Insbesondere die Standorte in den kreisfreien Städten Kaiserslautern und Trier verzeichneten einen Rückgang der Zahl der Studienanfängerinnen und -anfänger. Gegenüber dem Vorjahr erfuhren die Hochschule Kaiserslautern (minus 151), die Hochschule Trier (minus 124) und Universität Trier (minus 101) die deutlichsten Rückgänge. Demgegenüber meldeten unter anderem die Technische Hochschule Bingen (plus 72), die Hochschule Worms (plus 71) und die Hochschule für Finanzen in Edenkoben (plus 35) Zuwächse. Der hohe Anstieg an der IU Internationale Hochschule Mainz (plus 153) ist darauf zurückzuführen, dass sie 2022 erstmals statistisch erfasst wurde.
Neben den Studienanfängerzahlen sank auch die Gesamtzahl der Studierenden an den rheinland-pfälzischen Hochschulen. Zwischen dem Wintersemester 2021/22 und 2022/23 nahm diese um 3,1 Prozent ab. Die negative Entwicklung der Studienanfänger- und Studierendenzahlen begründet sich unter anderem in der demografischen Entwicklung und der Abwanderung von Studienberechtigten in andere Bundesländer.
Anteil der ausländischen Studienanfängerinnen und -anfänger steigt wieder
Unter den knapp 13.800 Studienanfängerinnen und -anfängern im Wintersemester 2022/23 besaßen rund 2.900 eine ausländische Staatsangehörigkeit. Während der Ausländeranteil 2020/21 noch coronabedingt einbrach, stieg er seither von 18 auf 21 Prozent und erreichte damit annäherungsweise das Niveau von 2019/20, als es noch keine Einschränkungen durch Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus gab. Der Anstieg des Ausländeranteils ist allerdings im Wesentlichen auf den Rückgang der Gesamtzahl der Neuimmatrikulierten zurückzuführen. Die absolute Zahl der ausländischen Studienanfängerinnen und -anfänger lag 2022/23 rund 16 Prozent unter der von 2019/20.
Geschlechterunterschiede bei der Studienfachwahl
Durch die unterschiedliche familiäre, schulische und mediale Sozialisation und die damit einhergehende Entwicklung unterschiedlicher Werte, Interessen und Motive zeigen sich nach wie vor deutliche Geschlechterunterschiede in der Studienfachwahl: Während sich junge Frauen am häufigsten in Studiengänge einer wirtschafts-, sozial- oder rechtswissenschaftlichen Fächergruppe neu einschrieben (46 Prozent der Frauen), wählten die meisten jungen Männer ein ingenieurwissenschaftliches, naturwissenschaftliches oder mathematisches Studium (49 Prozent der Männer).
Die Hochschuldaten stammen aus den Schnellmeldungen zur Studierendenstatistik. Im Rahmen dieser Meldungen werden Eckdaten von den Hochschulen vorab als vorläufige Zahlen an das Statistische Landesamt geliefert. Als Studienanfänger/-innen wurden Studierende im ersten Hochschulsemester gezählt.
Autor: Dr. Marco Schröder (Referat Bildung)