Die bereinigte Bruttowertschöpfung im Verarbeitenden Gewerbe nahm im dritten Quartal gegenüber dem Vorquartal um 4,8 Prozent zu. Das Minus aus dem zweiten Quartal wird damit in etwa zur Hälfte wettgemacht. Am günstigsten verlief die Entwicklung in den Dienstleistungsbereichen. Dort wuchs die Wertschöpfung im dritten Quartal um sieben Prozent, wodurch der Einbruch aus dem Vorquartal vollständig kompensiert wird. Die Wertschöpfung im Baugewerbe sank um 1,2 Prozent.
Im Verarbeitenden Gewerbe verzeichnete die Investitionsgüterindustrie nach vorherigem Umsatzeinbruch deutliche Zuwächse im dritten Quartal. Demgegenüber waren die bereinigten Umsätze der Vorleistungsgüterindustrie leicht rückläufig.
Die bereinigten Erlöse im Bauhauptgewerbe stiegen im dritten Quartal bedingt durch ein deutliches Plus im Wohnungsbau.
Die Umsätze in den einzelnen Dienstleistungssektoren entwickelten sich sehr heterogen. Im Kfz-Handel lagen die bereinigten Umsätze nach starkem Wachstum im dritten Quartal über Vorkrisenniveau. Die Erlöse des Gastgewerbes blieben dagegen – obwohl sie sich im Vergleich zum Vorquartal mehr als verdoppelten – hinter dem Vorkrisenniveau zurück. Die Unternehmensdienstleister sahen sich mit weiteren Umsatzeinbußen konfrontiert.
Zum Konjunkturbericht 3. Quartal 2020.
Jahresergebnisse zum Bruttoinlandsprodukt werden vom Arbeitskreis „Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder“ berechnet. Die Quartalsergebnisse zur Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts in Rheinland-Pfalz beruhen auf einer ökonometrischen Schätzung, bei der die vom Arbeitskreis ermittelten Jahresergebnisse mithilfe von quartalsweise vorliegenden Indikatoren aus den Unternehmensstatistiken (z. B. Umsätze und Beschäftigte nach Wirtschaftsbereichen) auf die Quartale verteilt werden. Weitere Informationen zur Methodik stehen unter http://www.statistik.rlp.de/fileadmin/dokumente/monatshefte/2017/Juni/06-2017-350.pdf zur Verfügung.
Autor: Dr. Martin Jacobs (Referat Analysen Staat, Soziales)