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Verbraucherpreise im Mai 2016 kaum höher als vor einem Jahr

Die Verbraucherpreise sind im Mai 2016 gegenüber dem Vorjahresmonat kaum gestiegen. Wie das Statistische Landesamt in Bad Ems mitteilt, lag der Verbraucherpreisindex nur um 0,1 Prozent über dem Niveau vom Mai 2015.

Die Entwicklung der Energiepreise wirkt noch immer dämpfend auf die Inflationsrate. Im Mai 2016 war Energie um 7,4 Prozent günstiger als im Vorjahresmonat. Dazu trugen insbesondere die Mineralölprodukte bei, deren Preise innerhalb eines Jahres um 14,2 Prozent zurückgingen. So fielen die Heizölpreise um 23,9 Prozent, während die Kraftstoffpreise um 11,4 Prozent abnahmen. Aber auch die Umlage für Zentralheizung und Fernwärme war wesentlich niedriger als im Mai 2015 (minus 8,9 Prozent). Die Gaspreise waren leicht rückläufig (minus 1,5 Prozent); Strom wurde hingegen etwas teurer (plus 1,0 Prozent).

Die Nahrungsmittelpreise bremsten ebenfalls die Preisentwicklung. Sie waren um 0,7 Prozent niedriger als im Vorjahresmonat. Zu diesem Rückgang trugen mehrere Gütergruppen bei; die stärksten Preissenkungen gab es bei Speisefetten und -ölen (minus 6,9 Prozent) und bei Molkereiprodukten und Eiern (minus 4,9 Prozent). So war Butter um 14,3 Prozent günstiger als vor einem Jahr, und Quark kostete 14,1 Prozent weniger als im Mai 2015. Auf der anderen Seite stiegen die Preise für Fische und Fischwaren um 3,9 Prozent. Gemüse sowie Brot und Getreideerzeugnisse verteuerten sich ebenfalls (plus 1,5 bzw. plus 0,7 Prozent).

Wenn die Preisveränderungen bei Nahrungsmitteln und Energie unberücksichtigt geblieben wären, dann wäre die Inflationsrate deutlich höher ausgefallen. Die Teuerungsrate ohne Nahrungsmittel und Energie, die oftmals auch als Kerninflationsrate bezeichnet wird, lag im Mai 2016 bei 1,2 Prozent.

Unter den zwölf Hauptgruppen gab es die stärksten Preissteigerungen bei alkoholischen Getränken und Tabakwaren (plus 3,1 Prozent). Der zweithöchste Anstieg gegenüber dem Vorjahresmonat war bei Waren und Dienstleistungen aus dem Bereich Gesundheitspflege zu verzeichnen (plus 2,5 Prozent). Im Bereich Verkehr waren die Preise hingegen wesentlich niedriger als ein Jahr zuvor (minus 1,9 Prozent), was vor allem mit dem Rückgang der Kraftstoffpreise zusammenhängt. An zweiter Stelle lag der Bereich Nachrichtenübermittlung, in dem die Preise um 1,1 Prozent sanken. Veränderungen gegenüber April 2016 Im Vergleich zum Vormonat ist der Verbraucherpreisindex im Mai um 0,3 Prozent gestiegen. Im Bereich „Freizeit, Unterhaltung und Kultur“ waren die Preise um 1,8 Prozent höher als im April. Dabei dürften allerdings u. a. saisonale Muster bei den Preisen von Pauschalreisen eine Rolle spielen. Auch im Bereich Verkehr gab es Preissteigerungen (plus 0,8 Prozent), da sich Kraftstoffe im Vergleich zum April 2016 verteuerten. Preissenkungen waren u. a. bei Bekleidung und Schuhen (minus 1,0 Prozent) sowie Nahrungsmitteln und alkoholfreien Getränken zu verzeichnen (minus 0,7 Prozent).

Der Verbraucherpreisindex misst die durchschnittliche Preisveränderung der Waren und Dienstleistungen, die von privaten Haushalten für Konsumzwecke gekauft werden. Rund um die Monatsmitte erheben in 11 rheinland-pfälzischen Berichtsgemeinden 17 Preisermittler im Auftrag des Statistischen Landesamtes in mehr als 2.000 Berichtsstellen (z. B. Kaufhäuser) rund 20.000 Einzelpreise. Dabei werden die Preisveränderungen von 700 genau beschriebenen Waren und Dienstleistungen erfasst. Die Preisveränderungen werden gemäß der Verbrauchsbedeutung, die den Waren und Dienstleistungen bei den Ausgaben der privaten Haushalte (sog. Wägungsschema) zukommt, im Preisindex berücksichtigt. Die Veränderung des Verbraucherpreisindex gegenüber dem Vorjahresmonat beziehungsweise dem Vorjahr wird umgangssprachlich auch als Inflationsrate bezeichnet.

Neben dem Verbraucherpreisindex dienen Kerninflationsraten als ergänzende Kennzahlen zur Beurteilung der Geldwertentwicklung. Sie geben an, wie sich die Verbraucherpreise entwickeln, wenn bestimmte Güter des Warenkorbs nicht mit eingerechnet werden. Das sind zumeist Güter mit erfahrungsgemäß stark schwankenden Preisen. Hier wird der Gesamtindex ohne Energie und Nahrungsmittel als Kerninflationsrate bezeichnet.

Die Pressemitteilung zum Berichtsmonat Mai 2016 enthält vorläufige Ergebnisse. Sofern bis zum 3. Juni 2016 keine Korrektur erscheint, sind die veröffentlichten Ergebnisse als endgültig anzusehen.

Autorin: Diane Dammers (Referat Analysen)

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