| Erwerbstätigkeit

Zahl der Erwerbstätigen steigt im dritten Quartal 2022

Der Aufwärtstrend am Arbeitsmarkt setzt sich im dritten Quartal fort. Wie das Statistische Landesamt in Bad Ems nach vorläufigen Berechnungen des Arbeitskreises Erwerbstätigenrechnung der Länder mitteilt, stieg die Zahl der Erwerbstätigen mit Arbeitsort in Rheinland-Pfalz gegenüber dem dritten Quartal 2021 um 16.100 bzw. 0,8 Prozent (Bundesdurchschnitt: plus 1,1 Prozent). Die Wachstumsdynamik schwächte sich allerdings deutlich ab. In den ersten beiden Quartalen stieg die Zahl der Erwerbstätigen jeweils um 1,4 Prozent.

Eine bessere Entwicklung verhinderte eine weiterhin rückläufige Zahl an Selbstständigen und mithelfenden Familienangehörigen. Auch die Zahl der marginal Beschäftigten verringerte sich im Vorjahresvergleich wieder, nachdem sie zuvor zwei Quartale zulegte. Insgesamt hatten im dritten Vierteljahr 2022 durchschnittlich 2,05 Millionen Erwerbstätige ihren Arbeitsort in Rheinland-Pfalz. Die Zahl der Erwerbstätigen liegt noch immer unter dem Niveau der Vor-Corona-Zeit.

Deutliche Beschäftigungszunahme im Dienstleistungssektor

Den größten Beitrag zur steigenden Erwerbstätigkeit lieferten die  Dienstleistungsbereiche . Die Zahl der Erwerbstätigen nahm hier im dritten Quartal 2022 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 13.300 Personen bzw. 0,9 Prozent zu (Deutschland: plus 1,3 Prozent). In allen drei Teilbereichen des Dienstleistungssektors erhöhte sich die Beschäftigung, allerdings jeweils geringer als im Bundesdurchschnitt. Den größten Zuwachs verzeichnete der Teilbereich „Öffentliche und sonstige Dienstleister, Erziehung, Gesundheit“ mit plus 5.800 Personen (plus 0,8 Prozent; Deutschland: plus 1,2 Prozent). Ähnlich hoch war der Beschäftigungsanstieg im Teilbereich „Handel, Verkehr, Gastgewerbe, Information und Kommunikation“ mit plus 5.300 Personen (plus 1,1 Prozent; Deutschland: plus 1,7 Prozent). Im kleinsten Teilbereich „Finanz-, Versicherungs- und Unternehmensdienstleister, Grundstücks- und Wohnungswesen“ stieg die Zahl der Erwerbstätigen um 2.200 bzw. 0,8 Prozent (Deutschland: plus 0,9 Prozent).

Auch im Produzierenden Gewerbe steigt die Erwerbstätigkeit

Das Produzierende Gewerbe verzeichnet ebenfalls weiter steigende Beschäftigungszahlen. Von Juli bis September 2022 arbeiteten in diesem Bereich 3.100 Personen mehr als ein Jahr zuvor. Das entspricht einem Plus von 0,6 Prozent (Deutschland: plus 0,5 Prozent). Im größten Teilbereich, dem Verarbeitenden Gewerbe, nahm die Erwerbstätigenzahl um 2.000 Personen bzw. 0,6 Prozent zu (Deutschland: plus 0,4 Prozent). Im Baugewerbe betrug das Plus 800 Personen bzw. 0,6 Prozent (Deutschland: plus 0,4 Prozent).

Sinkende Beschäftigung in der Landwirtschaft

Der Trend sinkender Beschäftigung in der Landwirtschaft setzt sich nach kurzer Unterbrechung im ersten Quartal weiter fort. Der Rückgang der Zahl der Erwerbstätigen fiel im dritten Quartal 2022 mit 300 Personen allerdings deutlich geringer aus als in den Vorjahren (minus 0,8 Prozent; Deutschland: minus 1,7 Prozent).

Die Darstellung der Erwerbstätigkeit erfolgt als durchschnittliche Größe des jeweiligen Berichtszeitraums am Arbeitsort (Inlandskonzept), d. h. die Angaben beziehen sich auf Erwerbstätige, die – unabhängig von ihrem Wohnort – ihren Arbeitsplatz im jeweiligen Gebiet hatten. Zu den Erwerbstätigen zählen alle Personen, die als Arbeitnehmer (Arbeiter, Angestellte, Beamte sowie Heimarbeiter und marginal Beschäftigte) oder als Selbstständige einschließlich mithelfender Familienangehörigen eine auf wirtschaftlichen Erwerb gerichtete Tätigkeit ausüben, unabhängig von der Dauer der tatsächlich geleisteten oder vertragsmäßig zu leistenden Arbeitszeit. Im Falle mehrerer Tätigkeiten wird der Erwerbstätige nur einmal gezählt (Personenkonzept).

Die Ergebnisse sind abgestimmt auf den Berechnungsstand des Statistischen Bundesamtes von November 2022.

Weitere Informationen finden Sie im Internetangebot des Arbeitskreises „Erwerbstätigenrechnung der Länder“ unter www.ak-etr.de.

Autorin: Dr. Annette Tennstedt (Referat VGR, ETR, Arbeitsmarkt)

Balkendiagramm: Erwerbstätige am Arbeitsort im dritten Quartal 2022 nach LändernSäulendiagramm: Erwerbstätige am Arbeitsort in Rheinland-Pfalz 2017 bis 2022Balkendiagramm: Erwerbstätige am Arbeitsort in Rheinland-Pfalz im dritten Quartal 2022 nach WirtschaftsbereichenRingdiagramm: Erwerbstätige am Arbeitsort in Rheinland-Pfalz im dritten Quartal 2022 nach Wirtschaftsbereichen

 Erwerbstätige am Arbeitsort 2021 und 2022 nach Ländern
Land20212022
1. Vj.2. Vj.3. Vj.4. Vj.1. Vj.2. Vj.3. Vj.
in 1.000
Baden-Württemberg6.255,56.289,06.324,26.366,36.338,96.375,66.384,6
Bayern7.610,67.664,87.713,47.761,27.716,87.778,97.807,8
Berlin2.056,82.075,62.098,72.126,82.131,32.152,42.162,5
Brandenburg1.117,11.131,01.140,01.142,71.130,61.142,11.148,3
Bremen431,1432,6436,0439,6437,0438,7441,5
Hamburg1.280,71.284,81.294,11.307,41.305,61.313,61.321,8
Hessen3.475,13.493,73.516,13.543,33.526,43.546,63.555,7
Mecklenburg-Vorpommern744,5753,5766,5764,2751,4763,6768,3
Niedersachsen4.068,74.101,84.143,34.157,64.126,34.159,94.179,3
Nordrhein-Westfalen9.504,09.561,19.631,19.702,89.663,29.701,09.735,6
Rheinland-Pfalz2.000,42.018,32.034,92.040,82.027,92.045,62.051,0
Saarland518,0520,0523,9526,1522,8523,4524,1
Sachsen2.037,32.045,92.063,72.074,12.054,22.066,32.077,7
Sachsen-Anhalt983,5990,5997,71.000,7987,5993,5996,9
Schleswig-Holstein1.419,11.434,11.450,31.455,01.442,01.456,91.463,9
Thüringen1.011,41.015,41.023,11.028,11.018,21.022,91.028,0
Deutschland44.514,044.812,045.157,045.437,045.180,045.481,045.647,0
Nachrichtlich:       
Westdeutschland (ohne Berlin)36.563,436.800,137.067,337.300,437.106,737.340,237.465,3
Ostdeutschland (ohne Berlin)5.893,85.936,35.991,06.009,95.942,05.988,46.019,2
Veränderung gegenüber dem jeweiligen Vorjahresquartal in %
Baden-Württemberg- 1,40,00,50,81,31,41,0
Bayern- 1,30,00,60,91,41,51,2
Berlin- 1,31,22,02,63,63,73,0
Brandenburg- 0,51,11,51,31,21,00,7
Bremen- 1,50,10,91,01,41,41,3
Hamburg- 1,80,00,71,11,92,22,1
Hessen- 1,50,10,71,01,51,51,1
Mecklenburg-Vorpommern- 1,20,10,80,90,91,30,2
Niedersachsen- 1,50,00,80,91,41,40,9
Nordrhein-Westfalen- 1,40,30,91,11,71,51,1
Rheinland-Pfalz- 1,40,30,60,91,41,40,8
Saarland- 2,4- 0,50,10,20,90,70,0
Sachsen- 1,20,10,50,40,81,00,7
Sachsen-Anhalt- 1,30,10,50,30,40,3- 0,1
Schleswig-Holstein- 0,80,81,21,31,61,60,9
Thüringen- 1,9- 0,6- 0,10,00,70,70,5
Deutschland- 1,40,20,81,01,51,51,1
Nachrichtlich:       
Alte Länder (ohne Berlin)- 1,40,10,71,01,51,51,1
Neue Länder (ohne Berlin)- 1,20,20,60,60,80,90,5
Quelle: Arbeitskreis „Erwerbstätigenrechnung der Länder".

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