| Konjunktur , Industrie

Industrie im August 2024: Auftragseingänge sinken deutlich

Die Nachfrage nach rheinland-pfälzischen Industrieprodukten nahm im August 2024 deutlich ab. Nach Berechnungen des Statistischen Landesamtes in Bad Ems auf der Basis vorläufiger Werte lag der preis-, kalender- und saisonbereinigte Auftragseingangsindex um 15 Prozent unter dem Niveau des Vormonats. Aus dem Ausland gingen 20 Prozent weniger Bestellungen ein als im Juli. Das Ordervolumen aus dem Inland sank um sieben Prozent.

Die größten Einbußen mussten die Hersteller von Investitionsgütern verkraften (minus 31 Prozent). In den beiden anderen Güterhauptgruppen gingen die Auftragseingänge leicht zurück. Die Konsumgüterproduzenten verzeichneten ein Minus von 2,2 Prozent und in der Vorleistungsgüterindustrie nahm das Ordervolumen um 1,2 Prozent ab.

Von der geringeren Nachfrage nach Investitionsgütern waren sowohl die Kraftwagen- und Kraftwagenteileindustrie als auch der Maschinenbau betroffen. Die Hersteller von Kraftwagen und Kraftwagenteilen, die in Rheinland-Pfalz gemessen am Umsatz die zweitgrößte Industriebranche bilden, erhielten im August 38 Prozent weniger Aufträge als im Monat zuvor. Im Maschinenbau, der ebenfalls zur Investitionsgüterindustrie zählt und die drittgrößte Branche ist, gingen die Bestellungen um 17 Prozent zurück. Auch in der Chemieindustrie, die zur Vorleistungsgüterindustrie zählt und die umsatzstärkste Branche ist, sanken die Auftragseingänge (minus 7,9 Prozent).

Die Nachfrage nach rheinland-pfälzischen Industrieprodukten lag im August 2024 unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Preis- und kalenderbereinigt nahmen die Auftragseingänge um 15 Prozent ab. Sowohl aus dem Ausland als auch aus dem Inland gingen weniger Bestellungen ein als im August 2023 (minus 19 bzw. minus acht Prozent). In zwei der drei Güterhauptgruppen schrumpfte das Ordervolumen. Auch die drei umsatzstärksten Industriebranchen verzeichneten jeweils einen Rückgang (siehe Tabelle).

Methodische Hinweise

Die Pressemeldungen zur Konjunktur im Verarbeitenden Gewerbe dienen der laufenden Beobachtung der wirtschaftlichen Aktivitäten in der Industrie insgesamt sowie in ausgewählten Industriebranchen. Um kurzfristige Veränderungen aufzuzeigen, liegt der Schwerpunkt der Berichterstattung auf dem Vergleich mit dem jeweiligen Vormonat. Die Berechnungen beruhen auf vorläufigen Ergebnissen; nachträgliche Änderungen durch spät eintreffende oder korrigierte Meldungen von Betrieben sind möglich. Mit dem Berichtsmonat Mai 2024 wurde der Auftragseingangsindex auf das neue Basisjahr 2021=100 umgestellt. Die Kalender- und Saisonbereinigung erfolgt mit dem Verfahren X13 in JDemetra+. Weitere Erläuterungen

Autor: Moritz Hohlstein (Referat Analysen Wirtschaft)

Auftragseingangsindex (real) im Verarbeitenden Gewerbe

Index 2021=100

Auftragseingangsindex (real) – Veränderung des Indexwertes¹ zum jeweiligen Vergleichszeitraum (in %)

Gütergruppe / BrancheAug. 2024 zu Jul. 2024Aug. 2024 zu Aug. 2023Jan. – Aug. 2024 zu Jan. – Aug. 2023
Industrie-15,0-14,8-2,0
   Inland-7,0-8,0-6,8
   Ausland-19,9-19,11,2
   Vorleistungsgüterproduzenten-1,21,93,8
   Investitionsgüterproduzenten-31,3-29,8-6,6
   Konsumgüterproduzenten-2,2-12,1-6,8
   Herstellung von chemischen Erzeugnissen-7,9-0,74,9
   Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen-37,7-38,6-9,4
   Maschinenbau-17,3-22,6-5,8
1 Vergleich mit dem Vormonat: vorläufige, preis-, kalender- und saisonbereinigte Werte. Vergleich mit dem Vorjahresmonat und dem Vorjahreszeitraum: vorläufige preis- und kalenderbereinigte Werte.

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