Weniger Betriebsgründungen im Jahr 2022

Betriebsgründungen

Die Zahl der sogenannten Betriebsgründungen war im vergangenen Jahr stark rückläufig; 2022 zählten 4.981 Gewerbeanmeldungen zu den Betriebsgründungen (minus 10,4 Prozent gegenüber 2021). Zu den Betriebsgründungen gehören alle Neugründungen von Kapital- und Personengesellschaften sowie alle Neugründungen von Einzelunternehmen, bei denen ein Handelsregistereintrag oder eine Handwerkskarte vorliegt oder die mindestens einen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten haben.

Den höchsten Anteil an den Betriebsgründungen hatte mit 19,4 Prozent der Wirtschaftsabschnitt „Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen“. Den zweithöchsten Anteil stellte mit 12,6 Prozent der Wirtschaftsabschnitt „Baugewerbe“, dicht gefolgt von den „Sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen“ mit 12,5 Prozent.

Die Betriebsgründungen je 10.000 Einwohner erreichten den höchsten Wert mit 23,9 in der kreisfreien Stadt Speyer; es folgten Landau mit 19,2 und Ludwigshafen mit 18,7. Den niedrigsten Wert unter den kreisfreien Städten verzeichnete Pirmasens mit 11,5. Unter den Landkreisen wies der Landkreis Kaiserslautern mit 14,0 den höchsten Wert auf, Cochem-Zell mit 7,1 den niedrigsten.

Sonstige Neugründungen

Neben den Betriebsgründungen gab es im Jahr 2022 insgesamt 20.867 sogenannte sonstige Neugründungen. Zu den sonstigen Neugründungen gehören die Gründung von Kleinunternehmen, die nicht im Handelsregister eingetragen sind, keine Handwerkskarte besitzen und über keine sozialversicherungspflichtig Beschäftigten verfügen, sowie die Gründung von Nebenerwerbsbetrieben. Von den sonstigen Neugründungen erfolgten 13.532 im Nebenerwerb; das waren knapp 17 Prozent weniger als im Vorjahr.

Neben den Neugründungen – Betriebsgründungen und sonstige Neugründungen – gab es im vergangenen Jahr noch 5.645 weitere Gewerbeanmeldungen. Hierunter fallen Umwandlungen sowie Zuzüge und Übernahmen.

Gewerbeabmeldungen

Die Zahl der Betriebsaufgaben – das Pendant zu den Betriebsgründungen – sank um 5,3 Prozent auf rund 3.900. Die sonstigen Stilllegungen, also die Aufgaben von Kleinunternehmen, lagen mit 18.117 um 4,2 Prozent über dem Wert von 2021.

Die Daten stammen aus der Gewerbeanzeigenstatistik, die aus den monatlichen Lieferungen der rheinland-pfälzischen Gewerbeämter an die im Statistischen Landesamt angesiedelte Verwaltungsstelle „Gewerbe-Online“ erstellt wird. Die Gewerbeanzeigenstatistik stellt für Rheinland-Pfalz wichtige Informationen über Existenzgründungen und Stilllegungen bereit. Die Zahlen finden in der Wirtschafts-, Wettbewerbs- und Strukturpolitik Verwendung. Daten über Gewerbemeldungen werden auch verstärkt in Bezug auf deren Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt untersucht.

Autor: Daniel Friesenhahn (Referat Steuern, Verwaltungsstatistiken)