Der Gesamtumsatz der Industrie betrug von Januar bis Oktober 2024 rund 81,7 Milliarden Euro. Die im Ausland erzielten Umsätze lagen bei 45,3 Milliarden Euro (minus 7,3 Prozent); im Inland waren es 36,5 Milliarden Euro (minus 7,6 Prozent). Die Exportquote betrug 55,4 Prozent (plus 0,1 Prozentpunkte). Zum Vergleich: In Deutschland nahmen die Umsätze aus dem Ausland um 2,6 Prozent und die aus dem Inland um 4,9 Prozent ab. Die Exportquote betrug 52,3 Prozent (plus 0,6 Prozentpunkte).
Umsatzrückgänge in der Industrie: Mehrzahl der umsatzstarken Branchen unter Vorjahresniveau
Acht der zehn umsatzstärksten Branchen erwirtschafteten in den ersten zehn Monaten 2024 weniger Umsätze als im Vergleichszeitraum 2023. Die für Rheinland-Pfalz wichtige chemische Industrie setzte 2,9 Prozent weniger um. Die Maschinenbauer erwirtschafteten zwölf Prozent weniger Erlöse. Die höchsten Erlösrückgänge gab es bei den Herstellern von Kraftwagen und Kraftwagenteilen (minus 26 Prozent). Auch in der Pharmaindustrie gab es zweistellige Einbußen (minus 18 Prozent). Dagegen stiegen die Umsätze der Hersteller von Nahrungs- und Futtermitteln sowie in der Gummi- und Kunststoffwarenindustrie um fünf bzw. 4,9 Prozent an.
Beschäftigung: Leichter Anstieg durch Sondereffekt, aber Rückgang in den meisten Branchen
Im Durchschnitt beschäftigten die Industriebetriebe in den ersten zehn Monaten knapp 263.200 Personen. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum waren das aufgrund einer erweiterten Abgrenzung der tätigen Personen in der Druckindustrie rund 1.800 Beschäftigte mehr (plus 0,7 Prozent). Ohne diesen Effekt wäre die Zahl der Beschäftigten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gesunken (minus 0,9 Prozent).
Die Zahl der Beschäftigten sank in sieben der zehn umsatzstärksten Branchen. Die höchsten prozentualen Einbußen verzeichneten die Metallerzeuger und Metallbearbeiter sowie die Hersteller von Kraftwagen und Kraftwagenteilen (minus 2,8 bzw. 2,6 Prozent). Die Rückgänge in der chemischen Industrie lagen bei 0,4 Prozent. Dagegen stieg die Zahl der Beschäftigten bei den Maschinenbauern sowie bei den Herstellern von Metallerzeugnissen jeweils um 1,2 Prozent an. Auch die Hersteller von Nahrungs- und Futtermitteln verbuchten mehr Personal (plus 1,8 Prozent).
Industrieumsätze im Oktober 2024: Deutlicher Rückgang in Rheinland-Pfalz
Im Oktober 2024 gingen die Umsätze der Industriebetriebe im Vergleich zum Vorjahresmonat um zehn Prozent auf 7,9 Milliarden Euro zurück. Die Auslandsumsätze lagen bei 4,3 Milliarden Euro (minus zehn Prozent) und die Inlandsumsätze bei 3,6 Milliarden Euro (minus 9,7 Prozent). Zum Vergleich: Deutschlandweit nahmen die Umsätze um 0,4 Prozent zu. Die Auslandsumsätze stiegen um zwei Prozent, die aus dem Inland lagen dagegen um 1,3 Prozent niedriger als im Vorjahresmonat.
Die chemische Industrie erwirtschaftete im Oktober vier Prozent höhere Umsätze als im Vorjahresmonat. Dagegen halbierte sich der Umsatz bei den Herstellern von Kraftfahrzeugen und Kraftwagenteilen nahezu (minus 47 Prozent).
Die Zahl der Beschäftigten in der Industrie nahm um 0,4 Prozent auf 263.200 zu (Deutschland: plus ein Prozent). Ohne den Sondereffekt aufgrund der Definitionsausweitung in der Druckindustrie läge die Zahl der Beschäftigten um 1,1 Prozent niedriger.
Methodische Hinweise
Die Daten stammen aus dem Monatsbericht für Betriebe im Verarbeitenden Gewerbe sowie im Bergbau und der Gewinnung von Steinen und Erden, zu dem die Betriebe mit 50 und mehr Beschäftigten regelmäßig melden. Befragt werden rund 1.000 Betriebe. Die Betriebe werden nach dem wirtschaftlichen Schwerpunkt ihrer Tätigkeit eindeutig einer Industriebranche zugeordnet. Die gemeldeten Umsätze und Beschäftigtenzahlen werden dann vollständig diesem Wirtschaftsbereich zugerechnet, auch wenn der Betrieb noch in weiteren Wirtschaftszweigen tätig ist. Durch Veränderungen in der Produktionsstruktur kann sich der wirtschaftliche Schwerpunkt eines Betriebes im Zeitverlauf ändern. In diesem Fall wird der Betrieb dann seinem neuen Schwerpunkt entsprechend einem anderen Wirtschaftszweig zugeordnet. Diese Umsetzungen werden stets zu Beginn eines neuen Berichtsjahres vollzogen. Ausgewiesen werden die nominalen Umsätze, d.h. eine Preisbereinigung erfolgt nicht.
Autorin: Petra Wohnus (Referat Unternehmensstatistiken)