Verglichen mit dem Vorkrisenniveau in 2019 lagen die Exporte in 2021 um 1,2 Prozent höher; die Importe waren mit 6,6 Prozent im Plus.
Exportzunahmen nach Europa über der zehn-Prozent-Marke
Bedeutendster Absatzmarkt für die rheinland-pfälzischen Exporte waren auch 2021 die EU-Staaten (Anteil: 56 Prozent). Der Zuwachs betrug hier 14 Prozent. In die Länder der Eurozone wurden zwölf Prozent, in die der Nicht-Eurozone 19 Prozent mehr Waren ausgeführt. Besonders nach Polen wurde im Vergleich zum Vorjahr mehr exportiert (plus 30 Prozent). Deutliche Ausfuhrzunahmen in die Türkei (plus 128 Prozent) prägten die Zuwachsraten in das übrige Europa (plus 18 Prozent).
Der Exporte auf den amerikanischen Kontinent stiegen um 4,4 Prozent, trotz des Rückgangs der Ausfuhren in die USA (minus 1,7 Prozent). Die Ausfuhren nach Asien lagen um 1,2 Prozent unter dem Vorjahreswert, was vor allem am Rückgang der Exporte nach China lag (minus 13 Prozent).
Unter den für den Export besonders bedeutenden Güterabteilungen entwickelten sich 2021 nur die Ausfuhren der Pharmazie und der Kraftwagen und Kraftwagenteile negativ (minus 6,1 bzw. 0,4 Prozent). Die höchsten Zuwächse gab es bei chemischen Erzeugnissen (plus 25 Prozent). Mit deutlichem Abstand folgten Maschinen (plus 14 Prozent).
Importe aus Nicht-Euro-Ländern deutlich im Plus
Die Einfuhren aus den Mitgliedstaaten der EU betrugen 2021 rund 25,5 Milliarden Euro (plus 18 Prozent). Rund 16 Prozent mehr Importe erreichten Rheinland-Pfalz aus den Ländern, die der Eurozone angehören. Die Importe aus der Tschechischen Republik und Polen stiegen überdurchschnittlich (plus 32 bzw. 26 Prozent); dies führte zu einem Zuwachs der Einfuhren aus der Nicht-Eurozone um 25 Prozent. Aus dem Vereinigten Königreich wurde rund ein Fünftel weniger importiert (minus 20 Prozent). Insgesamt stiegen die Einfuhren aus dem übrigen Europa um 5,2 Prozent.
Eine positive Einfuhrbilanz zeigte sich mit Asien (plus 29 Prozent) aufgrund der Zuwächse aus China (plus 32 Prozent). Der Wert der aus Amerika eingeführten Waren stieg um 17 Prozent (USA: plus 16 Prozent).
Außenhandel im Dezember 2021
Im Dezember 2021 wurden gegenüber dem Vorjahresmonat zwölf Prozent mehr Waren im Wert von 4,3 Milliarden Euro ausgeführt. In ähnlicher Größenordnung stiegen die Ausfuhren in die Länder der EU (plus 14 Prozent), in die Eurozone sowie das übrige Europa (beide plus 13 Prozent). Die Länder der Nicht-Eurozone verbuchten einen Exportanstieg von 15 Prozent. Nach Asien wurden 14 Prozent, nach Amerika drei Prozent mehr ausgeführt.
Die Einfuhren legten um 26 Prozent zu. Aus den Ländern der EU kamen 28 Prozent mehr Güter. Der Warenwert aus Ländern der Eurozone stieg um 31 Prozent. Rückläufige Importe aus dem Vereinigten Königreich in Höhe von 30 Prozent führten zu einem Rückgang der Einfuhren aus dem übrigen Europa (minus 2,3 Prozent). Der Wert der aus Amerika und Asien eingeführten Waren stieg deutlich (plus 41 bzw. 32 Prozent).
Die Daten stammen aus der monatlichen Außenhandelsstatistik, die zentral vom Statistischen Bundesamt erhoben und aufbereitet wird. Dabei wird unterschieden zwischen Intrahandelsstatistik (Warenverkehr zwischen EU-Staaten) und Extrahandelsstatistik (Warenverkehr mit Drittländern, d. h. Nicht-EU-Staaten). Grundsätzlich sind alle in Deutschland umsatzsteuerpflichtigen Unternehmen, die innergemeinschaftliche Warenverkehre durchführen, im Rahmen der Intrahandelsstatistik auskunftspflichtig. Von der Auskunftspflicht befreit sind Unternehmen, deren innergemeinschaftliche Warenverkehre den Wert von 500 000 Euro bei der Versendung und 800 000 Euro bei den Eingängen im Vorjahr bzw. im laufenden Jahr nicht übersteigen. Im Extrahandel werden die bei den Zollstellen anfallenden Zollmeldungen ausgewertet.
Aus Gründen der Vergleichbarkeit wird die EU in der Abgrenzung der EU-27, also ohne das Vereinigte Königreich, betrachtet.
Autorin: Petra Wohnus (Referat Unternehmensstatistiken)
Merkmal | 2020 | 2021 | Veränderung in % | ||
---|---|---|---|---|---|
Mill. EUR | Anteil in % | Mill. EUR | Anteil in % | ||
EU-Länder | 26.342 | 53,9 | 29.956 | 55,5 | 13,7 |
Eurozone | 20.064 | 41,1 | 22.481 | 41,6 | 12,0 |
Nicht Eurozone | 6.278 | 12,8 | 7.475 | 13,8 | 19,1 |
Übriges Europa | 6.139 | 12,6 | 7.213 | 13,4 | 17,5 |
Asien | 7.685 | 15,7 | 7.590 | 14,1 | -1,2 |
Amerika | 7.001 | 14,3 | 7.310 | 13,5 | 4,4 |
Afrika | 1.168 | 2,4 | 1.257 | 2,3 | 7,6 |
Australien / Ozeanien | 518 | 1,1 | 653 | 1,2 | 26,0 |
Ausfuhr insgesamt | 48.856 | 100,0 | 53.982 | 100,0 | 10,5 |
EU-Länder | 21.652 | 61,2 | 25.493 | 60,9 | 17,7 |
Eurozone | 16.803 | 47,5 | 19.477 | 46,5 | 15,9 |
Nicht Eurozone | 4.849 | 13,7 | 6.016 | 14,4 | 24,1 |
Übriges Europa | 3.874 | 10,9 | 4.074 | 9,7 | 5,2 |
Asien | 6.191 | 17,5 | 7.988 | 19,1 | 29,0 |
Amerika | 2.968 | 8,4 | 3.484 | 8,3 | 17,4 |
Afrika | 597 | 1,7 | 693 | 1,7 | 15,9 |
Australien / Ozeanien | 86 | 0,2 | 84 | 0,2 | -1,5 |
Einfuhr insgesamt | 35.407 | 100,0 | 41.851 | 100,0 | 18,2 |
1 vorläufig. |