Die Preisentwicklung im Energiebereich wirkte sich weiterhin dämpfend auf den Verbraucherpreisindex aus. Die Energiepreise verringerten sich binnen Jahresfrist um 6,8 Prozent. Die Preise für Mineralölprodukte lagen im Dezember um 11,3 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats; dabei schlug insbesondere der kräftige Rückgang der Heizölpreise zu Buche (minus 24,2 Prozent). Aber auch die Preise für die Umlage für Zentralheizung und Fernwärme sowie die Kraftstoffpreise waren rückläufig (minus 8,9 bzw. minus 7,7 Prozent). Gas und Strom waren ebenfalls günstiger als vor einem Jahr (minus 3,2 Prozent bzw. minus 1,5 Prozent). Ohne Berücksichtigung der Preisentwicklung für Energie wäre die Teuerungsrate deutlich höher ausgefallen (plus 1,0 Prozent).
Die Preise für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke stiegen etwas stärker als der Verbraucherpreisindex insgesamt. Sie waren im Dezember um 0,7 Prozent höher als ein Jahr zuvor. Die größten Preissteigerungen gab es bei Gemüse (plus 8,4 Prozent); hohe Zuwachsraten waren beispielsweise bei Kartoffeln (plus 40,5 Prozent) und Gurken (plus 20,4 Prozent) zu verzeichnen. Fische und Fischwaren sowie Obst verteuerten sich ebenfalls (plus 4,7 Prozent bzw. plus 3,9 Prozent). Preissenkungen gab es hingegen bei Kaffee, Tee und Kakao (minus 5,0 Prozent). So war der Preis von Bohnenkaffee im Dezember um 6,3 Prozent geringer als im Vorjahresmonat. Molkereiprodukte und Eier waren ebenfalls günstiger als ein Jahr zuvor (minus 4,1 Prozent). Veränderungen gegenüber November 2015
Im Vergleich zum Vormonat ist der Verbraucherpreisindex um 0,2 Prozent gesunken. Das größte Minus war bei Bekleidung und Schuhen zu verzeichnen (minus 3,2 Prozent). Auch im Bereich Verkehr lagen die Preise unter dem Niveau des Vormonats (minus 1,2 Prozent), was insbesondere auf einen Rückgang der Kraftstoffpreise (minus 5,3 Prozent) zurückzuführen ist. Größere Preissteigerungen gab es in der Hauptgruppe „Freizeit, Unterhaltung und Kultur“ (plus 3,2 Prozent; darunter Pauschalreisen: plus 13,7 Prozent).
Entwicklung der Verbraucherpreise im Jahresdurchschnitt 2015 Im Jahresdurchschnitt sind die Verbraucherpreise nur schwach gestiegen. Sie waren 2015 um 0,2 Prozent höher als im Durchschnitt des Vorjahres. Dies ist der zweitniedrigste Jahreswert seit Beginn der Berechnung eines rheinland-pfälzischen Verbraucherpreisindex im Jahr 1995; nur im Gefolge der Wirtschaftskrise war 2009 die Inflationsrate mit minus 0,1 Prozent noch geringer. In diesem Zusammenhang ist der Einfluss der Preissenkungen im Energiebereich hervorzuheben. Die Preise für Energie lagen 2015 im Jahresdurchschnitt um 7,2 Prozent unter dem Vorjahresniveau; zum Beispiel verbilligten sich Mineralölprodukte um 13,2 Prozent. Ohne Berücksichtigung der Energiepreise wären die Verbraucherpreise im Jahresdurchschnitt um 1,1 Prozent gestiegen.
Die Preise für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke stiegen im Durchschnitt des Jahres um 0,7 Prozent; insbesondere Obst (plus 4,7 Prozent) und Gemüse (plus 7,7 Prozent) wurden spürbar teurer. Überdurchschnittlich fiel auch der Preisanstieg bei alkoholischen Getränken und Tabakwaren aus, die sich 2015 um 3,2 Prozent verteuerten. An zweiter Stelle folgte der Bereich der Gesundheitspflege mit einem Plus von 2,6 Prozent. Preissenkungen waren insbesondere in den Bereichen Verkehr (minus 1,8 Prozent) sowie Nachrichtenübermittlung (minus 1,2 Prozent) zu verzeichnen. Güter der Hauptgruppe „Wohnung, Wasser, Strom, Gas u. a. Brennstoffe“, für die ein durchschnittlicher Haushalt fast ein Drittel seines Budgets verwendet, wurden ebenfalls günstiger (minus 0,5 Prozent).
Der Verbraucherpreisindex misst die durchschnittliche Preisveränderung der Waren und Dienstleistungen, die von privaten Haushalten für Konsumzwecke gekauft werden. Rund um die Monatsmitte erheben in 11 rheinland-pfälzischen Berichtsgemeinden 17 Preisermittler im Auftrag des Statistischen Landesamtes in mehr als 2.000 Berichtsstellen (z. B. Kaufhäuser) rund 20.000 Einzelpreise. Dabei werden die Preisveränderungen von 700 genau beschriebenen Waren und Dienstleistungen erfasst. Die Preisveränderungen werden gemäß der Verbrauchsbedeutung, die den Waren und Dienstleistungen bei den Ausgaben der privaten Haushalte (sog. Wägungsschema) zukommt, im Preisindex berücksichtigt.
Autorin: Diane Dammers (Referat Analysen)