Veränderungen gegenüber Februar 2021
Einen wesentlichen Einfluss auf die Preisentwicklung hatten die steigenden Energiepreise; diese lagen im Februar 2022 um 18,5 Prozent höher als ein Jahr zuvor. Vor allem die Preise für Mineralölprodukte zogen deutlich an (plus 31,2 Prozent): Die Preise für Heizöl (einschließlich Umlage) stiegen um 39,5 Prozent und die Kraftstoffpreise um 27,2 Prozent. Tiefer in die Tasche greifen mussten die Verbraucherinnen und Verbraucher auch für Fernwärme und Gas (einschließlich Umlage) (plus 16 bzw. plus 14,6 Prozent). Die Strompreise erhöhten sich um 3,2 Prozent. Ohne Berücksichtigung der Energiepreise hätte die Teuerungsrate im Februar 2022 bei plus 3,2 Prozent gelegen.
Die Nahrungsmittelpreise lagen im Februar mit einem Plus von 5,2 Prozent deutlich über dem Niveau des Vorjahresmonats; bei Speisefetten und Speiseölen stiegen sie besonders kräftig (plus 18,5 Prozent). Zum Beispiel kostete Butter 19 Prozent mehr als vor einem Jahr. Gemüse war ebenfalls teurer (plus 9,8 Prozent; darunter Tomaten und Kartoffeln plus 30,2 bzw. plus 21,2 Prozent). Am geringsten stiegen die Preise bei Zucker, Marmelade, Honig und anderen Süßwaren (plus 0,1 Prozent).
Die Teuerungsrate ohne Nahrungsmittel und Energie, die auch als Kerninflationsrate bezeichnet wird, belief sich im Februar 2022 auf plus 3,0 Prozent. Im Januar 2022 und Dezember 2021 hatte sie jeweils höher gelegen (plus 3,2 bzw. plus 3,8 Prozent).
Unter den zwölf Abteilungen stieg das Preisniveau im Bereich „Verkehr“ am stärksten (plus 10,9 Prozent). Dies ist auf die deutliche Erhöhung der Kraftstoffpreise zurückzuführen. Es folgten die Gaststätten- und Beherbergungsdienstleistungen mit plus 6,4 Prozent. An dritter Stelle stand die Abteilung „Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke“ (plus 4,9 Prozent). Preisrückgänge gab es bei Waren und Dienstleistungen aus dem Bereich „Post und Telekommunikation“ (minus 0,1 Prozent).
Veränderungen gegenüber Januar 2022
Der Verbraucherpreisindex lag im Februar 2022 um 0,8 Prozent über dem Niveau des Vormonats. Merkliche Preissteigerungen gab es in den Bereichen „Freizeit, Unterhaltung und Kultur“ sowie „Verkehr“ (plus 2,1 bzw. plus 1,6 Prozent). In der Abteilung „Post und Telekommunikation“ sank das Preisniveau (minus 0,1 Prozent). Für Waren und Dienstleistungen der Bereiche „Gesundheit“ und „Bildungswesen“ blieben die Preise im Vergleich zum Vormonat konstant.
Die Veränderung des Verbraucherpreisindexes (VPI) misst die durchschnittliche Preisveränderung der Waren und Dienstleistungen, die von privaten Haushalten für Konsumzwecke gekauft werden. Rund um die Monatsmitte erheben in 11 rheinland-pfälzischen Berichtsgemeinden 18 Preisermittlerinnen bzw. Preisermittler im Auftrag des Statistischen Landesamtes in mehr als 2.000 Berichtsstellen (z. B. Kaufhäuser) rund 20.000 Einzelpreise. Dabei werden die Preise von 650 genau beschriebenen Waren und Dienstleistungen erfasst. Die Preisveränderungen werden gemäß der Verbrauchsbedeutung, die den Waren und Dienstleistungen bei den Ausgaben der privaten Haushalte (sogenannte Wägungsschema) zukommt, im Preisindex berücksichtigt. Die Veränderung des VPI gegenüber dem Vorjahresmonat beziehungsweise dem Vorjahr wird umgangssprachlich auch als Inflationsrate bezeichnet.
Neben dem VPI dienen Kerninflationsraten als ergänzende Kennzahlen zur Beurteilung der Geldwertentwicklung. Sie geben an, wie sich die Verbraucherpreise entwickeln, wenn bestimmte Güter des Warenkorbs nicht mit eingerechnet werden. Das sind zumeist Güter mit erfahrungsgemäß stark schwankenden Preisen. In dieser Pressemitteilung wird die Veränderung des Gesamtindexes ohne Nahrungsmittel und Energie als Kerninflationsrate bezeichnet.
Im Februar kam es bei der Erhebung der Verbraucherpreise zu Einschränkungen aufgrund der Corona-Krise und den damit zusammenhängenden Maßnahmen. In Einzelbereichen müssen daher Einschränkungen in der Aussagefähigkeit in Kauf genommen werden. Statistisch unsichere Zahlenwerte werden in den Tabellen und Grafiken entsprechend gekennzeichnet.
Die Pressemitteilung zum Berichtsmonat Februar 2022 enthält vorläufige Ergebnisse. Sofern bis zum 4. März 2022 keine Korrektur erscheint, sind die veröffentlichten Ergebnisse als endgültig anzusehen.
Autorin: Dr. Melanie Nofz (Referat Unternehmensregister, Verdienste, Preise)
Preisindizes - für Gütergruppen - für die Lebenshaltung insgesamt | Wägungsanteil am Gesamt-index* in % | Indexstand | Veränderung gegenüber | |
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Februar 2022 | Februar 2021 | Januar 2022 | ||
Basis 2015=100 | % | |||
Waren- und Dienstleistungsgruppen | ||||
Wohnung, Wasser, Strom, Gas u. a. Brennstoffe | 32,5 | 110,9 | 4,4 | 0,5 |
Verkehr1 | 12,9 | 121,2 | 10,9 | 1,6 |
Freizeit, Unterhaltung und Kultur | 11,3 | 105,7 | 4,8 | 2,1 |
Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke | 9,7 | 116,9 | 4,9 | 0,7 |
Andere Waren und Dienstleistungen | 7,4 | 111,9 | 2,3 | 0,2 |
Möbel, Leuchten, Geräte u. a. Haushaltszubehör | 5,0 | 108,1 | 3,4 | 0,8 |
Gaststätten- und Beherbergungsdienstleistungen | 4,7 | 116,9 | 6,4 | 0,4 |
Gesundheit | 4,6 | 106,6 | 0,8 | - |
Bekleidung und Schuhe | 4,5 | 101,9 | 1,4 | 0,6 |
Alkoholische Getränke und Tabakwaren | 3,8 | 118,8 | 4,1 | 0,8 |
Post und Telekommunikation | 2,7 | 94,2 | -0,1 | -0,1 |
Bildungswesen | 0,9 | 110,1 | 2,0 | - |
Gesamtlebenshaltung | ||||
Verbraucherpreisindex | 100,0 | 111,7 | 4,8 | 0,8 |
Kerninflationsrate | ||||
Gesamtindex ohne Nahrungsmittel und Energie | 81,1 | 109,5 | 3,0 | 0,6 |
* Die Preisveränderungen werden gemäß der Verbrauchsbedeutung, die den Waren und Dienstleistungen bei den Ausgaben der privaten Haushalte (sog. Wägungsschema) zukommt, im Verbraucherpreisindex berücksichtigt. Der Wägungsanteil gibt beispielsweise an, welchen Anteil die Ausgaben für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke an den gesamten Verbrauchsausgaben der privaten Haushalte haben. | ||||
1 Die Abteilung Verkehr enthält Kraftstoffe und andere Waren sowie Dienstleistungen für Fahrzeuge, den Kauf von Fahrzeugen sowie die Beförderung von Personen und Gütern im Schienen-, Straßen-, Luft- und Schiffsverkehr. |
Güterart | Veränderung in Prozent gegenüber | ||
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Januar 2022 | Februar 2021 | Jahr 2015 | |
Energie insgesamt | 2,4 | 18,5 | 23,2 |
Haushaltsenergie insgesamt | 1,5 | 14,1 | 18,4 |
Heizöl, einschließlich Umlage | 4,2 | 39,5 | 30,3 |
Strom | 0,5 | 3,2 | 14,9 |
Gas, einschließlich Umlage | 1,7 | 14,6 | 16,8 |
Feste Brennstoffe | 1,1 | 25,8 | 32,5 |
Fernwärme u. A. | - | 16,0 | 12,8 |
Kraftstoffe insgesamt | 4,0 | 27,2 | 32,7 |
Benzin | 4,0 | 25,6 | 28,9 |
Dieselkraftstoff | 4,1 | 31,0 | 43,3 |
Güterart | Veränderung in Prozent gegenüber | ||
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Januar 2022 | Februar 2021 | Jahr 2015 | |
Kartoffeln | -3,5 | 21,2 | 2,5 |
Butter | 0,3 | 19,0 | 72,8 |
Margarine | 2,3 | 20,0 | 30,7 |
Roggenbrot oder Mischbrot | 0,4 | 4,8 | 24,5 |
Weizenmehl | -1,1 | 6,6 | 22,0 |
Reis | 1,2 | 1,8 | 12,6 |
Pils, Lager, Schwarzbier o. a. untergäriges Bier | 0,5 | -0,6 | 3,4 |
Frisches Brötchen | 1,5 | 8,9 | 21,5 |
Salami, Zervelatwurst oder andere Dauerwurst | -2,4 | -0,4 | 13,9 |
Rinderroulade oder Rinderlende | -3,3 | 7,7 | 17,2 |
Weißwein | -0,2 | 4,3 | 6,0 |
Mineralwasser mit Kohlensäure | 0,3 | 2,7 | 6,4 |
Joghurt | -3,8 | 3,1 | 5,6 |
Hartkäse | -0,3 | 3,4 | 18,5 |
Bohnenkaffee | 1,2 | 8,5 | 5,7 |
Pizza, Quiches oder Ähnliches | 1,9 | 7,0 | 3,3 |
Bananen | 4,8 | 8,0 | -4,3 |
Eier | 2,6 | 18,7 | 35,0 |
Schokoladentafel | -1,7 | -1,7 | 6,8 |
Schweinebraten | 1,3 | 5,2 | 14,8 |
Nudeln | -0,4 | 11,2 | 13,1 |
Apfelsaft oder ähnlicher Fruchtsaft | -1,7 | 0,1 | 18,9 |
Vollmilch | 1,5 | 4,6 | 38,5 |
Tomaten | 6,1 | 30,2 | 50,5 |
Äpfel | -1,2 | -0,7 | 17,2 |
Weintrauben | -4,3 | -0,2 | 13,3 |