Gegenüber dem Vorjahresmonat nahmen die Auftragseingänge in jeweiligen Preisen um 8,6 Prozent zu. Auch die baugewerblichen Umsätze waren höher als im September 2022 (plus 5,5 Prozent). Preisbereinigte Angaben zu Auftragseingängen und Umsätzen liegen nicht vor. Da die Preise für Bauleistungen binnen Jahresfrist deutlich anzogen, dürfte die Entwicklung von Auftragseingängen und Umsätzen real – das heißt um Preisveränderungen bereinigt – schwächer verlaufen sein.
Auftragseingänge nach Bauart und Auftraggeber
Zum Anstieg des Ordervolumens gegenüber dem Vormonat trugen Hoch- und Tiefbau bei. Im Hochbau gingen im September elf Prozent mehr Bestellungen ein als im August. Die einzelnen Teilbereiche entwickelten sich dabei sehr unterschiedlich. Im öffentlichen Hochbau, der Aufträge von Körperschaften des öffentlichen Rechts und Organisationen ohne Erwerbszweck umfasst, sowie im gewerblichen Hochbau legte das Ordervolumen kräftig zu (plus 28 bzw. plus 19 Prozent). Der Wohnungsbau verzeichnete derweil ein Minus von elf Prozent. Im Tiefbau lagen die Auftragseingänge um 7,4 Prozent über dem Niveau des Vormonats. Den stärksten Zuwachs gab es im gewerblichen Tiefbau (plus 19 Prozent). Auch im Straßenbau erhöhte sich die Nachfrage (plus 7,3 Prozent). Der sonstige öffentliche Tiefbau verbuchte dagegen einen Rückgang der Bestellungen um 4,5 Prozent.
Im Vergleich zum Vorjahresmonat stiegen die Auftragseingänge im Hochbau um 13 Prozent und im Tiefbau um 5,5 Prozent.
Baugewerblicher Umsatz nach Bauart und Auftraggeber
Der leichte Rückgang der Umsätze gegenüber dem Vormonat ist auf Einbußen im Hochbau zurückzuführen. Die baugewerblichen Erlöse des Hochbaus schrumpften im September um 1,9 Prozent. Das stärkste Minus verzeichnete der Wohnungsbau, dessen Erlöse um 9,9 Prozent sanken. Auch im öffentlichen Hochbau waren die Umsätze geringer als im Vormonat (minus 3,9 Prozent). Der gewerbliche Hochbau erzielte als einziger Teilbereich ein Umsatzwachstum (plus 5,3 Prozent). Die Erlöse des Tiefbaus nahmen im September 2023 gegenüber dem Vormonat leicht zu (plus 0,4 Prozent). Während der gewerbliche Tiefbau florierte (plus 4,9 Prozent), waren die Umsätze in den beiden anderen Segmenten rückläufig. Im sonstigen öffentlichen Tiefbau betrug das Minus 1,8 Prozent und im Straßenbau 0,9 Prozent.
Im Vorjahresvergleich entwickelten sich die Erlöse des Tiefbaus positiv (plus zwölf Prozent); alle drei Teilbereiche verzeichneten ein Wachstum. Im Hochbau nahmen die baugewerblichen Umsätze um 1,6 Prozent ab, da besonders die Betriebe im Wohnungsbau weniger umsetzten als im September 2022.
Mit der Konjunkturmeldung im Bauhauptgewerbe wird die monatliche Entwicklung der Auftragseingänge sowie des baugewerblichen Umsatzes im Bauhauptgewerbe insgesamt, in den Teilbereichen Hochbau und Tiefbau sowie in der Gliederung nach Bauart und Auftraggeber bereitgestellt. Um kurzfristige Veränderungen aufzuzeigen, liegt der Schwerpunkt der Berichterstattung auf dem Vergleich der kalender- und saisonbereinigten Werte mit dem jeweiligen Vormonat. Ergänzend werden die Veränderungsraten zum jeweiligen Vorjahresmonat oder zum jeweiligen Vorjahreszeitraum angegeben. Weitere Erläuterungen
Autor: Moritz Hohlstein (Referat Analysen Wirtschaft)