| Erwerbstätigkeit

KORREKTUR Knapp ein Fünftel der Erwerbstätigen in Rheinland-Pfalz arbeitet in den drei größten Städten

Die Zahl der Erwerbstätigen ist nach Angaben des Statistischen Landesamtes in Bad Ems 2018 in den Landkreisen mit einem Prozent etwas stärker gestiegen als in den kreisfreien Städten mit 0,8 Prozent. In den meisten kreisfreien Städten und Landkreisen nahm die Erwerbstätigkeit zu; lediglich in zwei kreisfreien Städten sowie sechs Landkreisen nahm sie ab. Insgesamt erhöhte sich die Zahl der Erwerbstätigen mit Arbeitsort in Rheinland-Pfalz 2018 um 0,9 Prozent auf gut 2,03 Millionen.

Davon arbeiteten 1,27 Millionen bzw. 62 Prozent in den 24 Landkreisen und 0,77 Millionen bzw. 38 Prozent in den zwölf kreisfreien Städten. Knapp ein Fünftel aller Erwerbstätigen in Rheinland-Pfalz arbeitete in den drei Städten Mainz, Ludwigshafen und Koblenz. Im Vergleich der Landkreise gab es die meisten Arbeitsplätze im Westerwaldkreis sowie in Mayen-Koblenz.

Typischerweise ist die Arbeitsplatzdichte in den kreisfreien Städten deutlich höher als in den Landkreisen; viele Beschäftigte pendeln von den Landkreisen in die Städte. In Rheinland-Pfalz kamen 2018 in den kreisfreien Städten auf 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner im Alter von 15 bis unter 65 Jahren im Schnitt 1.073 Erwerbstätige, in den Landkreisen waren es 653 Erwerbstätige. Wie schon in den Jahren zuvor wies die Stadt Koblenz die mit Abstand höchste Arbeitsplatzdichte auf. Auf 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner im erwerbsfähigen Alter kamen dort 1.434 Erwerbstätige. Den niedrigsten Wert aller 36 Verwaltungsbezirke verzeichnete der Landkreis Südwestpfalz mit 396 Erwerbstätigen je 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner im erwerbsfähigen Alter.

Wirtschaftsbereiche

In den kreisfreien Städten sind knapp vier Fünftel aller Erwerbstätigen in den Dienstleistungsbereichen tätig; etwa ein Fünftel hat einen Arbeitsplatz im Produzierenden Gewerbe. Mit einem durchschnittlichen Erwerbstätigenanteil von 0,5 Prozent hat der Bereich „Land- und Forstwirtschaft, Fischerei“ in den Städten nur eine sehr geringe Bedeutung. Den höchsten Anteil an Erwerbstätigen im Produzierenden Gewerbe gibt es in Ludwigshafen (2018: 42 Prozent). Dagegen sind in Mainz 90 Prozent aller Erwerbstätigen in Dienstleistungsbereichen beschäftigt.

In den Landkreisen liegt der durchschnittliche Anteil der Dienstleistungsbereiche mit 69 Prozent deutlich niedriger als in den kreisfreien Städten. Gut 28 Prozent der Erwerbstätigen in den Landkreisen sind im Produzierenden Gewerbe tätig. Im Bereich „Land- und Forstwirtschaft, Fischerei“ arbeiten durchschnittlich 3 Prozent der Erwerbstätigen. Einen besonders großen Anteil hat das Produzierende Gewerbe mit 42 Prozent im Landkreis Germersheim. Im Kreis Cochem-Zell arbeiten dagegen 19 Prozent der Erwerbstätigen im Produzierenden Gewerbe; hier stellen die Dienstleistungsbereiche mehr als drei Viertel der Arbeitsplätze. Den höchsten Erwerbstätigenanteil in der Landwirtschaft weist der Rhein-Pfalz-Kreis mit 8,7 Prozent auf.

Karten und Tabellen

Die Struktur der Erwerbstätigkeit in den Landkreisen und kreisfreien Städten stellen wir in den Geowebdiensten mit Karten Tabellen ausführlich dar. Erwerbstätigendichte, Produzierendes Gewerbe, Industrie, Baugewerbe, Dienstleistungsbereiche, Handel, Verkehr, Gastgewerbe, Finanz-, Versicherungs- und Unternehmensdienstleistungen, Öffentliche und sonstige Dienstleistungen, Landwirtschaft. Neben den Karten gibt es jeweils einen Link zu einer sortierbaren Tabelle mit den entsprechenden Daten.

Hinweis zu Pressemitteilungen mit Daten vor Corona

Das Statistische Landesamt veröffentlicht jährlich mehr als 200 Pressemitteilungen, die ein umfassendes Bild der Strukturen und Entwicklungen in Staat, Gesellschaft und Wirtschaft liefern. Die Veröffentlichung der Zahlen erfolgt mit einigem zeitlichen Abstand zum Berichtszeitraum; denn das Einsammeln der Daten und ihre sorgfältige Aufbereitung nach wissenschaftlichen Grundsätzen kosten Zeit. Deshalb wird im Moment noch über Strukturen und Entwicklungen berichtet, die vor dem Beginn der Corona-Pandemie liegen. Das scheint in einer Situation, in der sich nahezu alle Lebensbereiche tiefgreifend verändern, befremdlich. Diese Zahlen haben jedoch eine wichtige Funktion; sie bilden die Grundlage für die Bewertung der Auswirkungen von Corona in Staat, Gesellschaft und Wirtschaft. Deshalb veröffentlicht das Statistische Landesamt Pressemitteilungen mit Vor-Krisen-Ergebnissen. Aber wir arbeiten mit Hochdruck daran, um zum Beispiel die aktuellen Monatserhebungen in den Unternehmen aufzubereiten, die uns zeigen werden, welchen Schaden die Corona-Pandemie in der Wirtschaft angerichtet hat.

Die Darstellung der Erwerbstätigkeit erfolgt als durchschnittliche Größe des jeweiligen Berichtszeitraums am Arbeitsort (Inlandskonzept), das heißt die Angaben beziehen sich auf Erwerbstätige, die – unabhängig von ihrem Wohnort – ihren Arbeitsplatz im jeweiligen Gebiet hatten. Zu den Erwerbstätigen zählen alle Personen, die als Arbeitnehmer (Arbeiter, Angestellte, Beamte sowie Heimarbeiter und marginal Beschäftigte) oder als Selbstständige einschließlich deren mithelfenden Familienangehörigen eine auf wirtschaftlichen Erwerb gerichtete Tätigkeit ausüben, unabhängig von der Dauer der tatsächlich geleisteten oder vertragsmäßig zu leistenden Arbeitszeit. Im Falle mehrerer Tätigkeiten wird der Erwerbstätige nur einmal gezählt (Personenkonzept).

Die Ergebnisse sind abgestimmt auf den Berechnungsstand des Statistischen Bundesamtes vom August 2019. Zusammen mit der Berechnung der Ergebnisse für 2018 wurden die Ergebnisse der Jahre 2014 bis 2017 überarbeitet. Außerdem liegen revidierte Berechnungsergebnisse zur Zahl der Erwerbstätigen in den kreisfreien Städten und Landkreisen ab 1991 auf der Grundlage der Generalrevision 2019 vor. Mit dieser Revision wurden die Berechnungen zum Teil auf neue oder aktualisierte Datenquellen umgestellt.

Nähere methodische Erläuterungen und Ergebnisse für alle kreisfreien Städte und Landkreise in Deutschland enthält die Gemeinschaftsveröffentlichung Reihe 2 Band 1 des Arbeitskreises „Erwerbstätigenrechnung des Bundes und der Länder“. Zum kostenfreien Download.

Weitere Informationen zur Revision finden Sie unter https://www.statistikportal.de/de/etr/generalrevision-2019, zur Erwerbstätigenrechnung allgemein unter www.aketr.de.

Autorin: Dr. Annette Tennstedt (Referat VGR, ETR, Arbeitsmarkt)

 

 

 

 Erwerbstätige am Arbeitsort 2000–2018 nach Verwaltungsbezirken
Verwaltungsbezirk200020172018
 ErwerbstätigeVerän-derung gegenüber 2017Anteil am LandArbeitsplatz-dichte 1
1000%Anzahl
Kreisfreie Städte
Frankenthal (Pfalz)21,722,823,42,91,2765
Kaiserslautern64,171,872,30,7r3,61.073
Koblenz96,1107,7108,00,45,31.434
Landau i. d. Pfalz26,532,633,42,51,61.050
Ludwigshafen a. Rh.114,7125,4126,71,16,21.136
Mainz137,9157,1158,50,87,81.047
Neustadt a. d. Weinstr.27,228,228,1-0,21,4842
Pirmasens26,927,227,51,21,41.092
Speyer32,439,739,70,12,01.216
Trier73,380,179,7-0,53,91.026
Worms37,844,945,00,42,2830
Zweibrücken22,922,122,62,61,11.028
Landkreise
Ahrweiler47,153,855,32,82,7677
Altenkirchen (Ww.)53,055,956,40,92,8681
Alzey-Worms38,046,147,22,42,3554
Bad Dürkheim43,648,548,90,9r2,4581
Bad Kreuznach67,9r73,873,7-0,13,6735
Bernkastel-Wittlich53,458,1r58,40,42,9811
Birkenfeld40,638,739,41,61,9768
Cochem-Zell29,031,231,92,01,6812
Donnersbergkreis27,231,131,41,11,5644
Eifelkreis Bitburg-Prüm38,242,242,0-0,42,1651
Germersheim50,359,159,71,02,9698
Kaiserslautern31,034,934,9-0,11,7512
Kusel22,920,320,0-1,31,0444
Mainz-Bingen63,579,880,91,54,0590
Mayen-Koblenz85,098,498,1-0,34,8707
Neuwied80,283,985,92,44,2738
Rhein-Hunsrück-Kreis47,055,956,61,22,8852
Rhein-Lahn-Kreis47,649,850,92,22,5652
Rhein-Pfalz-Kreis36,544,845,71,82,2466
Südliche Weinstraße38,545,546,31,82,3653
Südwestpfalz26,923,924,00,21,2396
Trier-Saarburg41,449,4r49,3-0,12,4506
Vulkaneifel27,130,831,21,31,5810
Westerwaldkreis90,7100,2100,80,65,0767
Rheinland-Pfalz1.808,02.015,62.034,00,9100,0766
kreisfreie Städte681,5759,4765,10,837,61.073
Landkreise1.126,51.256,21.268,91,062,4653
1 Erwerbstätige am Arbeitsort je 1.000 Einwohner im erwerbsfähigen Alter von 15 bis unter 65 Jahren.
Berechnungsstand des Statistischen Bundesamtes: August 2019

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