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Mehr Teilnehmende in Deutsch- und Integrationskursen in der Erwachsenen- und Weiterbildung

Im Jahr 2016 haben die öffentlich anerkannten Weiterbildungsanbieter, zu denen insbesondere die Volkshochschulen zählen, in knapp 41.600 Maßnahmen rund 920.000 Weiterbildungsstunden angeboten. Wie das Statistische Landesamt in Bad Ems mitteilt, waren das 120.300 Unterrichtsstunden bzw. 15 Prozent mehr als im Vorjahr.

Die Zunahme der Unterrichtsstunden ist im Wesentlichen auf die hohe Nachfrage nach Deutsch-, Integrations- und Orientierungskursen zurückzuführen. So stiegen die sachgebietsübergreifenden Weiterbildungsstunden (u. a. für Integrations- und Orientierungskurse) gegenüber 2006 um 99 Prozent und die Weiterbildungsstunden im Sachgebiet „Sprachen“ um 74 Prozent. Ursächlich hierfür ist im Wesentlichen die sprachliche Förderung und Integration von Schutz- und Asylsuchenden sowie von Menschen mit Migrationshintergrund.

Die Teilnehmendenzahl an Weiterbildungsmaßnahmen stieg gegenüber 2015 um 1,8 Prozent. Im Zehnjahresvergleich sank sie jedoch um 147.500 bzw. 19 Prozent. Dabei fiel der Rückgang unter den Frauen (minus 20 Prozent), die traditionell häufiger Angebote der öffentlich anerkannten Erwachsenenbildung wahrnehmen, deutlicher aus als unter den Männern (minus 15 Prozent). Dass die Weiterbildungsstunden dennoch deutlich gestiegen sind, begründet sich durch die Angebote zum Spracherwerb und zur Integration, die nicht als Einzelmaßnahme erfolgen, sondern sukzessiv und als mittel- bis langfristige Maßnahme durchgeführt werden. Regionale Unterschiede

Besonders häufig nutzten Menschen in den Städten Speyer und Koblenz sowie im Landkreis Kusel die Angebote der öffentlich anerkannten Weiterbildungsträger. Insgesamt besuchten die Bürgerinnen und Bürger von kreisfreien Städten häufiger eine Weiterbildungsmaßname als die der Landkreise.

Gasthörerinnen und Gasthörer an Hochschulen Neben dem Besuch eines Kurses an einer Volkshochschule besteht auch die Möglichkeit, an einer Hochschule als Gasthörerin oder Gasthörer tertiäre Bildungsangebote im Kontext des lebenslangen Lernens wahrzunehmen. Im Wintersemester 2016/17 hatten 500 Personen den Status eines Gasthörers bzw. einer Gasthörerin. Besonders ältere Bürgerinnen und Bürger nutzten dieses Angebot. So waren 71 Prozent der Gasthörenden 60 Jahre oder älter. Insgesamt nahm die Nachfrage der Gasthörenden jedoch ab. Gegenüber 2006/07 ging ihre Zahl um 32 Prozent zurück.

Die statistische Erfassung der Daten für die Weiterbildungsstatistik erfolgt über den Landesbeirat für Weiterbildung bei den Spitzenorganisationen der Weiterbildungsträger. Die einzelnen Spitzenorganisationen erheben ihrerseits die Daten bei den ihnen angeschlossenen Einrichtungen. Die Aufbereitung der vom Landesbeirat für Weiterbildung gesammelten Ergebnisse erfolgt beim Statistischen Landesamt. Nachgewiesen werden ausschließlich jene Maßnahmen, die nach dem Weiterbildungsgesetz gefördert werden. Nicht enthalten sind daher beispielsweise Kurse mit weniger als acht Teilnehmenden, auch wenn diese entsprechend ihrer Zielgruppe und ihrer Thematik grundsätzlich förderfähig wären. Ebenfalls nicht enthalten sind Kurse aufgrund von Auftragsmaßnahmen oder Kinderkurse.

Die statische Erfassung der Gasthörerinnen und Gasthörer erfolgt einmal jährlich an den rheinland-pfälzischen Hochschulen.

Autor: Dr. Marco Schröder (Referat Schulen, Hochschulen, Berufsbildung)

 

 

 

 

 

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