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Zahl der Masterabsolventinnen und -absolventen steigt

Im Prüfungsjahr 2018 schlossen in Rheinland-Pfalz rund 22.300 junge Erwachsene ihr Hochschulstudium (ohne Promotionen) erfolgreich ab, darunter 8.300 Masterabsolventinnen und -absolventen. Wie das Statistische Landesamt in Bad Ems mitteilt, stieg die Zahl der erfolgreichen Masterabschlüsse im Vergleich zum Vorjahr um vier Prozent.

Einen Bachelorabschluss erwarben insgesamt 12.300 Studierende. Während die Zahl der erfolgreichen Masterabschlüsse zwischen 2014 und 2018 um 40 Prozent stiegen, stagnierte die Absolventenzahl mit einem Bachelorabschluss weitgehend. Der zuvor bis 2014 beobachtete Anstieg der Bachelorabsolventinnen und -absolventen ist im Wesentlichen auf die durch die Bologna-Reform initialisierte Umstrukturierung der Diplom- und Magisterstudiengänge zurückzuführen. Mit dem Bachelorabschluss sollte über ein kurzes Studium ein schneller Zugang zum Arbeitsmarkt geschaffen werden. Aufgrund der kurzen Studienzeit und der damit einhergehend eingeschränkten Möglichkeiten, ausreichende Fachkompetenzen, berufliche Reife und tätigkeitsrelevante Erfahrungen für die Arbeitswelt zu erwerben, geriet der Abschluss zunehmend in die Kritik. Dadurch gewinnt das Masterstudium sowohl bei Arbeitgebern als auch bei Studierenden an Beliebtheit. Geschlechterunterschiede bei den Abschlussnoten Gegenüber 2008 verschlechterte sich die durchschnittliche Abschlussnote der Hochschulabsolventinnen und -absolventen um fünf Prozent. Während die jungen Erwachsenen 2008 noch einen Notenschnitt von 2,2 erreichten, schnitten die Absolventinnen und Absolventen 2018 rund 0,1 Noten schlechter ab. Auffällig ist, dass sich insbesondere die Durchschnittsnote der männlichen Studierenden in diesem Zeitraum verschlechterte. Dadurch vergrößerte sich der Notenabstand zwischen Männer und Frauen von 0,1 auf 0,3 Noten. Möglicherweise werden bereits bestehende geschlechterspezifische Unterschiede des Schulsystems in einem durch die Bologna-Reform stärker verschulten Hochschulsystem fortgeführt. Beliebteste Abschlussfächer: Germanistik und Grundschulpädagogik

Die meisten Bachelorabschlüsse gab es in Germanistik (710), gefolgt von Betriebswirtschaft (640), Psychologie (470) und dem Verwaltungshochschulabschluss „Polizei/Verfassungsschutz“ (400), der zum Polizeidienst qualifiziert. Ein weiterführender Hochschulabschluss wie der Master-, Diplom- oder Magisterabschluss wurde am häufigsten in der Grundschulpädagogik/-bildung (u. a. Grundschullehramt; 460), Rechtswissenschaft (450), Betriebswirtschaftslehre (340) und Medizin (Allgemeinmedizin; 290) erworben. Die Zahl der erfolgreich bestandenen Abschlussprüfungen in einem Lehramt lag bei knapp 2.000 (gegenüber 2017: minus 2,7 Prozent).

Die Zahlen stammen aus der Prüfungsstatistik. Diese Daten werden von den Prüfungsämtern in jedem Semester an das Statistische Landesamt gemeldet. Die Veröffentlichung der Daten erfolgt nach Prüfungsjahren. Das Prüfungsjahr 2018 beinhaltet das Wintersemester 2017/18 und das Sommersemester 2018.
Als Abschlussprüfung in einem Lehramt werden entsprechend § 10 der „Landesverordnung über die Anerkennung von Hochschulprüfungen lehramtsbezogener Bachelor- und Masterstudiengänge als erste Staatsprüfung für Lehrämter“ (2007) nur Personen gezählt, die das erste Staatsexamen oder einen lehramtsbezogenen Masterstudiengang erfolgreich absolviert haben.

Autor: Dr. Marco Schröder (Referat Bildung)

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