Trotz des kräftigen Rückgangs gegenüber dem Vormonat lagen die Auftragseingänge in jeweiligen Preisen um 2,8 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Die baugewerblichen Umsätze waren 3,3 Prozent höher als im Juli 2022. Preisbereinigte Angaben zu Auftragseingängen und Umsätzen liegen nicht vor. Da die Preise für Bauleistungen binnen Jahresfrist deutlich anzogen, dürfte die Entwicklung von Auftragseingängen und Umsätzen real – das heißt um Preisveränderungen bereinigt – schwächer verlaufen sein.
Auftragseingänge nach Bauart und Auftraggeber
Zum Rückgang des Ordervolumens gegenüber dem Vormonat trugen der Hoch- und der Tiefbau fast gleichermaßen bei. Im Hochbau gingen im Juli 13 Prozent weniger Aufträge ein als im Juni. Den stärksten Rückgang verzeichnete der öffentliche Hochbau, der Aufträge von Körperschaften des öffentlichen Rechts und Organisationen ohne Erwerbszweck umfasst. In diesem Teilbereich, der allerdings im Vormonat von Großaufträgen profitieren konnte, schrumpfte das Ordervolumen im Juli um 30 Prozent. Auch im gewerblichen Hochbau verringerten sich die Bestellungen deutlich (minus 21 Prozent). Im Wohnungsbau stiegen die Auftragseingänge hingegen kräftig (plus 26 Prozent). Im Tiefbau sank das Ordervolumen im Juli um zwölf Prozent. Ein wesentlicher Grund waren Einbußen im Straßenbau. In diesem Segment schrumpfte die Nachfrage um 29 Prozent, allerdings ausgehend von einem außergewöhnlich hohen Niveau. Im sonstigen öffentlichen Tiefbau gingen ebenfalls weniger Aufträge ein als im Juni (minus 2,7 Prozent). Der gewerbliche Tiefbau verbuchte einen Anstieg der Bestellungen um 7,9 Prozent.
Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren im Hochbau deutliche Einbußen zu verzeichnen; das Ordervolumen war 15 Prozent niedriger als im Juli 2022. Im Tiefbau lagen die Auftragseingänge hingegen um 21 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats.
Baugewerblicher Umsatz nach Bauart und Auftraggeber
Sowohl im Hoch- als auch im Tiefbau stiegen im Juli die baugewerblichen Umsätze (plus 1,8 bzw. plus drei Prozent). In zwei der drei Teilbereiche des Hochbaus gab es Zuwächse: Im öffentlichen Hochbau legten die Umsätze um 4,1 Prozent zu; der Wohnungsbau verbuchte ein Umsatzplus von vier Prozent gegenüber dem Vormonat. Der gewerbliche Hochbau musste einen leichten Umsatzrückgang hinnehmen (minus 0,9 Prozent). Innerhalb des Tiefbaus verzeichnete der sonstige öffentliche Tiefbau die größte Umsatzsteigerung (plus 5,8 Prozent). Im Straßenbau stiegen die Umsätze ebenfalls (plus 4,3 Prozent). Im gewerblichen Tiefbau waren die baugewerblichen Umsätze hingegen geringer als im Juni (minus 1,2 Prozent).
Gegenüber dem Vorjahresmonat waren die Umsätze im Hochbau rückläufig (minus 7,2 Prozent), was auf Einbußen im Wohnungsbau und im gewerblichen Hochbau zurückzuführen ist. Im Tiefbau nahmen die baugewerblichen Umsätze um 13 Prozent zu; alle drei Teilbereiche verbuchten Zuwächse.
Mit der Konjunkturmeldung im Bauhauptgewerbe wird die monatliche Entwicklung der Auftragseingänge sowie des baugewerblichen Umsatzes im Bauhauptgewerbe insgesamt, in den Teilbereichen Hochbau und Tiefbau sowie in der Gliederung nach Bauart und Auftraggeber bereitgestellt. Um kurzfristige Veränderungen aufzuzeigen, liegt der Schwerpunkt der Berichterstattung auf dem Vergleich der kalender- und saisonbereinigten Werte mit dem jeweiligen Vormonat. Ergänzend werden die Veränderungsraten zum jeweiligen Vorjahresmonat oder zum jeweiligen Vorjahreszeitraum angegeben. Weitere Erläuterungen
Autorin: Diane Dammers (Referat Analysen Wirtschaft)