Ausfuhren
Mit einem Anteil von 58 Prozent flossen knapp drei Fünftel aller Exporte in die EU-Staaten (plus 13 Prozent). Die Ausfuhren in die Länder der Eurozone stiegen um 14 Prozent, in die Nicht-Euroländer um elf Prozent. Unter Einfluss der deutlichen Exportrückgänge nach Russland (minus 66 Prozent) nahmen die Ausfuhren in das übrige Europa nur um 2,7 Prozent zu.
Die Exporte nach Amerika stiegen um 22 Prozent, darunter in die USA um 30 Prozent. Rückläufige Ausfuhren nach China und Japan (minus 12 bzw. 35 Prozent) führten zu einem Exportrückgang nach Asien (minus 1,9 Prozent).
In vier der sechs umsatzstärksten Güterabteilungen nahmen die Exporte zu. Deutlich stärker nachgefragt als vor einem Jahr wurden chemische Erzeugnisse (plus 22 Prozent). Es wurde merklich mehr Metall exportiert (plus 43 Prozent). Auch die Ausfuhren von Kraftwagen- und Kraftwagenteilen lagen im März um 14 Prozent über den Vorjahresergebnissen. Exportrückgänge gab es bei Maschinen sowie pharmazeutischen Erzeugnissen (minus zehn bzw. neun Prozent).
Einfuhren
Das Importvolumen stieg im März 2022 gegenüber dem Vorjahresmonat um elf Prozent auf 4,2 Milliarden Euro. Aus der EU kamen 4,4 Prozent mehr Waren; aus den Ländern der Eurozone waren es 1,9 Prozent. Die Importe aus der Nicht-Eurozone sowie aus dem übrigen Europa nahmen deutlich zu (plus 13 bzw. 12 Prozent).
Aufgrund hoher Einfuhren aus Indien (plus 153 Prozent) nahmen die Importe aus dem asiatischen Raum um 33 Prozent zu. Aus den USA wurden 20 Prozent weniger Waren importiert. Dies zog nahezu stagnierende Importe aus Amerika nach sich (plus ein Prozent).
Außenhandel mit der russischen Föderation und Ukraine
Die Maßnahmen, die als Reaktion auf die militärische Aggression Russlands gegen die Ukraine ergriffen wurden, schlagen sich in den Außenhandelszahlen nieder. Die Europäische Gemeinschaft vereinbarte mit ihren Partnerländern ein Exportverbot nach Russland für bestimmte Güter und Technologien zur Erdölraffination. Der Export in die russische Föderation nahm gegenüber den Ergebnissen des Vorjahresmonates um 66 Prozent auf 27,8 Millionen Euro ab. Die Einfuhren beliefen sich auf 23,7 Millionen Euro (plus 15 Prozent). Hierbei handelte es sich überwiegend um Aluminium in Rohform (plus 124 Prozent). Die Ausfuhren in die Ukraine brachen im gleichen Zeitraum deutlich um 88 Prozent auf 2,3 Millionen Euro ein; die Einfuhren nahmen um elf Prozent auf 2,6 Millionen ab.
Zeitraum Januar bis März
Im ersten Quartal des Jahres stiegen die Werte der aus- und eingeführten Waren gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 14 bzw. 17 Prozent. Das Plus bei den Ausfuhren in die Länder der EU lag bei 14 Prozent, das der Importe bei zwölf Prozent.
Die Daten stammen aus der monatlichen Außenhandelsstatistik, die zentral vom Statistischen Bundesamt erhoben und aufbereitet wird. Dabei wird unterschieden zwischen Intrahandelsstatistik (Warenverkehr zwischen EU-Staaten) und Extrahandelsstatistik (Warenverkehr mit Drittländern, d. h. Nicht-EU-Staaten). Grundsätzlich sind alle in Deutschland umsatzsteuerpflichtigen Unternehmen, die innergemeinschaftliche Warenverkehre durchführen, im Rahmen der Intrahandelsstatistik auskunftspflichtig. Von der Auskunftspflicht befreit sind Unternehmen, deren innergemeinschaftliche Warenverkehre den Wert von 500 000 Euro bei der Versendung und 800 000 Euro bei den Eingängen im Vorjahr bzw. im laufenden Jahr nicht übersteigen. Im Extrahandel werden die bei den Zollstellen anfallenden Zollmeldungen ausgewertet.
Aus Gründen der Vergleichbarkeit wird die EU in der Abgrenzung der EU-27, also ohne das Vereinigte Königreich, betrachtet.
Autorin: Petra Wohnus (Referat Unternehmensstatistiken)
Merkmal | 2021 | 2022 | Veränderung in % | ||
---|---|---|---|---|---|
Mill. EUR | Anteil in % | Mill. EUR | Anteil in % | ||
EU-Länder | 2.860 | 56,6 | 3.232 | 57,7 | 13,0 |
Eurozone | 2.152 | 42,6 | 2.445 | 43,6 | 13,6 |
Nicht Eurozone | 708 | 14,0 | 788 | 14,1 | 11,2 |
Übriges Europa | 612 | 12,1 | 628 | 11,2 | 2,7 |
Amerika | 651 | 12,9 | 796 | 14,2 | 22,2 |
Asien | 750 | 14,8 | 735 | 13,1 | -1,9 |
Afrika | 116 | 2,3 | 148 | 2,6 | 27,0 |
Australien / Ozeanien | 62 | 1,2 | 64 | 1,1 | 3,5 |
Ausfuhr insgesamt | 5.051 | 100,0 | 5.604 | 100,0 | 11,0 |
EU-Länder | 2.329 | 62,1 | 2.431 | 58,5 | 4,4 |
Eurozone | 1.796 | 47,9 | 1.831 | 44,1 | 1,9 |
Nicht Eurozone | 533 | 14,2 | 599 | 14,4 | 12,5 |
Übriges Europa | 364 | 9,7 | 406 | 9,8 | 11,7 |
Asien | 624 | 16,6 | 831 | 20,0 | 33,3 |
Amerika | 351 | 9,4 | 354 | 8,5 | 1,0 |
Afrika | 77 | 2,0 | 118 | 2,8 | 53,8 |
Australien / Ozeanien | 6 | 0,2 | 10 | 0,2 | 59,6 |
Einfuhr insgesamt | 3.752 | 100,0 | 4.156 | 100,0 | 10,7 |
1 vorläufig. |
Merkmal | 2021 | 2022 | Veränderung in % | ||
---|---|---|---|---|---|
Mill. EUR | Anteil in % | Mill. EUR | Anteil in % | ||
EU-Länder | 7.532 | 56,5 | 8.619 | 56,7 | 14,4 |
Eurozone | 5.632 | 42,3 | 6.594 | 43,4 | 17,1 |
Nicht Eurozone | 1.901 | 14,3 | 2.025 | 13,3 | 6,6 |
Übriges Europa | 1.554 | 11,7 | 1.805 | 11,9 | 16,1 |
Amerika | 1.766 | 13,3 | 2.162 | 14,2 | 22,5 |
Asien | 2.019 | 15,2 | 2.033 | 13,4 | 0,7 |
Afrika | 292 | 2,2 | 408 | 2,7 | 39,5 |
Australien / Ozeanien | 160 | 1,2 | 161 | 1,1 | 0,4 |
Ausfuhr insgesamt | 13.324 | 100,0 | 15.189 | 100,0 | 14,0 |
EU-Länder | 5.985 | 60,9 | 6.701 | 58,3 | 12,0 |
Eurozone | 4.552 | 46,3 | 5.112 | 44,5 | 12,3 |
Nicht Eurozone | 1.433 | 14,6 | 1.590 | 13,8 | 10,9 |
Übriges Europa | 971 | 9,9 | 1.130 | 9,8 | 16,4 |
Asien | 1.814 | 18,4 | 2.329 | 20,3 | 28,4 |
Amerika | 869 | 8,8 | 981 | 8,5 | 12,8 |
Afrika | 168 | 1,7 | 310 | 2,7 | 83,9 |
Australien / Ozeanien | 20 | 0,2 | 33 | 0,3 | 61,6 |
Einfuhr insgesamt | 9.835 | 100,0 | 11.498 | 100,0 | 16,9 |
1 vorläufig. |