Ausfuhren
Mit einem Anteil von 57 Prozent flossen deutlich mehr als die Hälfte aller Exporte in die EU-Staaten (plus 17 Prozent). Der Handel mit den Ländern der Eurozone stieg um ein Fünftel; der Warenwert der Exporte in die Nicht-Euroländer lag um 6,9 Prozent höher als im Februar 2021. Die Ausfuhren in das übrige Europa legten um 19 Prozent zu, wesentlich getragen von einem Anstieg der Exporte in die Türkei um 60 Prozent.
Die Exporte nach Amerika stiegen um 28 Prozent, die in die USA um 37 Prozent. Rückläufige Ausfuhren nach China (minus 14 Prozent) führten zu stagnierenden Exporten auf den asiatischen Kontinent (plus 0,1 Prozent).
In fünf der sechs umsatzstärksten Güterabteilungen nahmen die Exporte zu. Deutlich stärker nachgefragt als vor einem Jahr wurden Chemische Erzeugnisse (plus 26 Prozent). Es wurde deutlich mehr Metall exportiert (plus 42 Prozent). Zweistellige Zuwachsraten gab es auch bei den pharmazeutischen Erzeugnissen sowie den Gummi- und Kunststoffwaren (plus 15 bzw. 12 Prozent). Lieferengpässe entlang der Fertigungskette führten bei der Ausfuhr von Kraftwagen und Kraftwagenteilen zu einem Rückgang (minus elf Prozent).
Einfuhren
Das Importvolumen stieg im Februar 2022 gegenüber dem Vorjahresmonat um 27 Prozent auf 3,9 Milliarden Euro. Aus der EU kamen 23 Prozent mehr Waren. Der Wertzuwachs der eingeführten Waren aus der Eurozone betrug 24 Prozent; aus den Nicht-Euroländern waren es 19 Prozent. Aus dem übrigen Europa wurden zehn Prozent mehr Waren eingeführt.
Aufgrund der hohen Einfuhren aus China (plus 40 Prozent) nahmen die Importe aus dem asiatischen Raum um 34 Prozent zu. Das Importplus aus Amerika betrug sogar 45 Prozent (USA: plus 42 Prozent). Höhere Einfuhren von Naphta (Rohbenzin) aus Algerien (plus 684 Prozent) ließen die Importe aus Afrika um 149 Prozent ansteigen.
Außenhandel mit der russischen Föderation und der Ukraine
Als Reaktion auf die militärische Aggression Russlands gegen die Ukraine wurden inzwischen eine Vielzahl von Maßnahmen getroffen. Zu den ersten Maßnahmen gehören seit Ende Februar 2022 auch wirtschaftliche Sanktionen wie zum Beispiel das Verbot des Verkaufs, der Lieferung, der Weitergabe oder der Ausfuhr bestimmter Güter und Technologien für die Erdölraffination nach Russland. Die Auswirkungen auf den Außenhandel werden sich erst ab März bemerkbar machen. Die Exporte aus Rheinland-Pfalz in die Russische Föderation hatten sich gegenüber Februar 2021 um knapp neun Prozent auf 77 Millionen Euro erhöht. Die Einfuhren sanken um fast 30 Prozent auf knapp 40 Millionen Euro. Hierbei handelte es sich überwiegend um Naphta (Rohbenzin). Die Ausfuhren in die Ukraine nahmen im gleichen Zeitraum um zwölf Prozent auf 17 Millionen Euro zu. Die Einfuhren stiegen auf 3,7 Millionen (plus 55 Prozent).
Zeitraum Januar und Februar
In den ersten beiden Monaten des Jahres stiegen die Werte der aus- und eingeführten Waren gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 16 bzw. 21 Prozent. Das Plus bei den Ausfuhren in die Länder der EU lag bei 16 Prozent, das der Importe bei 17 Prozent.
Die Daten stammen aus der monatlichen Außenhandelsstatistik, die zentral vom Statistischen Bundesamt erhoben und aufbereitet wird. Dabei wird unterschieden zwischen Intrahandelsstatistik (Warenverkehr zwischen EU-Staaten) und Extrahandelsstatistik (Warenverkehr mit Drittländern, d. h. Nicht-EU-Staaten). Grundsätzlich sind alle in Deutschland umsatzsteuerpflichtigen Unternehmen, die innergemeinschaftliche Warenverkehre durchführen, im Rahmen der Intrahandelsstatistik auskunftspflichtig. Von der Auskunftspflicht befreit sind Unternehmen, deren innergemeinschaftliche Warenverkehre den Wert von 500 000 Euro bei der Versendung und 800 000 Euro bei den Eingängen im Vorjahr bzw. im laufenden Jahr nicht übersteigen. Im Extrahandel werden die bei den Zollstellen anfallenden Zollmeldungen ausgewertet.
Aus Gründen der Vergleichbarkeit wird die EU in der Abgrenzung der EU-27, also ohne das Vereinigte Königreich, betrachtet.
Autorin: Petra Wohnus (Referat Unternehmensstatistiken)
Merkmal | 2021 | 2022 | Veränderung in % | ||
---|---|---|---|---|---|
Mill. EUR | Anteil in % | Mill. EUR | Anteil in % | ||
EU-Länder | 2.406 | 57,0 | 2.802 | 57,3 | 16,5 |
Eurozone | 1.779 | 42,1 | 2.132 | 43,6 | 19,9 |
Nicht Eurozone | 627 | 14,8 | 670 | 13,7 | 6,9 |
Übriges Europa | 494 | 11,7 | 589 | 12,0 | 19,1 |
Amerika | 548 | 13,0 | 699 | 14,3 | 27,5 |
Asien | 619 | 14,7 | 620 | 12,7 | 0,1 |
Afrika | 92 | 2,2 | 133 | 2,7 | 44,1 |
Australien / Ozeanien | 64 | 1,5 | 51 | 1,0 | -19,3 |
Ausfuhr insgesamt | 4.224 | 100,0 | 4.895 | 100,0 | 15,9 |
EU-Länder | 1.892 | 61,5 | 2.326 | 59,4 | 23,0 |
Eurozone | 1.435 | 46,7 | 1.785 | 45,6 | 24,3 |
Nicht Eurozone | 456 | 14,8 | 541 | 13,8 | 18,6 |
Übriges Europa | 343 | 11,1 | 378 | 9,6 | 10,3 |
Asien | 533 | 17,3 | 714 | 18,2 | 34,0 |
Amerika | 250 | 8,1 | 362 | 9,2 | 44,8 |
Afrika | 48 | 1,6 | 120 | 3,1 | 148,5 |
Australien / Ozeanien | 7 | 0,2 | 13 | 0,3 | 94,9 |
Einfuhr insgesamt | 3.074 | 100,0 | 3.917 | 100,0 | 27,4 |
1 vorläufig. |
Merkmal | 2021 | 2022 | Veränderung in % | ||
---|---|---|---|---|---|
Mill. EUR | Anteil in % | Mill. EUR | Anteil in % | ||
EU-Länder | 4.672 | 56,5 | 5.404 | 56,3 | 15,7 |
Eurozone | 3.480 | 42,1 | 4.164 | 43,4 | 19,7 |
Nicht Eurozone | 1.193 | 14,4 | 1.240 | 12,9 | 4,0 |
Übriges Europa | 942 | 11,4 | 1.177 | 12,3 | 24,9 |
Amerika | 1.114 | 13,5 | 1.368 | 14,2 | 22,7 |
Asien | 1.269 | 15,3 | 1.299 | 13,5 | 2,3 |
Afrika | 176 | 2,1 | 256 | 2,7 | 45,2 |
Australien / Ozeanien | 99 | 1,2 | 97 | 1,0 | -1,4 |
Ausfuhr insgesamt | 8.273 | 100,0 | 9.602 | 100,0 | 16,1 |
EU-Länder | 3.656 | 60,1 | 4.289 | 58,1 | 17,3 |
Eurozone | 2.756 | 45,3 | 3.296 | 44,7 | 19,6 |
Nicht Eurozone | 900 | 14,8 | 993 | 13,5 | 10,3 |
Übriges Europa | 608 | 10,0 | 712 | 9,7 | 17,3 |
Asien | 1.190 | 19,6 | 1.489 | 20,2 | 25,1 |
Amerika | 518 | 8,5 | 667 | 9,0 | 28,7 |
Afrika | 92 | 1,5 | 191 | 2,6 | 107,8 |
Australien / Ozeanien | 14 | 0,2 | 23 | 0,3 | 61,1 |
Einfuhr insgesamt | 6.083 | 100,0 | 7.380 | 100,0 | 21,3 |
1 vorläufig. |