Gegenüber dem Vorjahresmonat nahmen die Auftragseingänge in jeweiligen Preisen um elf Prozent zu. Auch die baugewerblichen Umsätze lagen deutlich über dem Niveau von Oktober 2022 (plus 13 Prozent). Preisbereinigte Angaben zu Auftragseingängen und Umsätzen liegen nicht vor. Da die Preise für Bauleistungen binnen Jahresfrist stiegen, dürfte die Entwicklung von Auftragseingängen und Umsätzen real – das heißt um Preisveränderungen bereinigt – schwächer verlaufen sein.
Auftragseingänge nach Bauart und Auftraggeber
Der Rückgang der Auftragseingänge gegenüber dem Vormonat ist auf Einbußen im Hochbau zurückzuführen. In diesem Bereich gingen im Oktober 3,1 Prozent weniger Bestellungen ein als im September. Die einzelnen Teilbereiche entwickelten sich dabei unterschiedlich. Im öffentlichen Hochbau, der Aufträge von Körperschaften des öffentlichen Rechts und Organisationen ohne Erwerbszweck umfasst, sowie im Wohnungsbau schrumpfte das Ordervolumen kräftig (minus 24 bzw. minus zwölf Prozent). Der gewerbliche Hochbau verzeichnete derweil ein Plus von 13 Prozent. Im Tiefbau blieben die Bestellungen im Vergleich zum Vormonat nahezu konstant. Einem Zuwachs im Straßenbau von 14 Prozent standen Nachfragerückgänge im sonstigen öffentlichen Tiefbau und im gewerblichen Tiefbau gegenüber (minus 14 bzw. minus 7,9 Prozent).
Im Vergleich zum Vorjahresmonat stiegen die Auftragseingänge im Hochbau um zwölf Prozent und im Tiefbau um zehn Prozent.
Baugewerblicher Umsatz nach Bauart und Auftraggeber
Sowohl im Hochbau als auch im Tiefbau nahmen die Umsätze im Oktober 2023 gegenüber dem Vormonat zu. Die baugewerblichen Erlöse des Hochbaus stiegen um 3,2 Prozent. Das größte Plus verzeichnete der öffentliche Hochbau mit einem Umsatzwachstum von 5,2 Prozent. Es folgte der gewerbliche Hochbau mit plus 4,3 Prozent. Im Wohnungsbau fiel der Anstieg geringer aus (plus 0,9 Prozent). Die Erlöse des Tiefbaus waren um 5,3 Prozent höher als im Vormonat. Der sonstige öffentliche Tiefbau erzielte ein Plus von zehn Prozent. Im Straßenbau und im gewerblichen Tiefbau wuchsen die Erlöse um 3,7 bzw. drei Prozent.
Im Vorjahresvergleich entwickelten sich die Erlöse des Tiefbaus ebenfalls positiv (plus 24 Prozent); alle drei Teilbereiche verzeichneten ein kräftiges Wachstum. Im Hochbau legten die baugewerblichen Umsätze gegenüber Oktober 2022 um 1,8 Prozent zu. Umsatzsteigerungen im öffentlichen und im gewerblichen Hochbau kompensierten die Erlösrückgänge im Wohnungsbau.
Mit der Konjunkturmeldung im Bauhauptgewerbe wird die monatliche Entwicklung der Auftragseingänge sowie des baugewerblichen Umsatzes im Bauhauptgewerbe insgesamt, in den Teilbereichen Hochbau und Tiefbau sowie in der Gliederung nach Bauart und Auftraggeber bereitgestellt. Um kurzfristige Veränderungen aufzuzeigen, liegt der Schwerpunkt der Berichterstattung auf dem Vergleich der kalender- und saisonbereinigten Werte mit dem jeweiligen Vormonat. Ergänzend werden die Veränderungsraten zum jeweiligen Vorjahresmonat oder zum jeweiligen Vorjahreszeitraum angegeben. Weitere Erläuterungen
Autor: Matthias Kowalczyk (Referat Analysen Wirtschaft)