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Verbraucherpreise im Juni um 0,4 Prozent höher als im Vorjahresmonat

Die Verbraucherpreise sind im Juni 2016 gegenüber dem Vorjahresmonat nur leicht gestiegen. Wie das Statistische Landesamt in Bad Ems mitteilt, lag der Verbraucherpreisindex um 0,4 Prozent über dem Niveau vom Juni 2015.

Die Entwicklung der Energiepreise wirkt noch immer dämpfend auf die Inflationsrate. Energie war im Juni 2016 um sechs Prozent günstiger als ein Jahr zuvor. Deutliche Preissenkungen gab es vor allem bei Mineralölprodukten, die sich innerhalb eines Jahres um 11,1 Prozent verbilligten. Dies ist zum einen auf den starken Rückgang der Heizölpreise zurückzuführen (minus 18,6 Prozent); zum anderen lagen auch die Kraftstoffpreise deutlich unter dem Niveau des Vorjahresmonats (minus 8,9 Prozent). Aber auch die Umlage für Zentralheizung und Fernwärme (minus 8,8 Prozent) und die Gaspreise (minus 1,4 Prozent) trugen zum Rückgang der Energiepreise bei. Strom war hingegen um ein Prozent teurer als im Juni 2015.

Die Nahrungsmittelpreise bremsten ebenfalls die Preisentwicklung. Sie waren um 0,4 Prozent niedriger als im Vorjahresmonat. Zu diesem Rückgang leisteten mehrere Gütergruppen einen Beitrag; die stärksten Preissenkungen gab es bei Molkereiprodukten und Eiern (minus 6,1 Prozent) sowie bei Speisefetten und -ölen (minus 3,7 Prozent). Zum Beispiel war H-Milch um 13,2 Prozent günstiger als im Juni 2015. Butter kostete 12,6 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Merkliche Preissteigerungen waren hingegen bei Gemüse zu verzeichnen (plus 3,9 Prozent); so verteuerten sich Gurken um 43,3 Prozent.

Wenn die Preisveränderungen bei Nahrungsmitteln und Energie unberücksichtigt geblieben wären, dann wäre die Inflationsrate wesentlich höher ausgefallen. Die Teuerungsrate ohne Nahrungsmittel und Energie, die oftmals auch als Kerninflationsrate bezeichnet wird, belief sich im Juni 2016 auf 1,2 Prozent.

Unter den zwölf Hauptgruppen waren bei alkoholischen Getränken und Tabakwaren die stärksten Preissteigerungen zu verzeichnen (plus 2,7 Prozent). Dahinter folgten Waren und Dienstleistungen aus dem Bereich Gesundheitspflege mit einem Plus von 2,4 Prozent. Im Bereich Verkehr sanken die Preise hingegen binnen Jahresfrist um ein Prozent, was insbesondere mit dem Rückgang der Kraftstoffpreise zusammenhängt. Im Bereich Nachrichtenübermittlung lagen die Preise ebenfalls um ein Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Veränderungen gegenüber Mai 2016 Im Vergleich zum Vormonat ist der Verbraucherpreisindex im Juni um 0,1 Prozent gestiegen. Die größten Preissteigerungen gab es im Bereich „Freizeit, Unterhaltung und Kultur“ (plus 1,0 Prozent; darunter Pauschalreisen plus 4,3 Prozent). Auch im Bereich Verkehr lagen die Preise über dem Niveau des Vormonats (plus 0,7 Prozent), da Kraftstoffe teurer waren als im Mai. Preissenkungen waren vor allem bei Bekleidung und Schuhen zu verzeichnen (minus 3,8 Prozent).

Der Verbraucherpreisindex misst die durchschnittliche Preisveränderung der Waren und Dienstleistungen, die von privaten Haushalten für Konsumzwecke gekauft werden. Rund um die Monatsmitte erheben in 11 rheinland-pfälzischen Berichtsgemeinden 17 Preisermittler im Auftrag des Statistischen Landesamtes in mehr als 2.000 Berichtsstellen (z. B. Kaufhäuser) rund 20.000 Einzelpreise. Dabei werden die Preisveränderungen von 700 genau beschriebenen Waren und Dienstleistungen erfasst. Die Preisveränderungen werden gemäß der Verbrauchsbedeutung, die den Waren und Dienstleistungen bei den Ausgaben der privaten Haushalte (sog. Wägungsschema) zukommt, im Preisindex berücksichtigt. Die Veränderung des Verbraucherpreisindex gegenüber dem Vorjahresmonat beziehungsweise dem Vorjahr wird umgangssprachlich auch als Inflationsrate bezeichnet.
Neben dem Verbraucherpreisindex dienen Kerninflationsraten als ergänzende Kennzahlen zur Beurteilung der Geldwertentwicklung. Sie geben an, wie sich die Verbraucherpreise entwickeln, wenn bestimmte Güter des Warenkorbs nicht mit eingerechnet werden. Das sind zumeist Güter mit erfahrungsgemäß stark schwankenden Preisen. Hier wird der Gesamtindex ohne Energie und Nahrungsmittel als Kerninflationsrate bezeichnet.
Die Pressemitteilung zum Berichtsmonat Juni 2016 enthält vorläufige Ergebnisse. Sofern bis zum 5. Juli 2016 keine Korrektur erscheint, sind die veröffentlichten Ergebnisse als endgültig anzusehen.

Autorin: Diane Dammers (Referat Analysen)

 

 

 

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