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Teuerungsrate im Dezember bei plus 1,8 Prozent – Inflationsrate im Jahresdurchschnitt bei 1,9 Prozent

Die Teuerungsrate ist im Dezember 2018 deutlich gesunken. Wie das Statistische Landesamt in Bad Ems mitteilt, lag der Verbraucherpreisindex um 1,8 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Im November 2018 hatte die Inflationsrate plus 2,5 Prozent betragen.

Energie war im Dezember 2018 wesentlich teurer als im Vorjahresmonat (plus fünf Prozent). Der Grund dafür sind starke Preissteigerungen bei Mineralölprodukten (plus 10,7 Prozent). Sowohl die Preise für Heizöl als auch die Kraftstoffpreise zogen merklich an (plus 14,3 Prozent bzw. plus 9,7 Prozent). Die Umlage für Zentralheizung und Fernwärme stieg um 3,4 Prozent; die Strompreise nahmen dagegen nur leicht zu (plus 0,5 Prozent). Gas war um 1,3 Prozent billiger als im Dezember 2017.

Abgeschwächt hat sich der Anstieg der Nahrungsmittelpreise. Sie waren im Dezember um 0,5 Prozent höher als ein Jahr zuvor. Deutliche Preisrückgänge gab es bei Obst (minus 5,2 Prozent). So waren Äpfel um 19,2 Prozent billiger als im Vorjahresmonat. Kräftige Preissteigerungen waren hingegen bei Gemüse zu verzeichnen (plus 7,2 Prozent). Tiefer in die Tasche greifen mussten die Verbraucherinnen und Verbraucher unter anderem beim Kauf von Kartoffeln, die sich um 27,2 Prozent verteuerten.

Die Teuerungsrate ohne Nahrungsmittel und Energie, die auch als Kerninflationsrate bezeichnet wird, blieb unverändert. Sie lag im Dezember wie im November bei 1,6 Prozent.

Elf der zwölf Hauptgruppen verzeichneten Preissteigerungen gegenüber Dezember 2017. Am stärksten fiel der Anstieg in der Hauptgruppe „Verkehr“ mit plus 4,2 Prozent aus, was insbesondere auf die deutliche Erhöhung der Kraftstoffpreise zurückzuführen ist. Die Preise für Beherbergungs- und Gaststättendienstleistungen zogen ebenfalls merklich an (plus 2,6 Prozent). Dahinter folgten die Bereiche „Bildungswesen“ sowie „Alkoholische Getränke und Tabakwaren“ mit jeweils plus 2,5 Prozent. In der Hauptgruppe „Nachrichtenübermittlung“ lagen die Preise unter dem Niveau des Vorjahresmonats (minus 0,7 Prozent). Veränderungen gegenüber November 2018 Gegenüber dem Vormonat blieb der Verbraucherpreisindex im Dezember 2018 konstant. Drei der zwölf Hauptgruppen verzeichneten Preissteigerungen. Deutlich mehr bezahlen mussten die Verbraucherinnen und Verbraucher für Waren und Dienstleistungen im Bereich „Freizeit, Unterhaltung und Kultur“ (plus 5,3 Prozent; darunter Pauschalreisen plus 22,9 Prozent). In fünf Hauptgruppen lag das Preisniveau unter dem des Vormonats. Die stärksten Rückgänge gab es bei Bekleidung und Schuhen sowie in der Hauptgruppe „Verkehr“ (jeweils minus 2,1 Prozent). Im Bereich „Verkehr“ war die Preissenkung insbesondere auf den kurzfristigen Rückgang der Kraftstoffpreise zurückzuführen (minus 7,9 Prozent). Entwicklung der Verbraucherpreise im Jahresdurchschnitt 2018

Im Jahresdurchschnitt waren die Verbraucherpreise 2018 um 1,9 Prozent höher als 2017. Damit entspricht die Teuerungsrate für Rheinland-Pfalz dem Zielwert der Europäischen Zentralbank, die für den Euroraum mittelfristig eine Inflationsrate von knapp unter zwei Prozent anstrebt. In den vergangenen Jahren war die Teuerung schwächer ausgefallen; 2018 war der höchste Preisniveauanstieg seit 2012 zu verzeichnen. Am stärksten verteuerten sich Waren und Dienstleistungen im Bereich „Verkehr“ (plus 3,5 Prozent). Ein wesentlicher Grund dafür ist die Erhöhung der Kraftstoffpreise, die im Jahresdurchschnitt 2018 um acht Prozent höher waren als im Jahr zuvor. Auch die Preise für alkoholische Getränke und Tabakwaren zogen spürbar an (plus 3,4 Prozent). Für Waren und Dienstleistungen des Bildungswesens sowie für Beherbergungs- und Gaststättendienstleistungen mussten die Verbraucherinnen und Verbraucher ebenfalls tiefer in die Tasche greifen (plus 2,5 bzw. plus 2,4 Prozent). In zwei der zwölf Hauptgruppen sank das Preisniveau: Waren und Dienstleistungen der Hauptgruppe „Nachrichtenübermittlung“ verbilligten sich um 0,6 Prozent. Die Preise für Bekleidung und Schuhe fielen 2018 im Jahresdurchschnitt ebenfalls etwas niedriger aus als 2017 (minus 0,2 Prozent).

Der Verbraucherpreisindex (VPI) misst die durchschnittliche Preisveränderung der Waren und Dienstleistungen, die von privaten Haushalten für Konsumzwecke gekauft werden. Rund um die Monatsmitte erheben in elf rheinland-pfälzischen Berichtsgemeinden 18 Preisermittler im Auftrag des Statistischen Landesamtes in mehr als 2.000 Berichtsstellen (z. B. Kaufhäuser) rund 20.000 Einzelpreise. Dabei werden die Preisveränderungen von 600 genau beschriebenen Waren und Dienstleistungen erfasst. Die Preisveränderungen werden gemäß der Verbrauchsbedeutung, die den Waren und Dienstleistungen bei den Ausgaben der privaten Haushalte zukommt (sog. Wägungsschema), im Preisindex berücksichtigt. Die Veränderung des VPI gegenüber dem Vorjahresmonat beziehungsweise dem Vorjahr wird umgangssprachlich auch als Inflationsrate bezeichnet.

Neben dem VPI dienen Kerninflationsraten als ergänzende Kennzahlen zur Beurteilung der Geldwertentwicklung. Sie geben an, wie sich die Verbraucherpreise entwickeln, wenn bestimmte Güter des Warenkorbs nicht mit eingerechnet werden. Das sind zumeist Güter mit erfahrungsgemäß stark schwankenden Preisen. Hier wird der Gesamtindex ohne Energie und Nahrungsmittel als Kerninflationsrate bezeichnet.

Die Pressemitteilung zum Berichtsmonat Dezember 2018 enthält vorläufige Ergebnisse. Sofern bis zum 10. Januar 2019 keine Korrektur erscheint, sind die veröffentlichten Ergebnisse als endgültig anzusehen.

Hinweis: Revision des Verbraucherpreisindex für Deutschland
Der Verbraucherpreisindex wird in regelmäßigen Abständen einer Revision unterzogen und auf ein neues Basisjahr umgestellt. Mit dem Berichtsmonat Januar 2019 erfolgt die Umstellung von der Basis 2010 auf das Basisjahr 2015. Dabei werden die VPI-Ergebnisse rückwirkend ab Januar 2015 neu berechnet.

Bitte merken Sie sich folgenden Veröffentlichungstermin vor:
21. Februar 2019 Endgültiges Ergebnis für Januar 2019 sowie alle neu berechneten VPI-Ergebnisse ab Januar 2015 auf neuer Basis 2015

Autorin: Dr. Melanie Nofz (Referat VGR, ETR, Arbeitsmarkt, Verdienste / Preise)

 

 Verbraucherpreisindex für Rheinland-Pfalz
 Preisindizes
- für Gütergruppen
- für die Lebenshaltung insgesamt
Wägungs-anteil am Gesamt-index*
in %
IndexstandVeränderung gegenüber
Dezember
2018
Dezember
2017
November
2018
Basis
2010=100
%
Waren- und Dienstleistungsgruppen
 Wohnung, Wasser, Strom, Gas u. a. Brennstoffe 31,7112,0 1,9-0,6
Verkehr113,5113,4 4,2-2,1
Freizeit, Unterhaltung und Kultur11,5114,7 1,55,3
Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke10,3118,3 0,5-
Andere Waren und Dienstleistungen7,0109,4 1,2-
Möbel, Leuchten, Geräte u. a. Haushaltszubehör5,0104,5 0,2-0,2
Bekleidung und Schuhe4,5108,2 0,9-2,1
Beherbergungs- und Gaststättendienstleistungen4,5120,1 2,60,3
Gesundheitspflege4,4111,8 1,7-
Alkoholische Getränke und Tabakwaren3,8125,2 2,5-0,6
Nachrichtenübermittlung3,089,0 -0,7-
Bildungswesen0,9114,7 2,50,3
Gesamtlebenshaltung
 Verbraucherpreisindex100112,6 1,8-
Kerninflationsrate
Gesamtindex ohne Nahrungsmittel und Energie80,3112,1 1,6 0,7
* Die Preisveränderungen werden gemäß der Verbrauchsbedeutung, die den Waren und Dienstleistungen bei den Ausgaben der privaten Haushalte (sog. Wägungsschema) zukommt, im Verbraucherpreisindex berücksichtigt. Der Wägungsanteil gibt beispiels- weise an, welchen Anteil die Ausgaben für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke an den gesamten Verbrauchsausgaben der privaten Haushalte haben.
1 Die Hauptgruppe Verkehr enthält Kraftstoffe und andere Waren sowie Dienstleistungen für Fahrzeuge, den Kauf von Fahrzeugen sowie die Beförderung von Personen und Gütern im Schienen-, Straßen-, Luft- und Schiffsverkehr.

 

Preisspiegel für Haushaltsenergie und Kraftstoffe
GüterartVeränderung in Prozent gegenüber
November 18Dezember 17Jahr 2010
Energie insgesamt-5,15,011,5
Haushaltsenergie insgesamt-3,52,714,4
Heizöl-19,714,37,8
Strom-0,528,2
Gas0,3-1,34,5
Feste Brennstoffe1,03,417,7
Zentralheizung, Fernwärme-3,44,5
Kraftstoffe insgesamt-7,99,76,4
Superbenzin-7,19,15,6
Dieselkraftstoff-10,811,49,5
Preisspiegel ausgewählter Nahrungs- und Genussmittel
GüterartVeränderung in Prozent gegenüber
November 18Dezember 17Jahr 2010
Kartoffeln2,427,234,1
Eier0,38,013,1
Hartkäse0,36,531,4
Weizenmehl1,75,926,3
Roggenbrot oder Mischbrot1,24,315,6
Margarine-2,93,820,9
Weißwein0,93,617,1
Pizza3,73,14,3
Bohnenkaffee0,52,631,3
Frische Brötchen0,32,113,4
Apfelsaft oder ähnlicher Fruchtsaft-5,31,733,1
Salami, Cervelatwurst oder andere Dauerwurst-0,21,312,5
Bier-2,41,316,8
Reis1,41,29,2
Roulade oder Lende vom Rind0,60,725,8
Joghurt-1,90,620,8
Mineralwasser-1,2-3,1
Butter-2,8-0,170,3
Nudeln-2,2-0,413,0
Schweinebraten3,9-1,721,1
Bananen2,0-4,11,8
Weintrauben11,4-4,542,0
Frische Milch0,4-5,627,2
Schokoladentafel-3,8-6,316,6
Tomaten4,7-10,6-5,9
Äpfel-1,5-19,210,0

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