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Umweltwirtschaft erzielte Umsatzplus

Gut 5,4 Milliarden Euro Umsatz erzielte die rheinland-pfälzische Umweltbranche im Jahr 2014. Das waren nach Angaben des Statistischen Landesamtes fast vier Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Die Umweltwirtschaft umfasst Produkte und Dienstleistungen verschiedener Wirtschaftszweige. Würde sie als eigenständiger Wirtschaftszweig ausgewiesen, stünde sie mit diesem Umsatz an vierter Stelle der rheinland-pfälzischen Industriebranchen, hinter Chemie, Fahrzeugbau und Maschinenbau.

Knapp 55 Prozent des Umsatzes wurde mit Produkten und Leistungen erzielt, die dem Klimaschutz dienen. Die Umsätze dieses Bereichs lagen mit fast drei Milliarden Euro geringfügig über dem Wert des Jahre 2013. Im Bereich Klimaschutz dominierten mit 79 Prozent oder 2,3 Milliarden Euro Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz, wie z. B. die Herstellung von Dämmmaterialien oder die Dämmung von Gebäuden. Die Umsätze zur Errichtung oder aus dem Verkauf von Anlagen zur Nutzung von regenerativen Energiequellen – wie Fotovoltaik- und Solarthermieanlagen oder Windkraftanlagen – waren rückläufig.

Weitere 19 Prozent des Gesamtumsatzes der Umweltbranche entfielen auf Maßnahmen für die Luftreinhaltung. Dieser Bereich konnte mit über einer Milliarde Euro gegenüber dem Vorjahr um 13 Prozent zu legen. Wichtige Produkte für die Luftreinhaltung sind Filter oder Katalysatoren. Die Abwasserwirtschaft, zu der z. B. der Bau von Abwässerkanälen und -behandlungsanlagen gehören, folgte mit elf Prozent.

Mit der Herstellung von Waren für den Umweltschutz oder der Erbringung von Bau- oder sonstigen Dienstleistungen waren rund 900 Betriebe befasst. Über vier Milliarden Euro des Umsatzes der Umweltwirtschaft (77 Prozent) entfielen auf Betriebe des verarbeitenden Gewerbes. Das Baugewerbe (633 Millionen) kam auf knapp zwölf Prozent, der Dienstleistungssektor (589 Millionen) auf elf Prozent.

Neben den Umsätzen nahm die Beschäftigung in der Umweltwirtschaft wieder zu. Die Arbeitsleistung der in der Umweltwirtschaft tätigen Personen entsprach 2014 rund 18.800 Vollzeitäquivalenten, das waren gut vier Prozent mehr als im Vorjahr.

Die jährliche Erhebung der Waren sowie Bau- und Dienstleistungen für den Umweltschutz erstreckt sich im Wesentlichen auf Betriebe des Bergbaus und der Gewinnung von Steinen und Erden, des verarbeitenden Gewerbes und des Baugewerbes mit 20 Beschäftigten und mehr, die Waren herstellen oder Bauleistungen für den Umweltschutz erbringen. Nicht einbezogen sind Umsätze im Zusammenhang mit Entsorgungsdienstleistungen. Darüber hinaus werden Dienstleistungsbetriebe ab einem Umsatz von einer Million Euro erfasst, die dem Umweltschutz dienende Dienstleistungen erbringen. In der Dienstleistungsbranche können dies z. B. Architektur- und Ingenieurbüros oder Institute und Einrichtungen sein, die technische, physikalische und chemische Untersuchungen, Beratungen oder andere Leistungen für den Umweltschutz erbringen. Für die Abgrenzung der Waren sowie der Bau- und Dienstleistungen, die dem Umweltschutz dienen, wird den Berichtspflichtigen ein entsprechendes Verzeichnis zur Verfügung gestellt.

Autor: Jörg Breitenfeld (Referat Landwirtschaft, Weinbau, Umwelt, Energie)

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