Eine bessere Entwicklung verhinderten die erneuten Rückgänge bei der Zahl der Selbstständigen und mithelfenden Familienangehörigen. Die Zahl der marginal Beschäftigten erhöhte sich dagegen im Vergleich zum Vorjahresquartal erstmals seit 2014. Insgesamt hatten im ersten Vierteljahr 2022 durchschnittlich 2,03 Millionen Erwerbstätige ihren Arbeitsort in Rheinland-Pfalz. Die Zahl der Erwerbstätigen liegt noch leicht unter dem Niveau der Vor-Corona-Zeit.
Deutliche Beschäftigungszunahme im Dienstleistungssektor
Den größten Beitrag zur steigenden Erwerbstätigkeit lieferten die Dienstleistungsbereiche . Die Zahl der Erwerbstätigen nahm im ersten Quartal 2022 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 25.300 Personen bzw. 1,7 Prozent zu (Deutschland: plus zwei Prozent). In allen drei Teilbereichen erhöhte sich die Beschäftigung. Den größten absoluten Zuwachs verzeichnete der Teilbereich „Öffentliche und sonstige Dienstleister, Erziehung, Gesundheit“ mit 11.200 Personen (plus 1,6 Prozent; Deutschland: plus 1,9 Prozent). Der Teilbereich „Handel, Verkehr, Gastgewerbe, Information und Kommunikation“ wies erstmals seit Mitte 2019 einen Beschäftigungszuwachs auf. Hier waren 8.000 Personen bzw. 1,7 Prozent mehr erwerbstätig als im ersten Quartal 2021 (Deutschland: plus 2,3 Prozent). Im Teilbereich „Finanz-, Versicherungs- und Unternehmensdienstleister, Grundstücks- und Wohnungswesen“ stieg die Zahl der Erwerbstätigen um 6.000. Das war mit plus 2,2 Prozent die relativ größte Veränderung aller Teilbereiche (Deutschland: plus 1,5 Prozent).
Erwerbstätigkeit steigt auch im Produzierenden Gewerbe
Auch im Produzierenden Gewerbe setzt sich die Erholung fort. Von Januar bis März 2022 arbeiteten 2.600 Personen mehr in dem Bereich als ein Jahr zuvor. Das entspricht einem Plus von 0,5 Prozent (Deutschland: plus 0,4 Prozent). Der Beschäftigungsaufbau ist fast vollständig auf das Baugewerbe zurückzuführen, das sich bereits seit 2016 positiv entwickelt. Die Zahl der Erwerbstätigen nahm um 2.300 bzw. 1,8 Prozent zu (Deutschland: plus 1,2 Prozent).
Im größten Teilbereich, dem Verarbeitenden Gewerbe, stieg die Beschäftigtenzahl lediglich um 200 Personen bzw. 0,1 Prozent (Deutschland: plus 0,2 Prozent).
Erneuter Beschäftigungsrückgang in der Landwirtschaft
In der Landwirtschaft setzt sich der Negativtrend der vergangenen Jahre fort. Im ersten Quartal 2022 arbeiteten 200 Personen weniger im primären Sektor als ein Jahr zuvor (minus 0,7 Prozent; Deutschland: minus 1,3 Prozent).
Die Darstellung der Erwerbstätigkeit erfolgt als durchschnittliche Größe des jeweiligen Berichtszeitraums am Arbeitsort (Inlandskonzept), d. h. die Angaben beziehen sich auf Erwerbstätige, die – unabhängig von ihrem Wohnort – ihren Arbeitsplatz im jeweiligen Gebiet hatten. Zu den Erwerbstätigen zählen alle Personen, die als Arbeitnehmer (Arbeiter, Angestellte, Beamte sowie Heimarbeiter und marginal Beschäftigte) oder als Selbstständige einschließlich mithelfender Familienangehörigen eine auf wirtschaftlichen Erwerb gerichtete Tätigkeit ausüben, unabhängig von der Dauer der tatsächlich geleisteten oder vertragsmäßig zu leistenden Arbeitszeit. Im Falle mehrerer Tätigkeiten wird der Erwerbstätige nur einmal gezählt (Personenkonzept).
Die Ergebnisse sind abgestimmt auf den Berechnungsstand des Statistischen Bundesamtes von Mai 2022.
Weitere Informationen finden Sie im Internetangebot des Arbeitskreises „Erwerbstätigenrechnung der Länder“ unter www.ak-etr.de.
Autorin: Dr. Annette Tennstedt (Referat VGR, ETR, Arbeitsmarkt)
Land | 2021 | 2022 | |||
---|---|---|---|---|---|
1. Vj. | 2. Vj. | 3. Vj. | 4. Vj. | 1. Vj. | |
in 1.000 | |||||
Baden-Württemberg | 6.252,7 | 6.285,2 | 6.320,1 | 6.364,8 | 6.336,9 |
Bayern | 7.595,8 | 7.648,8 | 7.697,5 | 7.748,6 | 7.702,4 |
Berlin | 2.056,5 | 2.074,5 | 2.097,9 | 2.127,5 | 2.130,4 |
Brandenburg | 1.110,2 | 1.123,9 | 1.133,1 | 1.136,3 | 1.125,1 |
Bremen | 429,1 | 430,6 | 434,1 | 437,7 | 435,0 |
Hamburg | 1.280,3 | 1.284,3 | 1.293,8 | 1.307,7 | 1.305,8 |
Hessen | 3.466,3 | 3.484,4 | 3.506,5 | 3.535,4 | 3.518,8 |
Mecklenburg-Vorpommern | 739,8 | 748,8 | 761,9 | 759,9 | 747,2 |
Niedersachsen | 4.067,1 | 4.099,4 | 4.141,0 | 4.157,6 | 4.127,5 |
Nordrhein-Westfalen | 9.497,2 | 9.553,3 | 9.623,6 | 9.701,0 | 9.662,5 |
Rheinland-Pfalz | 1.998,0 | 2.015,4 | 2.032,0 | 2.039,1 | 2.025,6 |
Saarland | 518,2 | 520,0 | 524,0 | 526,6 | 523,4 |
Sachsen | 2.033,6 | 2.041,9 | 2.059,7 | 2.071,4 | 2.053,3 |
Sachsen-Anhalt | 980,2 | 987,0 | 994,2 | 997,8 | 986,0 |
Schleswig-Holstein | 1.415,1 | 1.429,9 | 1.446,2 | 1.451,8 | 1.439,4 |
Thüringen | 1.010,8 | 1.014,6 | 1.022,4 | 1.027,8 | 1.018,8 |
Deutschland | 44.451,0 | 44.742,0 | 45.088,0 | 45.391,0 | 45.138,0 |
Nachrichtlich: | |||||
Westdeutschland (ohne Berlin) | 36.519,9 | 36.751,3 | 37.018,8 | 37.270,2 | 37.077,3 |
Ostdeutschland (ohne Berlin) | 5.874,6 | 5.916,1 | 5.971,3 | 5.993,3 | 5.930,3 |
Veränderung gegenüber dem jeweiligen Vorjahresquartal in % | |||||
Baden-Württemberg | - 1,5 | - 0,1 | 0,4 | 0,8 | 1,3 |
Bayern | - 1,5 | - 0,1 | 0,5 | 0,8 | 1,4 |
Berlin | - 1,4 | 1,1 | 1,9 | 2,6 | 3,6 |
Brandenburg | - 0,9 | 0,7 | 1,2 | 1,0 | 1,3 |
Bremen | - 1,8 | - 0,2 | 0,6 | 0,8 | 1,4 |
Hamburg | - 1,8 | 0,0 | 0,7 | 1,2 | 2,0 |
Hessen | - 1,7 | 0,0 | 0,5 | 0,9 | 1,5 |
Mecklenburg-Vorpommern | - 1,7 | - 0,3 | 0,4 | 0,5 | 1,0 |
Niedersachsen | - 1,5 | 0,0 | 0,8 | 1,0 | 1,5 |
Nordrhein-Westfalen | - 1,5 | 0,2 | 0,8 | 1,0 | 1,7 |
Rheinland-Pfalz | - 1,5 | 0,1 | 0,5 | 0,8 | 1,4 |
Saarland | - 2,4 | - 0,6 | 0,1 | 0,2 | 1,0 |
Sachsen | - 1,3 | - 0,1 | 0,4 | 0,4 | 1,0 |
Sachsen-Anhalt | - 1,5 | - 0,1 | 0,3 | 0,2 | 0,6 |
Schleswig-Holstein | - 0,9 | 0,7 | 1,1 | 1,3 | 1,7 |
Thüringen | - 1,9 | - 0,5 | - 0,1 | 0,1 | 0,8 |
Deutschland | - 1,5 | 0,1 | 0,7 | 0,9 | 1,5 |
Nachrichtlich: | |||||
Alte Länder (ohne Berlin) | - 1,5 | 0,0 | 0,6 | 0,9 | 1,5 |
Neue Länder (ohne Berlin) | - 1,4 | 0,0 | 0,4 | 0,4 | 0,9 |
Quelle: Arbeitskreis „Erwerbstätigenrechnung der Länder". |