Ausfuhren
Der Exportwert, der in der EU erwirtschaftet wurde, ging mit knapp zwei Milliarden im Vergleich zum Juli leicht zurück, dennoch war die Veränderungsrate im Vorjahresvergleich mit minus 4,3 Prozent negativ. Die Nachfrage aus den Ländern, die der Eurozone angehören, wies einen Rückgang von 3,5 Prozent auf. Der Handel mit den EU-Ländern, die nicht der Eurozone angehören, ging im Vorjahresvergleich um 6,9 Prozent zurück.
Die Ausfuhren nach Asien erreichten 9,2 Prozent weniger als im Vorjahr, trotz der steigenden Ausfuhren nach China (plus 16,5 Prozent). Deutliche Exporteinbrüche von einem Fünftel verzeichneten die am Gesamtexportvolumen gemessen weniger bedeutsamen Länder Indien und Korea (minus 21 bzw. minus 22 Prozent).
Im Jahresvergleich hat sich das Exportdefizit im Handel mit Amerika auf minus 21 Prozent vergrößert (Juli: minus 19 Prozent). Die Ausfuhren in die USA lagen um zwölf Prozent unter denen des Vorjahres. Das am Gesamtexportwert gemessen weniger bedeutsame Australien importierte ein Viertel mehr Waren aus Rheinland-Pfalz als noch ein Jahr zuvor.
Die sechs für den Export besonders bedeutenden Güterabteilungen wiesen unterschiedliche Entwicklungen der Ausfuhren auf. Die Güter der chemischen Industrie, der Pharmaindustrie und der Gummi- und Kunststoffindustrie wurden jeweils um ein Fünftel weniger nachgefragt als noch im August 2019. Demgegenüber stieg die Nachfrage nach Kraftwagen und Kraftwagenteile sowie Metallen leicht (plus 2,7 bzw. plus zwei Prozent).
Einfuhren
Aus der EU wurden im August 2020 Waren im Wert von 1,7 Milliarden Euro importiert. Das entsprach einem Rückgang im Vergleich zum Vorjahr um 8,7 Prozent. Die Rückläufe der Einfuhren aus Ländern der Eurozone und der Nicht-Eurozone wiesen ebenfalls negative Veränderungsraten im Vergleich zum Vorjahr auf (minus 9,4 Prozent bzw. minus 6,2 Prozent). Die Importrückgänge aus Asien fielen mit einem Minus von 2,5 Prozent verhältnismäßig gering aus, die Einfuhren aus China erreichten ein Plus von 7,5 Prozent. Eine deutlich rückläufige Entwicklung nahm der Handel mit Amerika, hier gingen die Einfuhren um ein Drittel zurück. Kräftige Einbrüche des Warenimportwerts mussten aus den USA verkraftet werden (minus 38 Prozent).
Zeitraum Januar bis August
In den ersten acht Monaten verringerte sich der Exportwert um zwölf Prozent und der Wert der Importe um 15 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Prägend für diese Veränderungen waren die kräftigen Corona-bedingten Einbrüche des Außenhandels im April und Mai. Besonders deutlich fielen die Rückgänge im Außenhandelsgeschäft mit den europäischen Staaten aus.
Die Daten stammen aus der monatlichen Außenhandelsstatistik, die zentral vom Statistischen Bundesamt erhoben und aufbereitet wird. Dabei wird unterschieden zwischen Intrahandelsstatistik (Warenverkehr zwischen EU-Staaten) und Extrahandelsstatistik (Warenverkehr mit Drittländern, d. h. Nicht-EU-Staaten). Grundsätzlich sind alle in Deutschland umsatzsteuerpflichtigen Unternehmen, die innergemeinschaftliche Warenverkehre durchführen, im Rahmen der Intrahandelsstatistik auskunftspflichtig. Von der Auskunftspflicht befreit sind Unternehmen, deren innergemeinschaftliche Warenverkehre den Wert von 500 000 Euro bei der Versendung und 800 000 Euro bei den Eingängen im Vorjahr bzw. im laufenden Jahr nicht übersteigen. Im Extrahandel werden die bei den Zollstellen anfallenden Zollmeldungen ausgewertet.
Autorin: Dr. Noreen Geenen (Referat Unternehmensstatistiken)
Merkmal | 2019 | 2020 | Veränderung in % | ||
---|---|---|---|---|---|
Mill. EUR | Anteil in % | Mill. EUR | Anteil in % | ||
EU-Länder | 19.531 | 54,0 | 16.756 | 52,6 | -14,2 |
Eurozone | 14.842 | 41,0 | 12.823 | 40,3 | -13,6 |
Nicht Eurozone | 4.689 | 13,0 | 3.932 | 12,4 | -16,1 |
Übriges Europa | 4.826 | 13,3 | 4.085 | 12,8 | -15,4 |
Asien | 5.431 | 15,0 | 5.205 | 16,4 | -4,2 |
Amerika | 4.975 | 13,8 | 4.665 | 14,7 | -6,2 |
Afrika | 1.020 | 2,8 | 791 | 2,5 | -22,4 |
Australien / Ozeanien | 371 | 1,0 | 329 | 1,0 | -11,2 |
Ausfuhr insgesamt | 36.158 | 100,0 | 31.831 | 100,0 | -12,0 |
EU-Länder | 17.104 | 63,1 | 14.091 | 61,1 | -17,6 |
Eurozone | 13.651 | 50,4 | 11.009 | 47,7 | -19,4 |
Nicht Eurozone | 3.454 | 12,7 | 3.082 | 13,4 | -10,8 |
Übriges Europa | 2.963 | 10,9 | 2.390 | 10,4 | -19,3 |
Asien | 4.202 | 15,5 | 4.092 | 17,7 | -2,6 |
Amerika | 2.323 | 8,6 | 1.985 | 8,6 | -14,6 |
Afrika | 437 | 1,6 | 410 | 1,8 | -6,2 |
Australien / Ozeanien | 52 | 0,2 | 54 | 0,2 | 4,2 |
Einfuhr insgesamt | 27.108 | 100,0 | 23.060 | 100,0 | -14,9 |
1 vorläufig. |
Merkmal | 2019 | 2020 | Veränderung in % | ||
---|---|---|---|---|---|
Mill. EUR | Anteil in % | Mill. EUR | Anteil in % | ||
EU-Länder | 2.048 | 50,8 | 1.959 | 53,0 | -4,3 |
Eurozone | 1.529 | 37,9 | 1.476 | 40,0 | -3,5 |
Nicht Eurozone | 519 | 12,9 | 483 | 13,1 | -6,9 |
Übriges Europa | 537 | 13,3 | 487 | 13,2 | -9,2 |
Asien | 660 | 16,4 | 599 | 16,2 | -9,2 |
Amerika | 652 | 16,2 | 517 | 14,0 | -20,7 |
Afrika | 103 | 2,5 | 90 | 2,4 | -12,8 |
Australien / Ozeanien | 33 | 0,8 | 42 | 1,1 | 25,5 |
Ausfuhr insgesamt | 4.033 | 100,0 | 3.694 | 100,0 | -8,4 |
EU-Länder | 1.858 | 60,7 | 1.696 | 61,6 | -8,7 |
Eurozone | 1.460 | 47,7 | 1.323 | 48,1 | -9,4 |
Nicht Eurozone | 398 | 13,0 | 373 | 13,6 | -6,2 |
Übriges Europa | 340 | 11,1 | 304 | 11,0 | -10,6 |
Asien | 533 | 17,4 | 520 | 18,9 | -2,5 |
Amerika | 279 | 9,1 | 188 | 6,8 | -32,7 |
Afrika | 42 | 1,4 | 33 | 1,2 | -22,6 |
Australien / Ozeanien | 6 | 0,2 | 5 | 0,2 | -2,7 |
Einfuhr insgesamt | 3.062 | 100,0 | 2.752 | 100,0 | -10,2 |
1 vorläufig. |