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Rheinland-pfälzische Lehrerinnen und Lehrer werden jünger

Im Schuljahr 2019/20 waren rund 40.000 Lehrkräfte an den rheinland-pfälzischen Schulen hauptamtlich beschäftigt. Der Anteil der über 54-Jährigen lag bei 22 Prozent. Wie das Statistische Landesamt mitteilt, waren das in dieser Altersgruppe knapp 2.000 Lehrkräfte weniger als fünf Jahre zuvor (minus 18 Prozent). Im Schuljahr 2014/15 lag ihr Anteil noch bei 27 Prozent.

Der Eintritt in den Ruhestand ist nicht der einzige und auch nicht der häufigste Grund für den Abgang einer Lehrkraft. So verließen 2019 rund 50 Prozent der abgehenden Lehrerinnen und Lehrer eine Schule aufgrund einer Versetzung, Abordnung oder Entlassung aus dem Schuldienst, weitere sechs Prozent wegen Beurlaubung oder Auslandsschuldienst. In den Ruhestand gingen hingegen nur 40 Prozent. Knapp drei Prozent schieden wegen Dienstunfähigkeit oder Tod aus.

Demgegenüber steht der Lehrernachwuchs, dessen Ausbildung in zwei aufeinander aufbauenden Phasen gegliedert wird. In der ersten Phase erwirbt der Lehrernachwuchs an einer wissenschaftlichen Hochschule sowohl den Bachelor als auch den Master of Education. Der Umfang des Studiums variiert dabei in Abhängigkeit von der Schulart: Während für das Lehramt an Grundschulen ein insgesamt vierjähriges Bachelor- und Masterstudium vorgesehen ist, soll das Studium des Lehramts an Gymnasien oder berufsbildenden Schulen in fünf Jahren absolviert werden. In Rheinland-Pfalz schlossen im Wintersemester 2018/2019 rund 900 Studierende ein lehramtsbezogenes Masterstudium erfolgreich ab, darunter mehr als die Hälfte für das Lehramt an Gymnasien.

Auf das akademische Studium folgt der Vorbereitungsdienst, der sowohl in Ausbildungsschulen als auch an staatlichen Studienseminaren absolviert wird. Der Vorbereitungsdienst verknüpft das pädagogische, fachdidaktische und fachliche Wissen mit der Berufs- und Unterrichtspraxis. Die zweite Ausbildungsphase wird mit der Zweiten Staatsprüfung abgeschlossen, die 2019 rund 1.300 angehende Lehrkräfte bestanden haben. Die meisten Absolventinnen und Absolventen haben ihren Abschluss im Lehramt an Gymnasien erworben (37 Prozent), gefolgt von Grundschulen (22 Prozent) und berufsbildenden Schulen (14 Prozent).

Der Lehrernachwuchs blieb auch 2019 eine weibliche Domäne: Etwa 70 Prozent der Absolventinnen und Absolventen des Studienseminars waren Frauen. Besonders hoch war der Anteil der Absolventinnen der Zweiten Staatsprüfung für das Lehramt an Grundschulen (89 Prozent) und an Förderschulen (82 Prozent). In keiner Schulart waren mehr männliche als weibliche Nachwuchskräfte.

Die Zahlen der Studienseminarteilnehmenden stammen aus der Statistik der Studienseminare. Die Daten werden von diesen Einrichtungen zweimal jährlich – zum 1. März und zum 1. Oktober – an das Statistische Landesamt gemeldet. Jahresangaben der Absolventinnen und Absolventen beziehen sich auf den Erhebungszeitraum vom 1. Februar bis zum 31. Januar des Folgejahres.
Die Daten der Masterabsolventen/-innen stammen aus der Hochschulprüfungsstatistik. Bei den Masterabschlüssen wurden die gleichwertigen Zertifikatsabschlüsse eingeschlossen.
Die Daten zu den Lehrkräften stammen aus der Statistik der allgemeinbildenden Schulen und der Statistik der berufsbildenden Schulen. Lehrkräfte an Schulen des Gesundheitswesens wurden nicht berücksichtigt.

Autor: Dr. Marco Schröder (Referat Bildung)

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