Bau- und Abbruchabfälle stellen mit 11,2 Millionen Tonnen nach wie vor den größten Anteil (60 Prozent) der in den rheinland-pfälzischen Entsorgungsanlagen angenommenen Abfälle dar. Gegenüber 2018 ergab sich hier eine Abnahme um fünf Prozent (minus 594.300 Tonnen). Dieser Rückgang resultiert vorwiegend aus reduzierter Verfüllung bergbaufremder Abfälle in übertägigen Abbaustätten und Mindermengen im Deponiebau.
Mit knapp drei Millionen Tonnen (16 Prozent) folgen die Abfälle aus Abfall- und Abwasserbehandlungsanlagen sowie Wasseraufbereitung (plus acht Prozent). Auf Siedlungsabfälle entfällt mit zwei Millionen Tonnen bzw. 10,7 Prozent am Gesamtaufkommen die drittgrößte Abfallkategorie. Darin enthalten sind Haushaltsabfälle sowie vergleichbare gewerbliche und industrielle Abfälle.
Verpackungsmüll stellt mit 778.600 Tonnen 4,1 Prozent des entsorgten Abfalls. Im Vergleich zu 2018 wurde ein Rückgang um 45.800 Tonnen (5,6 Prozent) festgestellt. Seit 2016 ist der an rheinland-pfälzische Anlagen angelieferte Verpackungsmüll stetig um insgesamt 19 Prozent gesunken. Die vier genannten Abfallkategorien machen in Summe rund 90 Prozent des entgegengenommenen Abfalls bei den Entsorgungsanlagen aus.
Abfälle nach annehmenden Anlagen
Mit 5,1 Millionen Tonnen (27 Prozent) nahmen die Anlagen zur Verfüllung bergbaufremder Abfälle in übertägigen Abbaustätten die größte Abfallmenge an. In Bauschuttaufbereitungsanlagen wurde mit gut 17 Prozent (3,2 Millionen Tonnen) die zweitgrößte Abfallmenge prozessiert. Deponiert wurden 1,5 Millionen Tonnen (8,1 Prozent) des Abfalls. In Abfallverbrennungsanlagen (Thermische Abfallbehandlungsanlagen plus Feuerungsanlagen mit energetischer Verwertung von Abfällen) wurden 2,3 Millionen Tonnen (12,5 Prozent) verfeuert. Sieben Prozent des Abfalls wurden in Sortieranlagen weiterverarbeitet (1,3 Millionen Tonnen).
Die Daten stammen aus der jährlichen Erhebung über die Abfallentsorgung und der alle zwei Jahre durchgeführten Erhebung über die Aufbereitung und Verwertung von Bau- und Abbruchabfällen. Im Jahr 2019 wurden 732 Anlagen berücksichtigt. Die in Rheinland-Pfalz entstandenen Abfälle sind nicht Gegenstand der Betrachtung, da die Erhebungen sich an Abfallentsorgungsanlagen und nicht an Erzeuger von Abfällen richten. Des Weiteren ist zu beachten, dass Doppelzählungen nicht zu vermeiden sind. Sie entstehen, wenn Abfallmengen zwei oder mehr Entsorgungseinrichtungen durchlaufen. So meldet beispielsweise eine Sortieranlage die entgegengenommenen Mengen. Nach dem Sortierprozess wird ein Teil der behandelten Abfälle an andere Anlagen (z. B. eine Deponie) zur weiteren Verwertung oder Beseitigung gegeben. Diese meldet die entgegengenommene Menge dann erneut als Input.
Autor: Dr. Pascal Kremer (Referat Landwirtschaft, Weinbau, Umwelt, Energie)