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Negativer Studierendenwanderungssaldo: Viele rheinland-pfälzische Studienberechtigte zieht es in die Nachbarbundesländer

Im Wintersemester 2015/16 waren rund 61.700 Studierende mit einer in Rheinland-Pfalz erworbenen Studienberechtigung an einer Hochschule in einem anderen Bundesland eingeschrieben. Wie das Statistische Landesamt in Bad Ems mitteilt, waren das fast 1.800 junge Erwachsene bzw. drei Prozent mehr als im Vorjahr. Besonders gefragt waren bei den rheinland-pfälzischen Studienberechtigten die Hochschulen in den angrenzenden Bundesländern Nordrhein-Westfalen (17.200), Baden-Württemberg (15.200) und Hessen (12.700).

Umgekehrt studierten 58.300 junge Erwachsene in Rheinland-Pfalz, die ihre Hochschulzugangsberechtigung in einem anderen Bundesland erworben haben. Besonders für Studieninteressierte aus den Nachbarländern Hessen (15.600), Nordrhein-Westfalen (12.600) und Baden-Württemberg (11.200) sowie dem Saarland (8.700) war das rheinland-pfälzische Studienangebot attraktiv. Neben den Studierenden aus anderen Bundesländern waren rund 9.100 Studienberechtigte mit ausländischer Studienberechtigung an einer der 21 rheinland-pfälzischen Hochschulen immatrikuliert. Insgesamt kamen 56 Prozent der Studierenden an rheinland-pfälzischen Hochschulen aus anderen Bundesländern oder dem Ausland.

Wird die Abwanderung von rheinland-pfälzischen Studienberechtigten von den aus anderen Bundesländern zugezogenen Studierenden abgezogen, ergibt sich der sogenannte Studierendenwanderungssaldo. Obwohl aus dem Saarland (plus 5.600) und Hessen (plus 2.900) mehr Studierende zugezogen als dorthin abgewandert sind, ist der Studierendenwanderungssaldo im Wintersemester 2015/16 mit minus 3.300 deutlich negativ ausgefallen. Dies begründet sich darin, dass wesentlich mehr rheinland-pfälzische Studienberechtigte in den Ländern Nordrhein-Westfalen (minus 4.600), Baden Württemberg (minus 4.000) und Berlin (minus 1.600) ein Studium aufgenommen haben als umgekehrt.

Mit Blick auf die Entwicklung der vergangenen Jahre wird deutlich, dass der zunächst positive Wanderungssaldo kontinuierlich zurückging und seit dem Jahr 2014 in den negativen Bereich abgefallen ist. Im Wesentlichen dürfte dieser Wandel auf den Wegfall der Studiengebühren in den anderen Bundesländern zurückzuführen sein. Zum Wintersemester 2014/15 erließ Niedersachsen als letztes Bundesland die Studiengebühren für Immatrikulierte im Erststudium.

Die Daten stammen aus der Studierendenstatistik. Diese Daten werden von den Hochschulen für alle Studierenden im Wintersemester sowie für alle Erstimmatrikulierten und Exmatrikulierten auch im Sommersemester an die statistischen Landesämter gemeldet. Die Auswertung der Studierendenströme über Landesgrenzen hinweg erfolgt durch das Statistische Bundesamt.

Autor: Dr. Marco Schröder (Referat Bildung)

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