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Inflationsrate steigt im Juli leicht auf 0,5 Prozent

Im Juli lag der Verbraucherpreisindex für Rheinland-Pfalz 0,5 Prozent höher als vor einem Jahr. Wie das Statistische Landesamt in Bad Ems mitteilt, ist die Inflationsrate damit im Vergleich zu den vorangegangenen Monaten leicht gestiegen.

Die rückläufige Entwicklung der Energiepreise hat weiterhin einen dämpfenden Einfluss auf die Teuerungsrate. Insbesondere die Preise für Mineralölprodukte lagen deutlich unter dem Niveau des Vorjahresmonats (minus 13,9 Prozent; davon Heizöl: minus 17,6 Prozent; Kraftstoffe: minus 12,8 Prozent). Aber auch die Umlage für Zentralheizung und Fernwärme (minus 8,6 Prozent) sowie Gas (minus 0,9 Prozent) verbilligten sich. Demgegenüber zogen die Strompreise im Vorjahresvergleich leicht an (plus ein Prozent). Insgesamt war Energie 7,1 Prozent günstiger als im Juli 2015.

Die Preise für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke stiegen um 0,8 Prozent, wobei die Entwicklung uneinheitlich verlief. Teurer als vor einem Jahr waren vor allem Gemüse (plus 5,8 Prozent), Obst (plus 5,2 Prozent) sowie Fisch und Fischwaren (plus 4,3 Prozent). So stiegen die Preise für Weintrauben um 13,8 Prozent und für Paprika um 32,9 Prozent. Demgegenüber sanken die Preise für Molkereiprodukte und Eier um 5,2 Prozent und für Kaffee, Tee und Kakao um 5,7 Prozent. Beispielsweise verbilligten sich Quark um 19,7 Prozent und Bohnenkaffee um 7,2 Prozent.

Wenn die Preisveränderungen bei Nahrungsmitteln und Energie unberücksichtigt geblieben wären, dann wäre die Inflationsrate wesentlich höher ausgefallen. Die Teuerungsrate ohne Nahrungsmittel und Energie, die oftmals auch als Kerninflationsrate bezeichnet wird, lag im Juli 2016 bei 1,4 Prozent.

Die höchsten Preissteigerungen unter den zwölf Hauptgruppen waren im Bereich „Gesundheitspflege“ sowie bei „Andere Waren und Dienstleistungen“ zu beobachten (jeweils plus 2,2 Prozent). Es folgen „Alkoholische Getränke und Tabakwaren“ (plus 1,9 Prozent) sowie „Beherbergungs- und Gaststättendienstleistungen“ (plus 1,7 Prozent). Preissenkungen gab es aufgrund der rückläufigen Kraftstoffpreise im Bereich Verkehr (minus 2 Prozent) sowie bei der Nachrichtenübermittlung (minus ein Prozent). Veränderungen gegenüber Juni 2016 Im Vergleich zum Vormonat erhöhte sich der Verbraucherpreisindex um 0,4 Prozent. Die größten Preissteigerungen waren im Bereich „Freizeit, Unterhaltung und Kultur“ (plus 3,8 Prozent) zu verzeichnen, was vor allem auf die im Ferienmonat Juli deutlich gestiegenen Preise für Pauschalreisen (plus 16,1 Prozent) zurückzuführen ist. Günstig aus Verbrauchersicht entwickelten sich hingegen die Preise für Bekleidung und Schuhe (minus 2,2 Prozent).

Der Verbraucherpreisindex misst die durchschnittliche Preisveränderung der Waren und Dienstleistungen, die von privaten Haushalten für Konsumzwecke gekauft werden. Rund um die Monatsmitte erheben in 11 rheinland-pfälzischen Berichtsgemeinden 17 Preisermittler im Auftrag des Statistischen Landesamtes in mehr als 2.000 Berichtsstellen (z. B. Kaufhäuser) rund 20.000 Einzelpreise. Dabei werden die Preisveränderungen von 700 genau beschriebenen Waren und Dienstleistungen erfasst. Die Preisveränderungen werden gemäß der Verbrauchsbedeutung, die den Waren und Dienstleistungen bei den Ausgaben der privaten Haushalte (sog. Wägungsschema) zukommt, im Preisindex berücksichtigt. Die Veränderung des Verbraucherpreisindex gegenüber dem Vorjahresmonat beziehungsweise dem Vorjahr wird umgangssprachlich auch als Inflationsrate bezeichnet.

Neben dem Verbraucherpreisindex dienen Kerninflationsraten als ergänzende Kennzahlen zur Beurteilung der Geldwertentwicklung. Sie geben an, wie sich die Verbraucherpreise entwickeln, wenn bestimmte Güter des Warenkorbs nicht mit eingerechnet werden. Das sind zumeist Güter mit erfahrungsgemäß stark schwankenden Preisen. Hier wird der Gesamtindex ohne Energie und Nahrungsmittel als Kerninflationsrate bezeichnet.

Die Pressemitteilung zum Berichtsmonat Juli 2016 enthält vorläufige Ergebnisse. Sofern bis zum 3. August 2016 keine Korrektur erscheint, sind die veröffentlichten Ergebnisse als endgültig anzusehen.

Autor: Hans-Peter Fein (Abteilung Bevölkerung, Gesellschaft)

 

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