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Weniger Teilnehmende in der Erwachsenenbildung

Im Jahr 2017 meldeten die öffentlich anerkannten Weiterbildungsanbieter, zu denen insbesondere die Volkshochschulen zählen, rund 613.000 Teilnehmende. Wie das Statistische Landesamt in Bad Ems mitteilt, waren das 24.900 Teilnehmende bzw. 3,9 Prozent weniger als im Vorjahr. Gegenüber 2007 sank ihre Zahl um 163.000 Personen (minus 21 Prozent).

Obwohl die Weiterbildungsstunden gegenüber dem Vorjahr um 2,5 Prozent gesunken sind, wurde 2017 der zweithöchste Wert der vergangenen zehn Jahre erreicht. Die hohe Zahl der Unterrichtsstunden ist im Wesentlichen durch die hohe Nachfrage an Deutsch-, Integrations- und Orientierungskursen zu erklären. So stiegen die sachgebietsübergreifenden Weiterbildungsstunden (u. a. für Integrations- und Orientierungskurse) gegenüber 2007 um 116 Prozent und die Unterrichtsstunden im Sachgebiet „Sprachen“ um 64 Prozent. Ursächlich hierfür ist im Wesentlichen die sprachliche Förderung und Integration von Schutz- und Asylsuchenden sowie von Menschen mit Migrationshintergrund. Regionale Unterschiede Besonders häufig nutzten Menschen in den Städten Speyer, Neustadt und Koblenz sowie im Rhein-Hundsrück-Kreis die Angebote der öffentlich anerkannten Weiterbildungsträger. Insgesamt besuchten Bürgerinnen und Bürger von kreisfreien Städten häufiger eine Weiterbildung als die der Landkreise. Ursache ist, dass in urbanen Räumen kürzere Anfahrtswege bestehen und Bildungseinrichtungen in kreisfreien Städten häufig von Weiterbildungsteilnehmerinnen und -teilnehmern aus dem Umland profitieren. Gasthörerinnen und Gasthörer an Hochschulen Neben dem Besuch eines Kurses an einer Volkshochschule besteht auch die Möglichkeit, an einer Hochschule als Gasthörerin oder Gasthörer tertiäre Bildungsangebote im Kontext des lebenslangen Lernens wahrzunehmen. Im Wintersemester 2017/18 hatten rund 540 Personen den Status eines Gasthörers bzw. einer Gasthörerin. Das waren 7,2 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Besonders ältere Bürgerinnen und Bürger nutzten dieses Angebot. So waren 69 Prozent der Gasthörenden 60 Jahre oder älter. Insgesamt nahm die Nachfrage der Gasthörenden langfristig jedoch ab. Gegenüber 2007/08 ging ihre Zahl um 27 Prozent zurück.

Die statistische Erfassung der Daten für die Weiterbildungsstatistik erfolgt über den Landesbeirat für Weiterbildung bei den Spitzenorganisationen der Weiterbildungsträger. Die einzelnen Spitzenorganisationen erheben ihrerseits die Daten bei den ihnen angeschlossenen Einrichtungen. Die Aufbereitung der vom Landesbeirat für Weiterbildung gesammelten Ergebnisse erfolgt beim Statistischen Landesamt. Nachgewiesen werden ausschließlich jene Maßnahmen, die nach dem Weiterbildungsgesetz gefördert werden. Nicht enthalten sind daher beispielsweise Kurse mit weniger als acht Teilnehmenden, auch wenn diese entsprechend ihrer Zielgruppe und ihrer Thematik grundsätzlich förderfähig wären. Ebenfalls nicht enthalten sind Kurse aufgrund von Auftragsmaßnahmen oder Kinderkurse. Die statische Erfassung der Gasthörerinnen und Gasthörer erfolgt einmal jährlich an den rheinland-pfälzischen Hochschulen.

Autor: Dr. Marco Schröder (Referat Bildung)

 

Gasthörende an Hochschulen in den Wintersemestern 2006/07 bis 2016/17 nach Altersgruppen
WintersemesterGasthörende
Insgesamtbis 29 Jahre30 bis 59 Jahre60 Jahre und älter
2007/0873052175503
2008/0972262194466
2009/1067748155474
2010/1164539143463
2011/1262744146437
2012/1365162157432
2013/1457435112427
2014/1567164207400
2015/165485293403
2016/175004798355
2017/185367591370

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