Der Gesamtumsatz der Industrie betrug im ersten Halbjahr 2024 rund 50 Milliarden Euro. Davon erwirtschafteten die Industriebetriebe 28,1 Milliarden Euro im Ausland und 22 Milliarden Euro im Inland (minus 7,5 bzw. minus 7,6 Prozent). Die Exportquote stieg um 0,1 Prozentpunkte auf 56,2 Prozent. Zum Vergleich: In Deutschland nahmen die Umsätze aus dem Ausland um 3,8 Prozent und die aus dem Inland um 5,9 Prozent ab. Die Exportquote betrug 52,4 Prozent (plus 0,6 Prozentpunkte).
Mehrzahl der umsatzstarken Branchen mit Umsatzrückgängen
Acht der zehn umsatzstärksten Branchen erzielten in den ersten sechs Monaten weniger Umsätze als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. In der chemischen Industrie gingen die Umsätze um 6,7 Prozent zurück. Die Maschinenbauer erwirtschafteten zehn Prozent weniger Erlöse. Die Hersteller von Kraftwagen und Kraftwagenteilen verbuchten die höchsten Umsatzrückgänge (minus 19 Prozent). Zweistellige Einbußen gab es auch bei den Metallerzeugern und Metallbearbeitern sowie in der Pharmaindustrie (minus zwölf bzw. minus elf Prozent). Dagegen stiegen die Umsätze der Hersteller von Nahrungs- und Futtermitteln sowie in der Gummi- und Kunststoffwarenindustrie um 5,3 Prozent bzw. 1,2 Prozent.
Beschäftigung
Im Durchschnitt beschäftigten die Industriebetriebe von Januar bis Juni rund 263.000 Personen. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum waren das aufgrund der erweiterten Abgrenzung Beschäftigter in der Druckindustrie rund 2.600 mehr (plus ein Prozent). Ohne diesen Effekt wäre die Zahl der Beschäftigten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gesunken (minus 0,6 Prozent).
In sieben der zehn umsatzstärksten Branchen nahm die Zahl der Beschäftigten ab. Die größten Rückgänge gab bei den Herstellern von Glaswaren sowie bei den Metallerzeugern und Metallbearbeitern (beide minus 2,4 Prozent). In der Gummi- und Kunststoffwarenindustrie lagen die Abnahmen bei 2,3 Prozent und in der chemischen Industrie bei 0,2 Prozent. Dagegen verzeichneten die Nahrungs- und Futtermittelindustrie sowie der Maschinenbau Beschäftigungszuwächse (plus 2,1 bzw. 1,9 Prozent). Auch die Hersteller von Metallerzeugnissen zählten mehr Personal (plus 1,5 Prozent).
Entwicklungen im Juni
Im Juni 2024 gingen die Umsätze der Industriebetriebe im Vergleich zum Vorjahresmonat um zehn Prozent auf 8,3 Milliarden Euro zurück. Die Erlöse aus dem Ausland lagen bei 4,5 Milliarden Euro, die aus dem Inland bei 3,7 Milliarden Euro (minus zehn bzw. minus elf Prozent). Zum Vergleich: Deutschlandweit nahmen die Umsätze um 8,8 Prozent ab. Der Inlands- und der Auslandsumsatz gingen ebenfalls um jeweils 8,8 Prozent zurück.
Die Zahl der Beschäftigten stieg gegenüber Juni 2023 um 0,6 Prozent (Deutschland: minus 0,4 Prozent). Ohne die Definitionsausweitung in der Druckindustrie läge die Zahl der Beschäftigten um ein Prozent niedriger.
Methodische Hinweise:
Die Daten stammen aus dem Monatsbericht für Betriebe im Verarbeitenden Gewerbe sowie im Bergbau und der Gewinnung von Steinen und Erden, zu dem die Betriebe mit 50 und mehr Beschäftigten regelmäßig melden. Befragt werden rund 1.000 Betriebe. Die Betriebe werden nach dem wirtschaftlichen Schwerpunkt ihrer Tätigkeit eindeutig einer Industriebranche zugeordnet. Die gemeldeten Umsätze und Beschäftigtenzahlen werden dann vollständig diesem Wirtschaftsbereich zugerechnet, auch wenn der Betrieb noch in weiteren Wirtschaftszweigen tätig ist. Durch Veränderungen in der Produktionsstruktur kann sich der wirtschaftliche Schwerpunkt eines Betriebes im Zeitverlauf ändern. In diesem Fall wird der Betrieb dann seinem neuen Schwerpunkt entsprechend einem anderen Wirtschaftszweig zugeordnet. Diese Umsetzungen werden stets zu Beginn eines neuen Berichtsjahres vollzogen. Ausgewiesen werden die nominalen Umsätze, d.h. eine Preisbereinigung erfolgt nicht.
Autorin: Petra Wohnus (Referat Unternehmensstatistiken)