In zwei der drei industriellen Hauptgruppen fiel die Nachfrage geringer aus als im Vormonat. In der Konsumgüterindustrie schrumpften die bereinigten Auftragseingänge um 6,6 Prozent. Die Hersteller von Vorleistungsgütern mussten leichte Einbußen hinnehmen (minus 0,5 Prozent). Währenddessen gingen in der Investitionsgüterindustrie 2,8 Prozent mehr Bestellungen ein als im Januar.
Die drei umsatzstärksten Industriebranchen entwickelten sich unterschiedlich; in zwei von ihnen erhöhte sich im Februar das Ordervolumen. Die Chemiebranche, die zur Vorleistungsgüterindustrie zählt und in Rheinland-Pfalz der umsatzstärkste Industriezweig ist, verzeichnete eine Nachfragesteigerung um 3,3 Prozent. Auch die Kraftwagen- und Kraftwagenteileindustrie, die zur Investitionsgüterindustrie gehört und die zweitgrößte Industriebranche ist, erhielt mehr Aufträge als im Vormonat (plus 1,9 Prozent). Im Maschinenbau, der ebenfalls zur Investitionsgüterindustrie zählt und die drittgrößte Industriebranche ist, gingen fast genauso viele Bestellungen ein wie im Januar (minus 0,1 Prozent).
Die bereinigten Auftragseingänge lagen im Februar 2022 deutlich über dem Niveau des Vorjahresmonats (plus zehn Prozent). Der Grund dafür ist das starke Inlandsgeschäft; die Nachfrage aus dem Ausland ließ hingegen nach. Von den drei Hauptgruppen verbuchte die Konsumgüterindustrie, deren Auftragseingänge stark schwanken, die kräftigste Steigerung. Auch die Nachfrage nach Investitionsgütern stieg deutlich. Dazu trug der kräftige Zuwachs an Bestellungen in der Kraftwagen- und Kraftwagenteileindustrie bei; das Ordervolumen im Maschinenbau war im Februar etwas niedriger als ein Jahr zuvor. In der Vorleistungsgüterindustrie lag das Ordervolumen hingegen unter dem Niveau des Vorjahresmonats, was mit einem deutlichen Nachfragerückgang in der Chemieindustrie zusammenhängt.
Die Pressemeldungen zur Konjunktur im Verarbeitenden Gewerbe dienen der laufenden Messung der wirtschaftlichen Aktivität in der Industrie sowie in ausgewählten Branchen. Um kurzfristige Veränderungen aufzuzeigen, liegt der Schwerpunkt der Berichterstattung auf dem Vergleich mit dem jeweiligen Vormonat. Die Berechnungen beruhen auf vorläufigen Ergebnissen; nachträgliche Änderungen durch spät eintreffende oder korrigierte Meldungen von Betrieben sind möglich. Weitere Erläuterungen
Autorin: Diane Dammers (Referat Analysen Wirtschaft)