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Weniger Studienanfängerinnen und -anfänger an rheinland-pfälzischen Hochschulen

Im Wintersemester 2019/20 schrieben sich rund 16.200 junge Menschen erstmalig an einer der 22 rheinland-pfälzischen Hochschulen ein. Wie das Statistische Landesamt in Bad Ems anhand vorläufiger Berechnungen mitteilt, waren das knapp 1.300 Studienanfängerinnen und Studienanfänger weniger als im Vorjahr (minus 7,2 Prozent). Das war seit dem Wintersemester 2010/11 die niedrigste Zahl an Neuimmatrikulierten.

Insbesondere die großen Landesuniversitäten verzeichneten weniger Studienanfängerinnen und -anfänger als im Vorjahr. So sank die Zahl der Einschreibungen in das erste Hochschulsemester an der Universität Trier (minus 350), Universität Koblenz-Landau (minus 330), Johannes Gutenberg-Universität Mainz (minus 170) und Technischen Universität Kaiserslautern (minus 130). Demgegenüber stiegen die Studienanfängerzahlen unter anderem an der Hochschule Kaiserslautern (plus 120), Hochschule Mainz (plus 60) und Hochschule für Finanzen in Edenkoben (plus 20). Internationalisierung der Hochschulen Unter den 16.200 Studienanfängerinnen und -anfängern im Wintersemester 2019/20 besaßen rund 3.400 eine ausländische Staatsangehörigkeit. Gegenüber 2014/15 stieg der Anteil der Ausländerinnen und Ausländer unter den Neueingeschriebenen von 16 auf 21 Prozent. Zum Vergleich: Der Anteil der Ausländerinnen und Ausländer unter den Schulabsolventinnen und -absolventen mit Abitur wuchs zwischen 2014 und 2018 lediglich von 3,6 auf 3,7 Prozent. Der Anstieg der ausländischen Studierenden ist daher vielmehr auf eine Hochschulpolitik zurückzuführen, die eine zunehmende Internationalisierung unterstützt, um auch Studieninteressierte aus dem Ausland zu gewinnen. Im Rahmen der Bologna-Ministerkonferenz 2012 und der nationalen Wissenschaftskonferenz 2013 wurde hierfür die Mobilitätsstrategie 2020 für den Europäischen Hochschulraum und die Internationalisierung als Querschnittsaufgabe der Hochschulen festgelegt. Geschlechterunterschiede bei der Studienfachwahl

Durch die unterschiedliche familiäre, schulische und mediale Sozialisation und die damit einhergehende Entwicklung unterschiedlicher Werte, Interessen und Motive zeigen sich nach wie vor deutliche Geschlechterunterschiede in der Studienfachwahl: Während sich junge Frauen am häufigsten in Studiengänge einer wirtschafts-, sozial- oder rechtswissenschaftlichen Fächergruppe neu einschrieben (46 Prozent der Frauen), wählten die meisten jungen Männer ein ingenieurwissenschaftliches, naturwissenschaftliches oder mathematisches Studium (50 Prozent der Männer).

Die Hochschuldaten stammen aus den Schnellmeldungen zur Studierendenstatistik. Im Rahmen dieser Meldungen werden Eckdaten von den Hochschulen vorab als vorläufige Zahlen an das Statistische Landesamt geliefert.

Als Studienanfänger/-innen wurden Studierende im ersten Hochschulsemester gezählt.Zahlen zu Schulabsolventen/-innen stammen aus der Statistik der allgemeinbildenden Schulen und der Statistik der berufsbildenden Schulen.

Autor: Dr. Marco Schröder (Referat Bildung)

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