Die Entwicklung verlief in den Industriebereichen uneinheitlich. Die Nachfrage nach Vorleistungsgütern schrumpfte im Mai kräftig um elf Prozent, was auf das schwache Auslandsgeschäft zurückzuführen ist. In der Konsumgüterindustrie gab es leichte Einbußen (minus 1,7 Prozent). Die Hersteller von Investitionsgütern, deren Ordervolumen im April stark eingebrochen war, verzeichneten dagegen einen deutlichen Anstieg der Bestellungen (plus 25 Prozent).
Die drei umsatzstärksten Branchen des Verarbeitenden Gewerbes entwickelten sich unterschiedlich: In der Kraftwagen- und Kraftwagenteileindustrie, die zur Investitionsgüterindustrie zählt und gemessen am Umsatz die zweitgrößte Industriebranche ist, war das Ordervolumen mehr als doppelt so groß wie im Vormonat. Allerdings hatte die Branche im April den mit Abstand stärksten Einbruch erlebt. Im Maschinenbau, der auch zur Investitionsgüterindustrie gehört und die drittgrößte Industriebranche ist, stiegen die Bestellungen ebenfalls (plus fünf Prozent). Die Chemieindustrie, die die umsatzstärkste Branche des Verarbeitenden Gewerbes ist und zur Vorleistungsgüterindustrie zählt, musste hingegen einen Nachfragerückgang hinnehmen (minus 6,6 Prozent).
Auch wenn sich in Teilen der Industrie Aufwärtstendenzen erkennen lassen, lagen die preis-, kalender- und saisonbereinigten Auftragseingänge im Mai noch deutlich unter dem Vorkrisenniveau. Im Vergleich zum Februar 2020, als die Corona-Pandemie die wirtschaftlichen Aktivitäten in Deutschland noch relativ wenig beeinträchtigte, sind in allen Industriebereichen kräftige Einbußen zu verzeichnen. Die bereinigten Auftragseingänge lagen im Mai um 21 Prozent unter dem Februar-Niveau. Das Inlandsgeschäft schrumpfte mit minus 9,7 Prozent weniger stark als das Ordervolumen aus dem Ausland (minus 28 Prozent). Die Nachfrage nach Investitions- und Vorleistungsgütern reduzierte sich jeweils um mehr als ein Fünftel; die Bestellungen der Konsumgüterhersteller sanken um 18 Prozent. Alle drei großen Branchen waren vom Corona-bedingten Einbruch der Auftragseingänge betroffen. Im Maschinenbau fiel das Ordervolumen im Mai um 25 Prozent geringer aus als im Februar. In der Kraftwagen- und Kraftwagenteileindustrie sowie in der Chemieindustrie schrumpfte die Nachfrage um 22 bzw. 20 Prozent.
Zugleich lagen die Bestellungen deutlich unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Die Nachfrage nach rheinland-pfälzischen Industrieprodukten war im Mai 2020 um ein Viertel geringer als im Mai des Vorjahres.
Die Pressemeldungen zur Konjunktur im Verarbeitenden Gewerbe dienen der laufenden Messung der wirtschaftlichen Aktivität in der Industrie sowie in ausgewählten Branchen. Um kurzfristige Veränderungen aufzuzeigen, liegt der Schwerpunkt der Berichterstattung auf dem Vergleich mit dem jeweiligen Vormonat. Um die Auswirkungen der Corona-Pandemie einschätzen zu können, werden die Ergebnisse des Berichtsmonats zusätzlich mit denen von Februar 2020 verglichen. Die Veränderungsraten zum jeweiligen Vorjahresmonat können der beiliegenden Tabelle entnommen werden. Weitere Erläuterungen
Autorin: Diane Dammers (Referat Analysen Wirtschaft)
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