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Viele Nachwuchslehrkräfte an Gymnasien, wenige an Förder- und Berufsschulen

Im Schuljahr 2016/17 waren 10.200 hauptamtliche Lehrkräfte 55 Jahre oder älter. Wie das Statistische Landesamt mitteilt, erreichen 25 Prozent der Lehrerinnen und Lehrer in den nächsten zehn Jahren die Altersgrenze für den Ruhestand. Parallel dazu haben 2016 rund 1.300 junge Erwachsene, davon 900 Frauen, die Zweite Staatsprüfung der Lehrerausbildung erfolgreich abgeschlossen. Das waren fünf Prozent weniger als im Jahr zuvor.

Ein überdurchschnittlicher Anteil an Lehrerinnen und Lehrern im Alter von 55 oder mehr Jahren lag bei Lehrkräften mit dem Lehramt für berufsbildende Schulen (32 Prozent) und Förderschulen (27 Prozent) vor. Entsprechend hoch wird wahrscheinlich in den nächsten zehn Jahren der Bedarf an nachkommenden Lehrkräften sein. Doch die meisten Lehramtsanwärterinnen und -anwärter nahmen an Studienseminaren für das gymnasiale Lehramt (36 Prozent) und das Grundschul- bzw. Grund- und Hauptschullehramt (28 Prozent) teil. Der Anteil der Studienseminarteilnehmenden für das Lehramt an berufsbildenden Schulen (14 Prozent) und Förderschulen (sieben Prozent) war vergleichsweise niedrig.

Die Ausbildung für das Lehramt gliedert sich in zwei aufeinander aufbauende Phasen. Auf das akademische Studium folgt der Vorbereitungsdienst, der sowohl in Ausbildungsschulen als auch an staatlichen Studienseminaren absolviert wird. Der Vorbereitungsdienst verknüpft das pädagogische, fachdidaktische und fachliche Wissen mit der Berufs- und Unterrichtspraxis. Der Vorbereitungsdienst wird mit der Zweiten Staatsprüfung abgeschlossen, welche die Befähigung für das jeweilige Lehramt prüft.

Der Lehrernachwuchs blieb auch zu Beginn des Jahres 2017 eine weibliche Domäne: Rund 69 Prozent der Teilnehmenden an den Studienseminaren waren Frauen. Besonders hoch war der Anteil Absolventinnen der Zweiten Staatsprüfung für das Lehramt an Grundschulen (89 Prozent) und an Förderschulen (84 Prozent).

Die Zahlen stammen aus der Statistik der Studienseminare. Die Daten werden von diesen Einrichtungen zweimal jährlich – zum 1. März und zum 1. Oktober – an das Statistische Landesamt gemeldet. Jahresangaben der Absolventinnen und Absolventen beziehen sich auf den Erhebungszeitraum vom 1. Februar bis zum 31. Januar des Folgejahres.

Autor: Dr. Marco Schröder (Referat Schule, Hochschule, berufliche Bildung)  

 

 

 

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