In zwei der drei industriellen Hauptgruppen war der Güterausstoß im Dezember höher als im Monat zuvor. Den größten Zuwachs verbuchten die Vorleistungsgüterhersteller (plus 2,9 Prozent). Der Output der Konsumgüterproduzenten erhöhte sich um 1,5 Prozent. Die Hersteller von Investitionsgütern drosselten ihre Produktion hingegen um 3,9 Prozent.
Die Entwicklung in der Vorleistungsgüterindustrie wird durch die Chemiebranche geprägt, die ihren Output kräftig steigerte: Die Produktion in der Chemieindustrie, die die umsatzstärkste Branche des Verarbeitenden Gewerbes ist, lag im Dezember um 7,5 Prozent über dem Niveau des Vormonats. Deutliche Einbußen gab es hingegen in der Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen, die zur Investitionsgüterindustrie gehört und gemessen am Umsatz unter den Industriebranchen an zweiter Stelle steht. Ihre Ausbringung verringerte sich um 5,8 Prozent. Auch im Maschinenbau, der ebenfalls zur Investitionsgüterindustrie zählt und die drittgrößte Branche ist, sank der Güterausstoß (minus 3,8 Prozent).
Vergleich mit Vorkrisenniveau
Die preis-, kalender- und saisonbereinigte Industrieproduktion lag im Dezember nach wie vor unter dem Vorkrisenniveau: Der Output war um 1,1 Prozent niedriger als im Februar 2020, als die Corona-Pandemie die wirtschaftlichen Aktivitäten in Deutschland noch relativ wenig beeinträchtigte. In der Konsumgüterindustrie lag der Güterausstoß um 8,6 Prozent unter dem Februarwert. Die Investitionsgüterproduktion fiel ebenfalls geringer aus (minus 1,8 Prozent). In der Vorleistungsgüterindustrie wurde das Vorkrisenniveau hingegen im Dezember um 2,1 Prozent überschritten, was unter anderem auf den Zuwachs in der Chemieindustrie zurückzuführen ist (plus 5,4 Prozent). Auch die Kraftwagen- und Kraftwagenteileindustrie produzierte im Dezember mehr als im Februar, während die Ausbringung im Maschinenbau unter dem Vorkrisenniveau lag.
Jahresbilanz
Die Gesamtbilanz des Jahres 2020 zeigt, dass die Corona-Pandemie die Industrie massiv in Mitleidenschaft gezogen hat. Die Produktion brach um elf Prozent ein. Besonders kräftig waren die Einbußen in der Investitionsgüterindustrie, deren Ausbringung um 17 Prozent unter dem Vorjahresniveau lag. Die Rückgänge in der Konsumgüter- und in der Vorleistungsgüterindustrie blieben im einstelligen Bereich (minus 9,1 bzw. minus 7,4 Prozent). Von den drei größten Branchen war die Kraftwagen- und Kraftwagenteileindustrie am stärksten betroffen, deren Produktion fast ein Viertel geringer ausfiel als 2019. Aber auch der Maschinenbau drosselte seine Ausbringung deutlich (minus 14 Prozent). Etwas besser lief es in der Chemieindustrie, deren Output um 5,6 Prozent sank.
Die Pressemeldungen zur Konjunktur im Verarbeitenden Gewerbe dienen der laufenden Beobachtung der wirtschaftlichen Aktivität in der Industrie sowie in ausgewählten Branchen. Um kurzfristige Veränderungen aufzuzeigen, liegt der Schwerpunkt der Berichterstattung auf dem Vergleich mit dem jeweiligen Vormonat. Die Veränderungsraten zum jeweiligen Vorjahresmonat können der Tabelle entnommen werden. Um die Auswirkungen der Corona-Pandemie einschätzen zu können, werden die Ergebnisse des Berichtsmonats zusätzlich mit denen von Februar 2020 verglichen. Weitere Erläuterungen
Autorin: Diane Dammers (Referat Analysen Wirtschaft)