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Inflationsrate steigt im September auf 0,7 Prozent

Die Inflationsrate ist auf ihren bislang höchsten Wert im Jahr 2016 gestiegen. Wie das Statistische Landesamt in Bad Ems mitteilt, lag der Verbraucherpreisindex im September 2016 um 0,7 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats.

Die Energiepreise wirkten weiterhin dämpfend auf die Inflationsrate, auch wenn sich der Effekt langsam abschwächt. Energie war im September um 3,4 Prozent billiger als ein Jahr zuvor. Dazu trug zum einen die Preisentwicklung bei den Mineralölprodukten bei (minus 5,7 Prozent). So verbilligte sich Heizöl um 13,5 Prozent, während die Kraftstoffpreise um 3,7 Prozent niedriger waren als im Vorjahresmonat. Zum anderen waren auch die Umlage für Zentralheizung und Fernwärme sowie die Gaspreise im Vorjahresvergleich rückläufig (minus 7,9 bzw. 1,3 Prozent). Strom war hingegen um 1,1 Prozent teurer als im September 2015.

Die Preise für Nahrungsmittel bremsten ebenfalls die Preisentwicklung. Sie lagen im September nur um 0,2 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Den kräftigsten Preisanstieg gab es bei Speisefetten und Speiseölen (plus 8,2 Prozent). Zum Beispiel kostete Butter 13,1 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Fische und Fischwaren verteuerten sich ebenfalls spürbar (plus 4,1 Prozent). Auf der anderen Seite waren bei Molkereiprodukten und Eiern deutliche Preisrückgänge zu verzeichnen (minus 3,8 Prozent). Gemüse wurde ebenfalls billiger (minus 1,6 Prozent).

Die Teuerungsrate ohne Nahrungsmittel und Energie, die oftmals auch als Kerninflationsrate bezeichnet wird, lag im September bei 1,1 Prozent.

Unter den zwölf Hauptgruppen gab es bei Beherbergungs- und Gaststättendienstleistungen gegenüber dem Vorjahresmonat die größten Preissteigerungen (plus 2,2 Prozent). Die Preise für Waren und Dienstleistungen aus dem Bereich Gesundheitspflege legten um zwei Prozent zu, während sich alkoholische Getränke und Tabakwaren um 1,5 Prozent verteuerten. Preisrückgänge gab es in den Bereichen Nachrichtenübermittlung (minus 0,9 Prozent) sowie Bekleidung und Schuhe (minus 0,8 Prozent). Veränderungen gegenüber August 2016 Im Vergleich zum Vormonat ist der Verbraucherpreisindex im September um 0,1 Prozent gestiegen. Bekleidung und Schuhe waren saisonbedingt deutlich teurer als im August (plus 4,4 Prozent). Neun weitere Hauptgruppen verzeichneten leichte Preissteigerungen zwischen 0,2 und 0,5 Prozent. Im Bereich Nachrichtenübermittlung blieben die Preise gegenüber dem Vormonat unverändert. In der Hauptgruppe Freizeit, Unterhaltung und Kultur lagen die Preise hingegen deutlich unter dem Niveau des Vormonats (minus 3,2 Prozent). Hierzu trugen vor allem die Pauschalreisen bei, deren Preise mit dem Ende der Ferienzeit um zwölf Prozent sanken.

Der Verbraucherpreisindex misst die durchschnittliche Preisveränderung der Waren und Dienstleistungen, die von privaten Haushalten für Konsumzwecke gekauft werden. Rund um die Monatsmitte erheben in 11 rheinland-pfälzischen Berichtsgemeinden 17 Preisermittler im Auftrag des Statistischen Landesamtes in mehr als 2.000 Berichtsstellen (z. B. Kaufhäuser) rund 20.000 Einzelpreise. Dabei werden die Preisveränderungen von 700 genau beschriebenen Waren und Dienstleistungen erfasst. Die Preisveränderungen werden gemäß der Verbrauchsbedeutung, die den Waren und Dienstleistungen bei den Ausgaben der privaten Haushalte (sog. Wägungsschema) zukommt, im Preisindex berücksichtigt. Die Veränderung des Verbraucherpreisindex gegenüber dem Vorjahresmonat beziehungsweise dem Vorjahr wird umgangssprachlich auch als Inflationsrate bezeichnet.
Neben dem Verbraucherpreisindex dienen Kerninflationsraten als ergänzende Kennzahlen zur Beurteilung der Geldwertentwicklung. Sie geben an, wie sich die Verbraucherpreise entwickeln, wenn bestimmte Güter des Warenkorbs nicht mit eingerechnet werden. Das sind zumeist Güter mit erfahrungsgemäß stark schwankenden Preisen. Hier wird der Gesamtindex ohne Energie und Nahrungsmittel als Kerninflationsrate bezeichnet.
Die Pressemitteilung zum Berichtsmonat September 2016 enthält vorläufige Ergebnisse. Sofern bis zum 6. Oktober 2016 keine Korrektur erscheint, sind die veröffentlichten Ergebnisse als endgültig anzusehen.

Autorin: Diane Dammers (Referat Analysen/Auswertungen)

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