| Konjunktur aktuell; Bauhauptgewerbe

Bauhauptgewerbe im Juni 2014: Auftragseingänge niedriger als im Vormonat - Umsätze etwas höher als im Mai

Die Auftragseingänge im rheinland-pfälzischen Bauhauptgewerbe sind nach Angaben des Statistischen Landesamtes im Juni 2014 im Vergleich zum Vormonat kalender- und saisonbereinigt um 5,1 Prozent zurückgegangen. Der baugewerbliche Umsatz erhöhte sich leicht um 0,4 Prozent. In den ersten sechs Monaten 2014 lagen die Auftragseingänge allerdings um 13,3 Prozent über dem Niveau des Vorjahreszeitraums. Die Umsätze waren um 11,2 Prozent höher als im ersten Halbjahr 2013.

Veränderung gegenüber Mai 2014: Auftragseingänge minus 5,1 Prozent - Umsätze plus 0,4 Prozent Im Juni 2014 war die Nachfrage nach Bauleistungen im Bauhauptgewerbe kalender- und saisonbereinigt um 5,1 Prozent niedriger als im Mai. Im Hochbau nahmen die Bestellungen um 4,4 Prozent ab. Im Tiefbau gingen 5,6 Prozent weniger Aufträge ein. Die größten prozentualen Auftragsrückgänge verzeichneten der gewerbliche Hochbau (minus 12,4 Prozent) sowie der öffentliche Tiefbau (minus 11,4 Prozent). Einen deutlichen Nachfrageanstieg gab es im öffentlichen Hochbau (plus 26,6 Prozent); auch im gewerblichen Tiefbau erhöhte sich das Ordervolumen (plus 3,4 Prozent).

Der bereinigte baugewerbliche Umsatz war im Juni 2014 um 0,4 Prozent höher als im Vormonat. Dies ist auf steigende Erlöse im Hochbau zurückzuführen (plus 4,1 Prozent). Im Tiefbau gingen die Umsätze um 2,9 Prozent zurück. Differenziert nach Bauart und Auftraggeber gab es den kräftigsten Umsatzzuwachs im gewerblichen Hochbau (plus 11,2 Prozent), gefolgt vom öffentlichen Hochbau (plus 7,9 Prozent). Die stärksten Einbußen verzeichnete der gewerbliche Tiefbau (minus 13,5 Prozent). Auch im Wohnungsbau waren die Erlöse rückläufig (minus 7,2 Prozent). Veränderung gegenüber Juni 2013: Auftragseingänge plus 1,8 Prozent - Umsätze plus 2,9 Prozent Gegenüber dem Vorjahresmonat sind die bereinigten Auftragseingänge im Baugewerbe um 1,8 Prozent gestiegen. Im Tiefbau gab es ein Plus von 7,6 Prozent, während die Bestellungen im Hochbau niedriger ausfielen als im Jahr zuvor (minus 4,2 Prozent). In der Gliederung nach Bauart und Auftraggeber verlief die Entwicklung uneinheitlich. Die größten Zuwachsraten verbuchten der gewerbliche Tiefbau (plus 30 Prozent) und der öffentliche Hochbau (plus 13,3 Prozent). Den kräftigsten Rückgang verzeichnete der gewerbliche Hochbau (minus 21,8 Prozent).

Im Vergleich zum Juni 2013 erhöhte sich der baugewerbliche Umsatz kalender- und saisonbereinigt um 2,9 Prozent. Der Grund dafür ist die Entwicklung im Hochbau – dort nahmen die Erlöse um 10,5 Prozent zu. Im Tiefbau lagen die Umsätze hingegen um 4,6 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Den größten prozentualen Zuwachs gab es im gewerblichen Hochbau (plus 20,8 Prozent). Im gewerblichen Tiefbau schrumpften die Erlöse am stärksten (minus 25,8 Prozent). Veränderung gegenüber dem Zeitraum Januar bis Juni 2013: Auftragseingänge plus 13,3 Prozent  Umsätze plus 11,2 Prozent In den ersten sechs Monaten 2014 fiel die Nachfrage nach Bauleistungen kalender- und saisonbereinigt um 13,3 Prozent höher aus als im Vorjahreszeitraum. Während im Tiefbau 15,6 Prozent mehr Bestellungen eingingen, stiegen die Auftragseingänge im Hochbau um 10,8 Prozent. Differenziert nach Bauart und Auftraggeber ergibt sich in den meisten Bereichen eine positive Bilanz – lediglich im öffentlichen Hochbau war das Ordervolumen geringer als im ersten Halbjahr 2013 (minus 13,8 Prozent). Die größten Zuwächse gab es im gewerblichen Bereich (gewerblicher Tiefbau: plus 31,9 Prozent, gewerblicher Hochbau: plus 26 Prozent).

Der bereinigte baugewerbliche Umsatz war im ersten Halbjahr 2014 um 11,2 Prozent höher als im Vorjahreszeitraum. Sowohl der Hochbau (plus 12,7 Prozent) als auch der Tiefbau (plus 9,4 Prozent) verzeichneten Erlössteigerungen. Die Zuwächse erstreckten sich auf fast alle Baubereiche. Das größte Umsatzplus gab es im gewerblichen Hochbau (plus 16,9 Prozent). An zweiter Stelle folgte der Straßenbau mit plus 15,4 Prozent. Allein im gewerblichen Tiefbau lagen die Erlöse unter dem Niveau des Vorjahreszeitraums (minus 8,3 Prozent).

Mit der Konjunkturmeldung im Bauhauptgewerbe wird anhand der endgültigen Ergebnisse für Rheinland-Pfalz die monatliche Entwicklung der nominalen Auftragseingänge sowie des baugewerblichen Umsatzes in Form von Veränderungsraten gegenüber dem Vormonat, dem Vorjahresmonat sowie dem Vorjahreszeitraum bereitgestellt.

Die Daten stammen aus der Befragung von rund 350 Betrieben von Unternehmen mit 20 und mehr Beschäftigten des Bauhauptgewerbes.

Die Originalwerte der Auftragseingänge und des baugewerblichen Umsatzes werden von kalendarischen (Arbeitstage, Ferien, u. Ä.), saisonalen und zufälligen Einflüssen überlagert. Deshalb werden zur Beurteilung der Konjunkturentwicklung Zeitreihen herangezogen, die mithilfe des Berliner Verfahrens (BV4.1) bereinigt werden. Die kalender- und saisonbereinigten Werte ergeben sich, indem man die Originalwerte um die geschätzten kalendarischen und saisonalen Einflüsse bereinigt. Die Trend-Konjunktur-Komponente entspricht im Vergleich zu den kalender- und saisonbereinigten Werten den zusätzlich um die Zufallsschwankungen bereinigten Originalwerten.

Bei der Einschätzung der Veränderungsraten ist zu beachten, dass die Entwicklung im Bauhauptgewerbe häufig durch Großaufträge geprägt ist.

Autorin: Diane Dammers (Referat Analysen)

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