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Kreisfreie Städte und Landkreise – Ein Vergleich in Zahlen

Das Statistische Landesamt in Bad Ems hat die Publikation „Rheinland-Pfalz regional: Kreisfreie Städte und Landkreise in Rheinland-Pfalz – Ein Vergleich in Zahlen“ mit aktuellen Ergebnissen neu aufgelegt. Sie erscheint jährlich als Baustein des regionalstatistischen Informationsangebots. „Diese Veröffentlichung erleichtert mit ihrem Datenquerschnitt die Sicht auf unterschiedliche Strukturen und Entwicklungen im Land. Der Einblick in die Landkreise kann, z. B. durch die Internetpräsentation Kommunaldatenprofil mit Daten zu den verbandsfreien Gemeinden und Verbandsgemeinden, vertieft werden“, so Jörg Berres, Präsident des Statistischen Landesamtes.

Die Publikation „Kreisfreie Städte und Landkreise“ bietet Informationen zu Themenbereichen wie Bevölkerung, Bildung, Wirtschaft, öffentliche Finanzen und zu den sozialen Themen Pflege, Kinderbetreuung und staatliche Sicherungssysteme. Grafiken und Karten geben anhand ausgewählter Merkmale erste Einblicke, die sich mit tabellarischen Übersichten für die zwölf kreisfreien Städte und 24 Landkreise vertiefen lassen.

Die Veröffentlichung „ <link file:105259 _blank download den eines dokuments>Rheinland-Pfalz regional: Kreisfreie Städte und Landkreise in Rheinland-Pfalz – Ein Vergleich in Zahlen“, Ausgabe 2015, umfasst 155 Seiten. Die Veröffentlichung gibt es als kostenfreie PDF-Datei. In der gedruckten Fassung kann die Broschüre zum Preis von 11,50 Euro bestellt werden (E-Mail: <link vertrieb mail ihr e-mail programm>vertrieb@statistik.rlp.de, Telefon: 02603 71-2450).

Einige ausgewählte Ergebnisse

 Bevölkerung Die Einwohnerzahl von Rheinland-Pfalz ist 2015 um 41.221 auf 4,1 Millionen gestiegen (plus 1,0 Prozent). In den kreisfreien Städten war der Bevölkerungszuwachs mit plus 1,6 Prozent stärker als in den Landkreisen (plus 0,8 Prozent). Abgesehen von Trier und einzelnen Landkreisen mit Aufnahmeeinrichtungen für Asylbewerber hatte 2015 die Landeshauptstadt Mainz als bevölkerungsreichste Stadt in Rheinland-Pfalz den höchsten absoluten Bevölkerungszuwachs (plus 2.788 Personen bzw. plus 1,3 Prozent). Rückläufige Einwohnerzahlen gab es 2015 angesichts der starken Zuwanderung aus dem Ausland in keiner kreisfreien Stadt und in keinem Landkreis. In der Stadt Mainz, deren weibliche Bevölkerung den höchsten Anteil an Frauen im gebärfähigen Alter aufweist (45 Prozent), geht die Bevölkerungszunahme zu einem geringen Teil auch auf einen Geburtenüberschuss zurück (256 Personen). Damit ist Mainz eine Ausnahme. In den übrigen Städten und Landkreisen stieg die Bevölkerungszahl allein durch Zuwanderung von Ausländerinnen und Ausländern. Erwerbstätigkeit und Gesamtwirtschaft Im Jahresdurchschnitt waren in Rheinland-Pfalz 2015 rund 112.900 Menschen arbeitslos. In den Landkreisen hat die Zahl der Arbeitslosen um 3,1 Prozent abgenommen und damit stärker als in den kreisfreien Städten (minus 1,3 Prozent). Grundsicherung (Arbeitslosengeld II) bezogen in den kreisfreien Städten 72 Prozent der Arbeitslosen, weil sie keine Ansprüche auf Leistungen der Arbeitslosenversicherung (Arbeitslosengeld I) hatten und hilfebedürftig waren; in den Landkreisen betrug dieser Anteil 58 Prozent.

Im Juni 2015 gab es sowohl in den kreisfreien Städten als auch in den Landkreisen mehr Arbeitsplätze, die mit sozialversicherungspflichtig Beschäftigten besetzt waren (plus 2,0 bzw. 1,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr). Nur in zwei kreisfreien Städten und zwei Landkreisen nahm ihre Zahl ab.

Das rheinland-pfälzische Bruttoinlandsprodukt ist 2014 um 2,4 Prozent gestiegen und hat nominal 128 Milliarden Euro erreicht. Das Bruttoinlandsprodukt umfasst den Wert aller produzierten Waren und Dienstleistungen abzüglich der in der Produktion verbrauchten Vorleistungen. Nur in drei Verwaltungsbezirken hat die Wirtschaftsleistung abgenommen (in der kreisfreien Stadt Zweibrücken, im Landkreis Kusel und im Eifelkreis Bitburg-Prüm). Eine starke Zunahme von zehn Prozent gab es in der Stadt Kaiserslautern.  Produzierendes Gewerbe Im Jahr 2015 arbeiteten rund 291.100 Personen in den gut 2.200 Industriebetrieben mit in der Regel 20 und mehr Beschäftigten, die es in Rheinland-Pfalz gibt. Auf die beiden stärksten Industriestandorte – die Stadt Ludwigshafen und den Landkreis Germersheim – entfallen 40 Prozent des Umsatzes. Mit Umsätzen von 592.000 bzw. 616.000 Euro je Beschäftigten heben sich die beiden Verwaltungsbezirke deutlich mit hohen Werten ab.

Für das Bauhauptgewerbe werden alle Betriebe, auch die mit weniger als 20 Beschäftigten, erfasst. Im Jahr 2015 waren es fast 4.000. Den höchsten Umsatz sowohl je Beschäftigten (234.000 Euro) als auch je Betrieb (3,6 Millionen Euro) erwirtschafteten Betriebe in der Stadt Kaiserslautern. Tourismus Der Tourismus verbuchte 2015 sowohl in den kreisfreien Städten als auch in den Landkreisen mehr Gästeankünfte (plus 3,7 bzw. plus 2,5 Prozent). Die höchsten Anteile an den gemeldeten 8,6 Millionen Besuchern hatten die Landkreise Bernkastel-Wittlich und Cochem-Zell (9,5 bzw. 8,2 Prozent) gefolgt von der Stadt Mainz und dem Landkreis Ahrweiler (7,0 bzw. 6,5 Prozent).
 
Soziale Leistungen Im Dezember 2015 bezogen in Rheinland-Pfalz rund 218.000 Leistungsberechtigte sogenannte Hartz-IV-Leistungen. Hierbei handelt es sich um die Grundsicherung für Arbeitsuchende (Arbeitslosengeld II) nach dem Sozialgesetzbuch II. Die sogenannte SGB II-Quote war in den Städten Pirmasens und Ludwigshafen mit mehr als 15 Prozent am höchsten.

Für die Sozialhilfe nach dem Sozialgesetzbuch XII wurden 2015 brutto rund 1,46 Milliarden Euro ausgegeben. Dazu zählt die Sozialhilfe als Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung (Kapitel 4 SGB XII) für Personen über 65 Jahre oder mit einer dauerhaft vollen Erwerbsminderung und die Hilfe zum Lebensunterhalt (Kapitel 3 SGB XII) für Menschen in besonderen Lebenssituationen, die in der Regel keinen Anspruch auf Grundsicherung haben. Der größte Teil der Bruttoausgaben der Sozialhilfe entfällt aber auf die Hilfen nach den Kapiteln 5 bis 9 des SGB XII. Diese Mittel fließen im Wesentlichen an Menschen in Einrichtungen. Im Jahr 2015 machten diese Ausgaben 79 Prozent der Sozialhilfe aus.

Die Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz sind für die von Rheinland-Pfalz aufgenommenen Schutz suchenden Menschen von rund 105 Millionen im Jahr 2014 auf 238 Millionen Euro im Jahr 2015 gestiegen. Öffentliche Finanzen Die Gemeinden und Gemeindeverbände haben 2015 je Einwohnerin und Einwohner 997 Euro an Steuern eingenommen; das waren 61 Euro je Einwohnerin und Einwohner mehr als 2014. Im Durchschnitt der kreisfreien Städte beliefen sich die Einnahmen auf 1.273 Euro pro Kopf (plus 77 Euro), in den Landkreisen auf 900 Euro (plus 55 Euro). Die Schuldenbelastung je Einwohnerin und Einwohner war in den kreisfreien Städten mit 5.812 Euro im Durchschnitt mehr als doppelt so hoch wie in den Landkreisen (2.125 Euro).

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