| Bildung

Niedrigste Zahl der Studienanfängerinnen und -anfänger seit 14 Jahren

Im Wintersemester 2021/22 schrieben sich rund 14.100 junge Menschen erstmalig an einer der 22 rheinland-pfälzischen Hochschulen ein. Wie das Statistische Landesamt in Bad Ems anhand vorläufiger Berechnungen mitteilt, war das seit dem Wintersemester 2007/08 die niedrigste Zahl der Neueinschreibungen in das erste Hochschulsemester. Gegenüber dem Vorjahr sank die Studienanfängerzahl um knapp zehn Prozent.

Insbesondere die großen Landesuniversitäten verzeichneten einen Rückgang der Zahl der Studienanfängerinnen und -anfänger. Gegenüber dem Vorjahr erfuhren die Universität Koblenz-Landau (minus 340), die Johannes Gutenberg-Universität Mainz (minus 220) und die Technische Universität Kaiserslautern (minus 190) die deutlichsten Rückgänge. Lediglich die Hochschule für öffentliche Verwaltung (plus 31) und die WHU Vallendar (plus 26) meldeten nennenswerte Zuwächse.

Die Gesamtzahl der Studierenden an rheinland-pfälzischen Hochschulen sank von rund 124.000 im Wintersemester 2020/21 auf etwa 121.000 im Wintersemester 2021/22. Das war ein Rückgang von zwei Prozent.

Die negative Entwicklung der Studienanfänger- und Studierendenzahlen begründet sich unter anderem in der demografischen Entwicklung und der Abwanderung von Studienberechtigten in andere Bundesländer. Daneben sind Effekte auf die Studierenden- und Studienanfängerzahlen durch die Corona-Krise zu erwarten.

Erholung der Zahl der ausländischen Studierenden

Unter den 14.100 Studienanfängerinnen und -anfängern im Wintersemester 2021/22 besaßen rund 2.900 eine ausländische Staatsangehörigkeit. Während die Zahl im Vorjahr noch coronabedingt einbrach, stieg sie gegenüber 2020 um rund 160 Personen bzw. sechs Prozent. Der Anteil der Ausländerinnen und Ausländer wuchs von 18 auf 21 Prozent.

Geschlechterunterschiede bei der Studienfachwahl

Durch die unterschiedliche familiäre, schulische und mediale Sozialisation und die damit einhergehende Entwicklung unterschiedlicher Werte, Interessen und Motive zeigen sich nach wie vor deutliche Geschlechterunterschiede in der Studienfachwahl: Während sich junge Frauen am häufigsten in Studiengänge einer wirtschafts-, sozial- oder rechtswissenschaftlichen Fächergruppe neu einschrieben (44 Prozent der Frauen), wählten die meisten jungen Männer ein ingenieurwissenschaftliches, naturwissenschaftliches oder mathematisches Studium (49 Prozent der Männer).

Die Hochschuldaten stammen aus den Schnellmeldungen zur Studierendenstatistik. Im Rahmen dieser Meldungen werden Eckdaten von den Hochschulen vorab als vorläufige Zahlen an das Statistische Landesamt geliefert. Als Studienanfänger/-innen wurden Studierende im ersten Hochschulsemester gezählt.

Autor: Dr. Marco Schröder (Referat Bildung)

#Themen

Bildung

Teilen

Zurück