Der Reallohnindex wird errechnet, indem die Entwicklung der Verdienste der Preisentwicklung gegenüber gestellt wird. Mit einem Plus von 2,4 Prozent fiel die Steigerung der Bruttomonatsverdienste einschließlich Sonderzahlungen höher aus als im Jahr zuvor (2016: plus 2,1 Prozent), lag aber etwas unter den deutschlandweiten Verdienstzuwächsen von plus 2,5 Prozent. Trotz des stärkeren Anstiegs der Nominallöhne war die Reallohnsteigerung aufgrund der höheren Teuerungsrate niedriger als 2016. Die Verbraucherpreise legten 2017 mit plus 1,6 Prozent deutlich stärker zu als in den Jahren zuvor (Deutschland: plus 1,8 Prozent). Verdienstniveau in den Wirtschaftszweigen Der durchschnittliche Bruttojahresverdienst einschließlich Sonderzahlungen der Vollzeitbeschäftigten im Produzierenden Gewerbe und im Dienstleistungsbereich belief sich 2017 auf 47.982 Euro. Vollzeitbeschäftigte Frauen verdienten 41.794 Euro, vollzeitbeschäftigte Männer 50.575 Euro. Erkennbare Unterschiede gab es zwischen den Wirtschaftsbereichen: Während eine Vollzeitkraft im Produzierenden Gewerbe im Durchschnitt 52.033 Euro verdiente, lagen die Jahresverdienste im Dienstleistungsbereich bei 45.599 Euro.
Noch deutlicher fallen die Verdienstunterschiede bei der Betrachtung einzelner Wirtschaftszweige aus. Vergleichsweise hoch wurden die Tätigkeiten in den Bereichen Energieversorgung (63.553 Euro), Finanz- und Versicherungsdienstleistungen (63.263 Euro) sowie Information und Kommunikation (62.103 Euro) vergütet. Deutlich niedriger sind die Verdienste zum Beispiel im Bereich der sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (30.468 Euro) und im Gastgewerbe (28.401 Euro). Art der Tätigkeit Das individuelle Verdienstniveau wird in allen Branchen maßgeblich durch die ausgeübte Tätigkeit bestimmt. Am unteren Ende der Verdienstskala stehen die ungelernten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer (Leistungsgruppe 5). Mit 27.681 Euro betrug der Bruttojahresverdienst einer Vollzeitkraft in der Leistungsgruppe 5 weniger als ein Drittel des Vergütungsniveaus der Leistungsgruppe 1 (Beschäftigte in leitenden Positionen). Hier lagen die jährlichen Bruttoverdienste bei 90.684 Euro.
Im Rahmen der Vierteljährlichen Verdiensterhebung werden in Rheinland-Pfalz etwa 2.200 Betriebe aus dem Produzierenden Gewerbe und dem Dienstleistungsbereich (ohne öffentliche Verwaltung) zu Verdiensten und Arbeitszeiten der vollzeit- und teilzeit- sowie der geringfügig beschäftigten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer befragt. Einbezogen werden auch Sonderzahlungen wie Leistungsprämien oder Weihnachtsgeld.
Der Reallohnindex gibt die preisbereinigte Entwicklung der Bruttomonatsverdienste einschließlich der Sonderzahlungen wieder. Aus dem Index der Bruttomonatsverdienste einschließlich Sonderzahlungen der Vollzeit- und Teilzeitbeschäftigten sowie der geringfügig Beschäftigten im Produzierenden Gewerbe und im Dienstleistungsbereich (Nominallohnindex) wird die Veränderung der Verdienste berechnet; aus dem Verbraucherpreisindex die der Preise. Bei einer positiven Veränderungsrate des Reallohnindex sind die Verdienste stärker gestiegen als die Verbraucherpreise, bei einer negativen Veränderungsrate ist es entsprechend umgekehrt.
Autorin: Petra Wohnus (Referat Auswertungen, Analysen Wirtschaft, Staat)