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Umsatzrückgänge in der rheinland-pfälzischen Industrie

In den ersten acht Monaten 2024 erzielten die Industriebetriebe in Rheinland-Pfalz weniger Umsätze als im Vergleichszeitraum in 2023. Nach ersten Angaben des Statistischen Landesamtes in Bad Ems gingen die nominalen Umsätze im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 6,8 Prozent zurück (Deutschland: minus 4,3 Prozent). Die Zahl der Beschäftigten stieg dagegen um 0,8 Prozent (Deutschland: minus 0,1 Prozent).

Der Gesamtumsatz der Industrie betrug von Januar bis August 2024 rund 66,1 Milliarden Euro. Die Auslandsumsätze reduzierten sich um 6,8 Prozent auf 37 Milliarden Euro. Die Exportquote lag mit 55,8 Prozent auf dem Vorjahresniveau. Die Inlandserlöse lagen bei 29 Milliarden Euro (minus 6,7 Prozent). Zum Vergleich: In Deutschland nahmen die Umsätze aus dem Ausland um 3,3 Prozent und die aus dem Inland um 5,3 Prozent ab. Die Exportquote betrug 52,1 Prozent (plus 0,5 Prozentpunkte).

Mehrzahl der umsatzstarken Branchen mit Umsatzrückgängen

Acht der zehn umsatzstärksten Branchen vermeldeten in den ersten acht Monaten 2024 geringere Umsätze als im Vergleichszeitraum in 2023. Die für Rheinland-Pfalz wichtige chemische Industrie setzte vier Prozent weniger um. Die Maschinenbauer erwirtschafteten elf Prozent weniger Erlöse. Die höchsten Einbußen verbuchten die Hersteller von Kraftwagen und Kraftwagenteilen (minus 21 Prozent). Zweistellige Erlösrückgänge gab es auch in der Pharmaindustrie (minus 13 Prozent). Dagegen stiegen die Umsätze der Hersteller von Nahrungs- und Futtermittel sowie in der Gummi- und Kunststoffwarenindustrie um 4,9 Prozent bzw. 3,9 Prozent an.

Beschäftigung

Im Durchschnitt beschäftigten die Industriebetriebe in den ersten acht Monaten rund 263.000 Personen. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum waren das aufgrund einer erweiterten Abgrenzung der tätigen Personen in der Druckindustrie rund 2.100 Beschäftigte mehr (plus 0,8 Prozent). Ohne diesen Effekt wäre die Zahl der Beschäftigten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gesunken (minus 0,8 Prozent).

In sieben der zehn umsatzstärksten Branchen nahm die Zahl der Beschäftigten ab. Die höchsten Rückgänge verzeichneten die Hersteller von Kraftwagen und Kraftwagenteilen sowie die Metallerzeuger und –bearbeiter (je minus 2,5 Prozent). Die chemische Industrie beschäftigte 0,3 Prozent weniger Personal. Dagegen stieg die Zahl der Beschäftigten bei den Maschinenbauern sowie in der Nahrungs- und Futtermittelindustrie an (plus 1,6 bzw. zwei Prozent). Auch die Hersteller von Metallerzeugnissen zählten mehr Personal (plus 1,3 Prozent).

Entwicklungen im August

Im August 2024 gingen die Umsätze der Industriebetriebe im Vergleich zum Vorjahresmonat um 8,6 Prozent auf 7,6 Milliarden Euro zurück. Die Auslands- sowie die Inlandsumsätze nahmen jeweils um 8,6 Prozent ab. Zum Vergleich: Deutschlandweit nahmen die Umsätze um 6,5 Prozent ab. Die Auslandsumsätze reduzierten sich um 5,3 und die aus dem Inland um 7,7 Prozent.

Die Zahl der Beschäftigten stieg um 0,1 Prozent auf 262.600 (Deutschland: minus 0,7 Prozent). Ohne die Definitionsausweitung in der Druckindustrie läge die Zahl der Beschäftigten um 1,4 Prozent niedriger.

Methodische Hinweise

Die Daten stammen aus dem Monatsbericht für Betriebe im Verarbeitenden Gewerbe sowie im Bergbau und der Gewinnung von Steinen und Erden, zu dem die Betriebe mit 50 und mehr Beschäftigten regelmäßig melden. Befragt werden rund 1.000 Betriebe. Die Betriebe werden nach dem wirtschaftlichen Schwerpunkt ihrer Tätigkeit eindeutig einer Industriebranche zugeordnet. Die gemeldeten Umsätze und Beschäftigtenzahlen werden dann vollständig diesem Wirtschaftsbereich zugerechnet, auch wenn der Betrieb noch in weiteren Wirtschaftszweigen tätig ist. Durch Veränderungen in der Produktionsstruktur kann sich der wirtschaftliche Schwerpunkt eines Betriebes im Zeitverlauf ändern. In diesem Fall wird der Betrieb dann seinem neuen Schwerpunkt entsprechend einem anderen Wirtschaftszweig zugeordnet. Diese Umsetzungen werden stets zu Beginn eines neuen Berichtsjahres vollzogen. Ausgewiesen werden die nominalen Umsätze, d.h. eine Preisbereinigung erfolgt nicht.

Autorin: Inga Haferstock (Sachgebiet Industrie, Baugewerbe, Außenhandel)

Industrieumsatz insgesamt sowie Auslands- und Inlandsumsatz

in Milliarden Euro

Umsätze und Beschäftigte der Industrie Januar–August 2024

Veränderung gegenüber dem Vorjahreszeitraum in %

Umsätze in der rheinland-pfälzischen Industrie im August 2024 und von Januar–August 2024 nach ausgewählten Wirtschaftszweigen

WirtschaftszweigAugust 2024 in 1.000 EuroVeränderung gegenüber dem Vorjahresmonat in %Januar–August 2024 in 1.000 EuroVeränderung gegenüber dem Vorjahr in %
Herstellung von chemischen Erzeugnissen2.121.1760,518.981.332-4,0
Maschinenbau748.969-21,17.515.473-11,3
Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen786.930-30,47.101.707-21,0
Herstellung von Metallerzeugnissen445.839-10,23.480.833-1,4
Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren487.8507,44.063.8693,9
Herstellung von Glas und Glaswaren, Keramik, Verarbeitung von Steinen und Erden302.448-0,52.478.876-4,6
Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln460.030-2,73.910.3584,9
Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen263.858-21,32.397.935-12,5
Herstellung von Papier, Pappe und Waren daraus314.746-5,82.670.402-7,4
Herstellung von elektrischen Ausrüstungen161.520-11,81.366.441-6,0
Metallerzeugung und -bearbeitung422.819-0,63.479.187-9,3
Reparatur und Installation von Maschinen und Ausrüstungen117.038-9,0932.184-7,7
Herstellung von Holz-, Flecht-, Korb- und Korkwaren (ohne Möbel)112.336-22,71.082.995-21,8
Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen90.751-9,8790.543-4,1
Getränkeherstellung273.2178,42.048.4277,0
Verarbeitendes Gewerbe sowie Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden7.585.729-8,666.102.868-6,8
   Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden4.731-3,238.754-26,3
   Verarbeitendes Gewerbe 7.580.997-8,666.064.113-6,7

Beschäftigte in der rheinland-pfälzischen Industrie im August 2024 und von Januar–August 2024 nach ausgewählten Wirtschaftszweigen

WirtschaftszweigAugust 2024Veränderung gegenüber dem Vorjahresmonat in %Januar–August 2024 Veränderung gegenüber dem Vorjahr in %
Herstellung von chemischen Erzeugnissen45.902-0,746.216-0,3
Maschinenbau37.5280,437.6301,6
Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen20.812-5,620.988-2,5
Herstellung von Metallerzeugnissen23.1500,523.0821,3
Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren21.826-2,221.803-2,3
Herstellung von Glas und Glaswaren, Keramik, Verarbeitung von Steinen und Erden13.824-1,713.831-2,3
Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln14.7380,914.7992,0
Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen11.125-1,011.063-1,3
Herstellung von Papier, Pappe und Waren daraus8.650-0,48.617-1,1
Herstellung von elektrischen Ausrüstungen9.140-3,19.166-1,8
Metallerzeugung und -bearbeitung8.683-3,08.772-2,5
Reparatur und Installation von Maschinen und Ausrüstungen7.837-7,07.885-5,7
Herstellung von Holz-, Flecht-, Korb- und Korkwaren (ohne Möbel)6.506-2,66.518-5,4
Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen6.180-0,66.157-0,5
Getränkeherstellung5.5533,15.4583,8
Verarbeitendes Gewerbe sowie Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden262.6100,1263.1240,8
   Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden318-13,4312-14,8
   Verarbeitendes Gewerbe 262.2920,1262.8120,8

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