Studiums in Deutschland ermöglicht, müssen chinesische Absolventinnen und Absolventen mit einem Abschluss des dreijährigen Junior College Programms zunächst das Studienkolleg besuchen bzw. eine Feststellungsprüfung ablegen, bevor sie in Deutschland ein Studium aufnehmen dürfen.
In Rheinland-Pfalz werden an der Hochschule Kaiserslautern und an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz die Studienbewerberinnen und Studienbewerber in unterschiedlichen Schwerpunktkursen auf eine Feststellungsprüfung vorbereitet, die bei erfolgreichem Abschluss zur Aufnahme eines Hochschulstudiums berechtigt.
Die Studienkollegs liefern einmal jährlich Angaben zu den Kollegiatinnen und Kollegiaten an das Statistische Landesamt.
Autor: Dr. Marco Schröder (Referat Bildung)
