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Alkoholmissbrauch führt häufig ins Krankenhaus

Extremer Alkohol-Konsum ist häufig der Grund für einen akuten stationären Krankenhausaufenthalt. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes gab es im vergangenen Jahr 14.761 Rheinland-Pfälzerinnen und Rheinland-Pfälzer, die mit der Diagnose »psychische und Verhaltensstörungen durch Alkohol« vollstationär behandelt wurden. Männer (10.685) betraf dies wesentlich häufiger als Frauen (4.076). Auch eine Betrachtung nach dem Alter zeigt Auffälligkeiten: So ist mehr als die Hälfte der Personen mit einer solchen Diagnose zwischen 40 und 60 Jahre alt. Besonders Männer in einem Alter von etwa Mitte 40 bis Mitte 50 finden sich oft wegen Alkoholexzessen im Krankenhaus wieder.

Aber auch viele junge Menschen müssen wegen akutem Alkoholmissbrauch ins Krankenhaus eingeliefert werden, wenngleich hier nach Jahren des tendenziellen Anstiegs ein recht deutlicher Rückgang zu verzeichnen war. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 1.425 Kinder und Jugendliche im Alter von 12 bis 19 Jahren aus diesem Grund stationär behandelt, das waren 18 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Die Zahl der behandelten 12-Jährigen war mit neun Fällen noch vergleichsweise gering, mit zunehmendem Alter nimmt die Zahl aber deutlich zu. Mit 333 Fällen sind die 16-Jährigen traurige Spitzenreiter, auch 17-Jährige sind mit 269 Fällen stark vertreten. Dabei ist übermäßiger Alkoholkonsum kein rein männliches Problem: 38 Prozent der Fälle betrifft Mädchen. Regionale Unterschiede

Regional zeigen sich - betrachtet nach dem Wohnsitz der Patienten - deutliche Unterschiede. Zum Ausgleich von Schwankungen im Zeitverlauf wird der Durchschnitt der zurückliegenden  drei Jahre betrachtet. Die Zahl der Behandlungsfälle liegt in der Altersgruppe der 40- bis 59-Jährigen je 1.000 Einwohner bei 6,1. In den kreisfreien Städten (9,2) fällt der Wert deutlich höher aus als in den Landkreisen (5,2). Das gilt auch für die Jugendlichen (kreisfreie Städte: 5,3; Landkreise: 4,7).

Bei den 40 bis 59-Jährigen gab es die relativ meisten Fälle in Koblenz (12,7 je 1.000 Einwohner), die wenigsten im Landkreis Kaiserslautern (2,8). Bei den Jugendlichen war Pirmasens trauriger Spitzenreiter (10,5 Fälle je 1.000 Einwohner), die relativ geringste Zahl an Behandlungsfällen gab es auch in dieser Altersgruppe im Landkreis Kaiserslautern (3,4).

Daten über stationär versorgte Patientinnen und Patienten erhält das Statistische Landesamt einmal jährlich von den Krankenhäusern. Die Angaben stammen aus der Krankenhausdiagnosestatistik und beziehen sich auf Personen, die in einem Krankenhaus vollstationär behandelt wurden und ihren Wohnort in Rheinland-Pfalz haben. Behandelte Personen, die wiederholt stationär aufgenommen wurden, werden in der Statistik mehrfach gezählt.
Die Diagnosen werden nach der Internationalen statistischen Klassifikation der Krankheiten (ICD-10) gestellt. Jeder Krankenhausfall geht nur mit einer Diagnose, der Hauptdiagnose, in die Statistik ein. Die Diagnosen werden in einer Differenzierung nach einer dreistelligen Systematik statistisch nachgewiesen. Die Alkoholmissbrauchsfälle liegen der Diagnose F10 - Psychische und Verhaltensstörungen durch Alkohol - zugrunde.

Autor: Günter Ickler (Referat Soziale Leistungen, Gesundheit, Rechtspflege)

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