Im Jahr 2021 pendelten allein 89.770 Personen in die Landeshauptstadt Mainz. Davon kamen die meisten (11.483) über die Landesgrenze aus Wiesbaden; dahinter folgten Einpendelnde aus der Verbandsgemeinde Nieder-Olm (6.283) und der Verbandsgemeinde Rhein-Selz (5.766).
Die drei größten Städte des Landes – Mainz, Ludwigshafen und Koblenz – vereinen gut ein Fünftel der Einpendelnden auf sich. Lediglich 34 der 170 Verwaltungseinheiten in Rheinland-Pfalz verzeichneten 2021 mehr Ein- als Auspendelnde, darunter 27 Städte. Die höchsten Einpendelüberschüsse hatten die kreisfreien Städte Koblenz (43.322), Ludwigshafen (38.377) und Mainz (34.659). Der größte Auspendelüberschuss zeigte sich in der Verbandsgemeinde Rhein-Selz (12.685).
Die Einpendelquote gibt Auskunft über den Anteil der Einpendelnden an allen Personen, die in der Verwaltungseinheit arbeiten. Spitzenreiterin war 2021 die Stadt Wörth am Rhein (83 Prozent), gefolgt von der Verbandsgemeinde Offenbach an der Queich (79 Prozent). Die Verbandsgemeinden Dahner Felsenland (29 Prozent) sowie Bitburger Land und Zell (Mosel) (jeweils 35 Prozent) wiesen die niedrigsten Einpendelquoten auf. Die höchsten Auspendelquoten verzeichneten die Verbandsgemeinden Bad Kreuznach (85 Prozent) und Zweibrücken-Land (85 Prozent); die niedrigsten Auspendelquoten gab es in Trier (30 Prozent) und der kreisfreien Stadt Kaiserslautern (36 Prozent). Die Quote für Trier ist allerdings unterschätzt, da in der Pendlerrechnung für Rheinland-Pfalz derzeit keine Auspendelnden in das Ausland nachgewiesen werden. Aus der gesamten Region Trier pendelt jedoch eine erhebliche Zahl von Personen zur Arbeit nach Luxemburg.
Im Gegensatz dazu sind Einpendelnde aus dem Ausland in der Pendlerrechnung enthalten. Im Jahr 2021 hatten 7.701 Personen mit ausländischem Wohnsitz ihren Arbeitsort in Rheinland-Pfalz. Der größte Strom an Einpendlerinnen und Einpendlern mit einem Wohnsitz im Ausland geht von Frankreich nach Wörth am Rhein (1.110 Personen).
Die Statistischen Ämter der Länder stellen im neuen Pendleratlas (https://pendleratlas.statistikportal.de) die Ergebnisse der Pendlerrechnung deutschlandweit interaktiv dar. Hier können Interessierte die Pendelverflechtungen zwischen einzelnen Städten und Gemeinden bzw. Gemeindeverbänden abrufen. Für Rheinland-Pfalz werden die Ergebnisse auf der Ebene der Verbandsgemeinden, verbandsfreien Gemeinden und kreisfreien Städte dargestellt. Pendler zwischen Ortsgemeinden einer Verbandsgemeinde sind zur besseren deutschlandweiten Vergleichbarkeit nicht dargestellt.
Die Ergebnisse stammen aus der Pendlerrechnung der Länder, die erstmals – anlässlich des heutigen Welttages der Stadtentwicklung – tief regionalisierte Ergebnisse zu den Pendelnden für alle Gemeinden Deutschlands bereitstellt. Für Rheinland-Pfalz sowie für Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Thüringen werden aufgrund der kleinteiligen Gebietsstruktur Ergebnisse für Gemeindeverbände nachgewiesen. Die Pendlerrechnung basiert auf Auswertungen von Angaben zum Wohn- und Arbeitsort und stellt daher erwerbsbedingte „potenzielle“ Mobilitätsströme dar. Aus den Ergebnissen können keine Aussagen darüber getroffen werden, ob und wenn ja wie häufig die Personen tatsächlich zu ihrem Arbeitsort pendeln bzw. wie oft sie im Homeoffice arbeiten.
Die Daten stammen aus der Statistik der sozialversicherungspflichtigen und geringfügigen Beschäftigung der Bundesagentur für Arbeit und der Personalstandstatistik des Bundes und der Länder zum Stichtag 30. Juni 2021 sowie aus dem Mikrozensus bzw. der Arbeitskräfteerhebung (Jahresdurchschnittsergebnisse). Nicht enthalten sind für Rheinland-Pfalz Auspendler ins Ausland (hier gibt es insbesondere eine erhebliche Anzahl von Auspendlern nach Luxemburg).
Die Ergebnisse sind aufgrund unterschiedlicher Ziele und Methodik nicht direkt mit den Ergebnissen zu den Erwerbstätigen aus der Erwerbstätigenrechnung der Länder sowie aus dem Mikrozensus vergleichbar.
Neben dem Pendleratlas (https://pendleratlas.statistikportal.de) stehen alle deutschlandweiten regionalen Ergebnisse auch zum Download in der Regionaldatenbank Deutschland zur Verfügung (Link). Weitere Informationen zur Methodik enthält der Qualitätsbericht.
Autorin: Dr. Annette Tennstedt (Referat VGR, ETR, Arbeitsmarkt)