Im Bundesdurchschnitt war der Beschäftigungszuwachs mit plus 0,9 Prozent erneut etwas stärker als in Rheinland-Pfalz. In den alten Ländern (ohne Berlin) betrug der Anstieg wie in Deutschland insgesamt plus 0,9 Prozent. In den neuen Bundesländern nahm die Zahl der Erwerbstätigen um 0,2 Prozent zu.
Die positive Entwicklung in Rheinland-Pfalz beruhte wesentlich auf einem Anstieg der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung, die gut zwei Drittel der Erwerbstätigkeit ausmacht. Laut ersten Auswertungen der Bundesagentur für Arbeit war die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Oktober 2019 um 1,3 Prozent höher als im Oktober 2018. Die Zahl der ausschließlich geringfügig entlohnten Beschäftigten lag im Juni 2019 um 3 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats.
Wirtschaftsbereiche
Die Zunahme der Erwerbstätigkeit war wie in den Vorjahren vor allem dem Dienstleistungssektor zu verdanken. In diesem Bereich waren insgesamt 10.200 Personen mehr beschäftigt als 2018; dies entspricht einem Plus von 0,7 Prozent (Deutschland: plus 1 Prozent). Der Beschäftigungszuwachs geht im Wesentlichen auf den größten Teilbereich „Öffentliche und sonstige Dienstleister, Erziehung, Gesundheit“ zurück. Dort erhöhte sich die Beschäftigung um 9.300 Personen bzw. 1,3 Prozent (Deutschland: plus 1,6 Prozent). Im Bereich „Handel, Verkehr, Gastgewerbe, Information und Kommunikation“ stieg die Zahl der Erwerbstätigen um 2.700 bzw. 0,5 Prozent (Deutschland: plus 1 Prozent). Der Bereich „Finanz-, Versicherungs- und Unternehmensdienstleister, Grundstücks- und Wohnungswesen“ verzeichnete einen Rückgang der Beschäftigung. Die Zahl der Erwerbstätigen nahm um 1.900 bzw. minus 0,7 Prozent ab (Deutschland: minus 0,3 Prozent). Dies lag vor allem an dem Teilbereich Unternehmensdienstleister.
Im Produzierenden Gewerbe stieg die Erwerbstätigkeit 2019 ebenfalls an. Insgesamt waren 4.800 Personen bzw. 0,9 Prozent mehr tätig als 2018 (Deutschland: ebenfalls plus 0,9 Prozent). Besonders stark war die Zunahme im Baugewerbe mit 2.500 Erwerbstätigen im Jahresdurchschnitt bzw. einem Plus von 2,1 Prozent (Deutschland: plus 1,4 Prozent). Im restlichen Produzierenden Gewerbe, das in Rheinland-Pfalz von der Industrie dominiert wird, erhöhte sich die Zahl der Erwerbstätigen um 2.300 bzw. 0,6 Prozent (Deutschland: plus 0,7 Prozent).
Für den Sektor Land- und Forstwirtschaft wurde ein Beschäftigungsrückgang festgestellt. Die Zahl der Erwerbstätigen sank gegenüber dem Vorjahr um 1,1 Prozent (Deutschland: minus 2 Prozent).
Die Ergebnisse beruhen auf der Schnellrechnung des Arbeitskreises „Erwerbstätigenrechnung des Bundes und der Länder“, die sich auf aktuelle Basisstatistiken stützt. Die Darstellung der Erwerbstätigkeit erfolgt als Jahres-durchschnittsangabe am Arbeitsort (Inlandskonzept), das heißt, die Angaben beziehen sich auf Erwerbstätige, die – unabhängig von ihrem Wohnort – ihren Arbeitsplatz im jeweiligen Gebiet hatten. Zu den Erwerbstätigen rechnen alle Personen, die als Arbeitnehmer (Arbeiter, Angestellte, Beamte sowie Heimarbeiter und marginal Beschäftigte) oder als Selbstständige einschließlich mithelfenden Familienangehörigen eine auf Erwerb gerichtete Tätigkeit ausüben, unabhängig von der Dauer der tatsächlich geleisteten oder vertragsmäßig zu leistenden Arbeitszeit. Im Falle mehrerer Tätigkeiten wird der Erwerbstätige nur einmal gezählt (Personenkonzept).
Die Ergebnisse sind abgestimmt auf den Berechnungsstand des Statistischen Bundesamtes vom 2. Januar 2020.
Am 15. Oktober 2019 hat der AK ETR erstmals revidierte, das heißt methodisch überarbeitete, Ergebnisse für die Jahre 2014 bis 2018 vorgelegt. Neben der Erstveröffentlichung des Jahres 2019 stellt der AK ETR heute revidierte Ergebnisse für die Erwerbstätigen 1991 bis 2013 sowie für die Arbeitsstunden 2000 bis 2018 bereit. Mit dieser Revision wurden die Berechnungen zum Teil auf neue oder aktualisierte Datenquellen umgestellt. Weitere Informationen zur Revision finden Sie unter <link https: external-link-new-window>www.statistikportal.de/de/etr/generalrevision-2019, zur Erwerbstätigenrechnung allgemein unter <link https: external-link-new-window>www.aketr.de.
Autor: Dr. Annette Tennstedt (Referat VGR, ETR, Arbeitsmarkt)
Land | Erwerbstätige im Jahresdurchschnitt | ||
---|---|---|---|
2019 | Veränderung 2019 gegenüber 2018 | ||
1.000 | % | ||
Baden-Württemberg | 6.398,1 | 57,9 | 0,9 |
Bayern | 7.722,4 | 72,2 | 0,9 |
Berlin | 2.065,9 | 49,6 | 2,5 |
Brandenburg | 1.128,8 | 5,4 | 0,5 |
Bremen | 438,9 | 2,8 | 0,6 |
Hamburg | 1.293,2 | 19,0 | 1,5 |
Hessen | 3.535,5 | 37,1 | 1,1 |
Mecklenburg-Vorpommern | 758,9 | 3,1 | 0,4 |
Niedersachsen | 4.144,8 | 35,2 | 0,9 |
Nordrhein-Westfalen | 9.637,8 | 87,7 | 0,9 |
Rheinland-Pfalz | 2.048,6 | 14,5 | 0,7 |
Saarland | 534,3 | -0,1 | 0,0 |
Sachsen | 2.067,5 | 7,0 | 0,3 |
Sachsen-Anhalt | 1.004,9 | -1,3 | -0,1 |
Schleswig-Holstein | 1.430,2 | 13,5 | 1,0 |
Thüringen | 1.046,2 | -1,7 | -0,2 |
Deutschland | 45.256,0 | 402,0 | 0,9 |
Nachrichtlich: | |||
Alte Bundesländer (ohne Berlin) | 37.183,8 | 339,9 | 0,9 |
Neue Bundesländer (ohne Berlin) | 6.006,3 | 12,5 | 0,2 |
Wirtschaftsbereich | Rheinland-Pfalz | Deutschland | |
---|---|---|---|
1.000 | Veränderung zu 2018 in % | ||
Land- und Forstwirtschaft, Fischerei | 41,1 | -1,1 | -2,0 |
Produzierendes Gewerbe | 519,6 | 0,9 | 0,9 |
produzierendes Gewerbe ohne Baugewerbe | 394,8 | 0,6 | 0,7 |
Baugewerbe | 124,8 | 2,1 | 1,4 |
Dienstleistungsbereiche | 1.487,8 | 0,7 | 1,0 |
Handel, Verkehr, Gastgewerbe, Information und Kommunikation | 509,6 | 0,5 | 1,0 |
Finanz-, Versicherungs-, Unternehmensdienstleister, Grundstücks- und Wohnungswesen | 276,4 | -0,7 | -0,3 |
Öffentliche und sonstige Dienstleister, Erziehung, Gesundheit | 701,9 | 1,3 | 1,6 |
Insgesamt | 2.048,6 | 0,7 | 0,9 |