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Teuerungsrate im Februar unverändert bei 4,8 Prozent

Die Inflationsrate in Rheinland-Pfalz bleibt weiterhin auf einem hohen Niveau. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes in Bad Ems war der Verbraucherpreisindex im Februar – wie schon im Januar 2022 – um 4,8 Prozent höher als im Vorjahresmonat. Im Dezember 2021 betrug die Teuerungsrate plus 5,3 Prozent.

Veränderungen gegenüber Februar 2021

Einen wesentlichen Einfluss auf die Preisentwicklung hatten die steigenden Energiepreise; diese lagen im Februar 2022 um 18,5 Prozent höher als ein Jahr zuvor. Vor allem die Preise für Mineralölprodukte zogen deutlich an (plus 31,2 Prozent): Die Preise für Heizöl (einschließlich Umlage) stiegen um 39,5 Prozent und die Kraftstoffpreise um 27,2 Prozent. Tiefer in die Tasche greifen mussten die Verbraucherinnen und Verbraucher auch für Fernwärme und Gas (einschließlich Umlage) (plus 16 bzw. plus 14,6 Prozent). Die Strompreise erhöhten sich um 3,2 Prozent. Ohne Berücksichtigung der Energiepreise hätte die Teuerungsrate im Februar 2022 bei plus 3,2 Prozent gelegen.

Die Nahrungsmittelpreise lagen im Februar mit einem Plus von 5,2 Prozent deutlich über dem Niveau des Vorjahresmonats; bei Speisefetten und Speiseölen stiegen sie besonders kräftig (plus 18,5 Prozent). Zum Beispiel kostete Butter 19 Prozent mehr als vor einem Jahr. Gemüse war ebenfalls teurer (plus 9,8 Prozent; darunter Tomaten und Kartoffeln plus 30,2 bzw. plus 21,2 Prozent). Am geringsten stiegen die Preise bei Zucker, Marmelade, Honig und anderen Süßwaren (plus 0,1 Prozent).

Die Teuerungsrate ohne Nahrungsmittel und Energie, die auch als Kerninflationsrate bezeichnet wird, belief sich im Februar 2022 auf plus 3,0 Prozent. Im Januar 2022 und Dezember 2021 hatte sie jeweils höher gelegen (plus 3,2 bzw. plus 3,8 Prozent).

Unter den zwölf Abteilungen stieg das Preisniveau im Bereich „Verkehr“ am stärksten (plus 10,9 Prozent). Dies ist auf die deutliche Erhöhung der Kraftstoffpreise zurückzuführen. Es folgten die Gaststätten- und Beherbergungsdienstleistungen mit plus 6,4 Prozent. An dritter Stelle stand die Abteilung „Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke“ (plus 4,9 Prozent). Preisrückgänge gab es bei Waren und Dienstleistungen aus dem Bereich „Post und Telekommunikation“ (minus 0,1 Prozent).

Veränderungen gegenüber Januar 2022
Der Verbraucherpreisindex lag im Februar 2022 um 0,8 Prozent über dem Niveau des Vormonats. Merkliche Preissteigerungen gab es in den Bereichen „Freizeit, Unterhaltung und Kultur“ sowie „Verkehr“ (plus 2,1 bzw. plus 1,6 Prozent). In der Abteilung „Post und Telekommunikation“ sank das Preisniveau (minus 0,1 Prozent). Für Waren und Dienstleistungen der Bereiche „Gesundheit“ und „Bildungswesen“ blieben die Preise im Vergleich zum Vormonat konstant.

Die Veränderung des Verbraucherpreisindexes (VPI) misst die durchschnittliche Preisveränderung der Waren und Dienstleistungen, die von privaten Haushalten für Konsumzwecke gekauft werden. Rund um die Monatsmitte erheben in 11 rheinland-pfälzischen Berichtsgemeinden 18 Preisermittlerinnen bzw. Preisermittler im Auftrag des Statistischen Landesamtes in mehr als 2.000 Berichtsstellen (z. B. Kaufhäuser) rund 20.000 Einzelpreise. Dabei werden die Preise von 650 genau beschriebenen Waren und Dienstleistungen erfasst. Die Preisveränderungen werden gemäß der Verbrauchsbedeutung, die den Waren und Dienstleistungen bei den Ausgaben der privaten Haushalte (sogenannte Wägungsschema) zukommt, im Preisindex berücksichtigt. Die Veränderung des VPI gegenüber dem Vorjahresmonat beziehungsweise dem Vorjahr wird umgangssprachlich auch als Inflationsrate bezeichnet.
Neben dem VPI dienen Kerninflationsraten als ergänzende Kennzahlen zur Beurteilung der Geldwertentwicklung. Sie geben an, wie sich die Verbraucherpreise entwickeln, wenn bestimmte Güter des Warenkorbs nicht mit eingerechnet werden. Das sind zumeist Güter mit erfahrungsgemäß stark schwankenden Preisen. In dieser Pressemitteilung wird die Veränderung des Gesamtindexes ohne Nahrungsmittel und Energie als Kerninflationsrate bezeichnet.
Im Februar kam es bei der Erhebung der Verbraucherpreise zu Einschränkungen aufgrund der Corona-Krise und den damit zusammenhängenden Maßnahmen. In Einzelbereichen müssen daher Einschränkungen in der Aussagefähigkeit in Kauf genommen werden. Statistisch unsichere Zahlenwerte werden in den Tabellen und Grafiken entsprechend gekennzeichnet.
Die Pressemitteilung zum Berichtsmonat Februar 2022 enthält vorläufige Ergebnisse. Sofern bis zum 4. März 2022 keine Korrektur erscheint, sind die veröffentlichten Ergebnisse als endgültig anzusehen.

Autorin: Dr. Melanie Nofz (Referat Unternehmensregister, Verdienste, Preise)

Säulendiagramm: Verbraucherpreisindex für Rheinland-Pfalz und für DeutschlandLiniendiagramm: Verbraucherpreise 2018 bis 2022 nach MonatenBalkendiagramm: Verbraucherpreisindex für Rheinland-Pfalz nach Waren- und Dienstleistungsgruppen im Februar 2022Verbraucherpreisindex für Rheinland-Pfalz nach Waren- und Dienstleistungsgruppen im Februar 2022

 Verbraucherpreisindex für Rheinland-Pfalz
 Preisindizes
- für Gütergruppen
- für die Lebenshaltung insgesamt
Wägungsanteil am Gesamt-index*
in %
IndexstandVeränderung gegenüber
Februar 2022Februar 2021Januar 2022
Basis
2015=100
%
Waren- und Dienstleistungsgruppen
 Wohnung, Wasser, Strom, Gas u. a. Brennstoffe 32,5110,94,40,5
Verkehr112,9121,210,91,6
Freizeit, Unterhaltung und Kultur11,3105,74,82,1
Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke9,7116,94,90,7
Andere Waren und Dienstleistungen7,4111,92,30,2
Möbel, Leuchten, Geräte u. a. Haushaltszubehör5,0108,13,40,8
Gaststätten- und Beherbergungsdienstleistungen4,7116,96,40,4
Gesundheit4,6106,60,8-
Bekleidung und Schuhe4,5101,91,40,6
Alkoholische Getränke und Tabakwaren3,8118,84,10,8
Post und Telekommunikation2,794,2-0,1-0,1
Bildungswesen0,9110,12,0-
Gesamtlebenshaltung
 Verbraucherpreisindex100,0111,74,80,8
Kerninflationsrate
Gesamtindex ohne Nahrungsmittel und Energie81,1109,53,00,6
* Die Preisveränderungen werden gemäß der Verbrauchsbedeutung, die den Waren und Dienstleistungen bei den Ausgaben der privaten Haushalte (sog. Wägungsschema) zukommt, im Verbraucherpreisindex berücksichtigt. Der Wägungsanteil gibt beispielsweise an, welchen Anteil die Ausgaben für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke an den gesamten Verbrauchsausgaben der privaten Haushalte haben.
1 Die Abteilung Verkehr enthält Kraftstoffe und andere Waren sowie Dienstleistungen für Fahrzeuge, den Kauf von Fahrzeugen sowie die Beförderung von Personen und Gütern im Schienen-, Straßen-, Luft- und Schiffsverkehr.
Preisspiegel für Haushaltsenergie und Kraftstoffe
GüterartVeränderung in Prozent gegenüber
Januar 2022Februar 2021Jahr 2015
Energie insgesamt2,418,523,2
Haushaltsenergie insgesamt1,514,118,4
Heizöl, einschließlich Umlage4,239,530,3
Strom0,53,214,9
Gas, einschließlich Umlage1,714,616,8
Feste Brennstoffe1,125,832,5
 Fernwärme u. A. -16,012,8
Kraftstoffe insgesamt4,027,232,7
Benzin4,025,628,9
Dieselkraftstoff4,131,043,3
Preisspiegel ausgewählter Nahrungs- und Genussmittel
GüterartVeränderung in Prozent gegenüber
Januar 2022Februar 2021Jahr 2015
Kartoffeln-3,521,22,5
Butter0,319,072,8
Margarine2,320,030,7
Roggenbrot oder Mischbrot0,44,824,5
Weizenmehl-1,16,622,0
Reis1,21,812,6
Pils, Lager, Schwarzbier o. a. untergäriges Bier0,5-0,63,4
Frisches Brötchen1,58,921,5
Salami, Zervelatwurst oder andere Dauerwurst-2,4-0,413,9
Rinderroulade oder Rinderlende-3,37,717,2
Weißwein-0,24,36,0
Mineralwasser mit Kohlensäure0,32,76,4
Joghurt-3,83,15,6
Hartkäse-0,33,418,5
Bohnenkaffee1,28,55,7
Pizza, Quiches oder Ähnliches1,97,03,3
Bananen4,88,0-4,3
Eier2,618,735,0
Schokoladentafel-1,7-1,76,8
Schweinebraten1,35,214,8
Nudeln-0,411,213,1
Apfelsaft oder ähnlicher Fruchtsaft-1,70,118,9
Vollmilch1,54,638,5
Tomaten6,130,250,5
Äpfel-1,2-0,717,2
Weintrauben-4,3-0,213,3

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