Der Rückgang ist unter anderem auf die demografische Entwicklung und den Trend der Höherqualifikation zurückzuführen, also dem zunehmenden Bestreben, ein Studium statt einer Ausbildung aufzunehmen. Daneben begründen auch die Akademisierung ausgewählter Berufe und das Angebot landesrechtlich geregelter bzw. vollschulischer Berufsqualifikationen (z. B. Erzieher/-in, Sozialassistenz, Altenpflegehilfe) die sinkenden Zahlen der jungen Menschen in einer dualen Berufsausbildung. Besonders deutlich ist der Rückgang bei den weiblichen Auszubildenden sichtbar: Zwischen 2012 und 2022 verringerte sich deren Zahl um 25 Prozent, die der Männer hingegen nur um 13 Prozent.
Gegenüber dem Vorjahr waren die Ausbildungsbereiche Industrie und Handel sowie das Handwerk am stärksten betroffen. Hier sanken die Zahlen der Auszubildenden um etwa 1.400 bzw. 700. In den anderen Ausbildungsbereichen lagen vergleichsweise geringe Rückgänge vor. Prozentual sank die Zahl der Auszubildenden in der Hauswirtschaft mit 15 Prozent am deutlichsten.
Insgesamt begannen im Jahr 2022 rund 22.900 junge Menschen in Rheinland-Pfalz eine Ausbildung, darunter 12.500 im Bereich Industrie und Handel sowie 7.000 im Handwerk. Damit lag die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge etwa auf dem Niveau des Vorjahres.
Die für die Berufsausbildung zuständigen Stellen (Kammern, ADD) liefern einmal jährlich Zahlen zu Ausbildungsverhältnissen an das Statistische Landesamt. Die Daten für das Jahr 2022 sind vorläufige Zahlen. Endgültige Ergebnisse stehen voraussichtlich zum Ende des zweiten Quartals zur Verfügung.
Aus Gründen der Geheimhaltung werden Daten der Berufsbildungsstatistik auf ein Vielfaches von drei gerundet.
Autor: Dr. Marco Schröder (Referat Bildung)