Die Ausfuhren in die Länder der EU betrugen im September 2,4 Milliarden Euro. Dies waren zwölf Prozent weniger als noch vor einem Jahr. Der Handel sowohl mit den Ländern der Eurozone als auch mit den Ländern, die nicht diesem Bündnis angehören, ging in ähnlicher Größenordnung zurück (Länder der Eurozone: minus zwölf Prozent; Länder der Nicht-Eurozone: minus elf Prozent). Auch der Handel mit dem übrigen Europa verlief ähnlich negativ (minus elf Prozent).
Entgegen den allgemeinen Entwicklungen wurden im September 2020 mehr Waren nach Asien exportiert als im September des Vorjahres. Das Plus belief sich auf 7,9 Prozent. Mit einem Zuwachs von 66 Prozent haben vor allem die Ausfuhren nach China dieses Ergebnis beeinflusst. Der Handel mit Japan und Indien – mit deutlich geringerem Exportvolumen – war im Minus (Japan: minus 14 und Indien: minus 23 Prozent).
Der Warenexport nach Amerika lag um 8,6 Prozent unter dem Vorjahreswert. Der Handel mit den USA schloss mit 6,3 Prozent ebenfalls im Minus. Große Veränderungsraten gab es – bei geringem Handelsvolumen – auch mit Afrika (minus 42 Prozent) und Australien (plus 66 Prozent).
Das Exportgeschäft entwickelte sich für die sechs besonders bedeutenden Güterabteilungen unterschiedlich: In der Gummi- und Kunststoffindustrie gab es eine Zunahme von zehn Prozent, der Maschinenbau exportierte 2,2 Prozent mehr. Die chemische Industrie verzeichnete dagegen einen Rückgang von einem Viertel. Zweistellige Abnahmen gab es auch in der Metallindustrie sowie in der Pharmaindustrie (minus 15 bzw. minus elf Prozent).
Der Warenwert der importierten Güter aus der EU betrug im September 1,8 Milliarden Euro (minus 13 Prozent). Deutliche Rückgänge gab es bei den Einfuhren aus den Ländern der Eurozone (minus 16 Prozent). Moderater fiel das Importminus von 2,9 Prozent mit den Ländern der Nicht-Eurozone aus. Trotz eines Importanstiegs aus China von 8,3 Prozent zeigten die Einfuhrentwicklungen von dem asiatischen Kontinent mit minus 0,3 Prozent kaum eine Veränderung. Der Handel mit Amerika reduziert sich fast um ein Viertel (minus 23 Prozent); die USA führten 13 Prozent weniger Waren ein.
Zeitraum Januar bis September
In den ersten neun Monaten verringerte sich der Exportwert gegenüber dem Vorjahreszeitraum um zwölf Prozent und der Wert der Importe um 14 Prozent. Prägend für diese Veränderungen waren die Corona-bedingten Einbrüche im April und Mai. Besonders deutlich fielen die Rückgänge im Außenhandel mit den europäischen Staaten aus.
Die Daten stammen aus der monatlichen Außenhandelsstatistik, die zentral vom Statistischen Bundesamt erhoben und aufbereitet wird. Dabei wird unterschieden zwischen Intrahandelsstatistik (Warenverkehr zwischen EU-Staaten) und Extrahandelsstatistik (Warenverkehr mit Drittländern, d. h. Nicht-EU-Staaten). Grundsätzlich sind alle in Deutschland umsatzsteuerpflichtigen Unternehmen, die innergemeinschaftliche Warenverkehre durchführen, im Rahmen der Intrahandelsstatistik auskunftspflichtig. Von der Auskunftspflicht befreit sind Unternehmen, deren innergemeinschaftliche Warenverkehre den Wert von 500 000 Euro bei der Versendung und 800 000 Euro bei den Eingängen im Vorjahr bzw. im laufenden Jahr nicht übersteigen. Im Extrahandel werden die bei den Zollstellen anfallenden Zollmeldungen ausgewertet.
Autorin: Petra Wohnus (Referat Unternehmensstatistiken)
Merkmal | 2019 | 2020 | Veränderung in % | ||
---|---|---|---|---|---|
Mill. EUR | Anteil in % | Mill. EUR | Anteil in % | ||
EU-Länder | 2.766 | 57,9 | 2.439 | 56,2 | -11,8 |
Eurozone | 2.107 | 44,1 | 1.853 | 42,7 | -12,1 |
Nicht Eurozone | 659 | 13,8 | 586 | 13,5 | -11,1 |
Übriges Europa | 598 | 12,5 | 535 | 12,3 | -10,5 |
Asien | 605 | 12,7 | 653 | 15,1 | 7,9 |
Amerika | 631 | 13,2 | 576 | 13,3 | -8,6 |
Afrika | 145 | 3,0 | 84 | 1,9 | -42,0 |
Australien / Ozeanien | 30 | 0,6 | 49 | 1,1 | 66,3 |
Ausfuhr insgesamt | 4.775 | 100,0 | 4.336 | 100,0 | -9,2 |
EU-Länder | 2.116 | 64,2 | 1.842 | 63,2 | -13,0 |
Eurozone | 1.675 | 50,8 | 1.414 | 48,5 | -15,6 |
Nicht Eurozone | 441 | 13,4 | 428 | 14,7 | -2,9 |
Übriges Europa | 356 | 10,8 | 321 | 11,0 | -9,8 |
Asien | 519 | 15,7 | 517 | 17,7 | -0,3 |
Amerika | 243 | 7,4 | 187 | 6,4 | -23,1 |
Afrika | 52 | 1,6 | 35 | 1,2 | -33,0 |
Australien / Ozeanien | 7 | 0,2 | 8 | 0,3 | 13,7 |
Einfuhr insgesamt | 3.298 | 100,0 | 2.917 | 100,0 | -11,5 |
1 vorläufig. |
Merkmal | 2019 | 2020 | Veränderung in % | ||
---|---|---|---|---|---|
Mill. EUR | Anteil in % | Mill. EUR | Anteil in % | ||
EU-Länder | 22.261 | 54,5 | 19.144 | 53,0 | -14,0 |
Eurozone | 16.926 | 41,4 | 14.628 | 40,5 | -13,6 |
Nicht Eurozone | 5.335 | 13,1 | 4.516 | 12,5 | -15,4 |
Übriges Europa | 5.420 | 13,3 | 4.615 | 12,8 | -14,9 |
Asien | 6.025 | 14,7 | 5.857 | 16,2 | -2,8 |
Amerika | 5.598 | 13,7 | 5.240 | 14,5 | -6,4 |
Afrika | 1.165 | 2,8 | 875 | 2,4 | -24,9 |
Australien / Ozeanien | 400 | 1,0 | 378 | 1,0 | -5,4 |
Ausfuhr insgesamt | 40.873 | 100,0 | 36.110 | 100,0 | -11,7 |
EU-Länder | 19.125 | 63,1 | 16.076 | 61,5 | -15,9 |
Eurozone | 15.256 | 50,3 | 12.563 | 48,1 | -17,7 |
Nicht Eurozone | 3.869 | 12,8 | 3.513 | 13,4 | -9,2 |
Übriges Europa | 3.322 | 11,0 | 2.713 | 10,4 | -18,3 |
Asien | 4.721 | 15,6 | 4.613 | 17,7 | -2,3 |
Amerika | 2.564 | 8,5 | 2.172 | 8,3 | -15,3 |
Afrika | 489 | 1,6 | 448 | 1,7 | -8,4 |
Australien / Ozeanien | 59 | 0,2 | 62 | 0,2 | 5,3 |
Einfuhr insgesamt | 30.308 | 100,0 | 26.127 | 100,0 | -13,8 |
1 vorläufig. |