| Konjunktur aktuell

Industrieproduktion stieg im Juni an

Die rheinland-pfälzische Industrieproduktion ist im Juni 2020 gestiegen. Nach Berechnungen des Statistischen Landesamtes in Bad Ems auf der Basis vorläufiger Daten lag der preis-, kalender- und saisonbereinigte Produktionsindex um 2,9 Prozent über dem Niveau des Vormonats. Der Einbruch, der durch die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Einschränkungen des öffentlichen Lebens und der wirtschaftlichen Aktivitäten verursacht wurde, konnte durch diesen Zuwachs noch nicht wieder ausgeglichen werden.

In allen drei industriellen Hauptgruppen gab es Produktionssteigerungen. Die Hersteller von Konsumgütern produzierten 6,3 Prozent mehr als im Mai. In der Investitionsgüterindustrie nahm die Ausbringung um 3,6 Prozent zu. Den geringsten Zuwachs verzeichneten die Vorleistungsgüterproduzenten (plus 1,2 Prozent).  

Zwei der drei größten Industriebranchen erhöhten im Juni ihre Produktion. Die Hersteller von Kraftwagen und Kraftwagenteilen, die zur Investitionsgüterindustrie gehören und die gemessen am Umsatz unter den Industriebranchen an zweiter Stelle stehen, verbuchten die größte Steigerung (plus 11,6 Prozent). Der Güterausstoß der Chemieindustrie, die zur Vorleistungsgüterindustrie zählt und die umsatzstärkste Branche des Verarbeitenden Gewerbes ist, fiel um 1,9 Prozent höher aus als im Vormonat. Der Maschinenbau drosselte seine Produktion um 1,3 Prozent.

Vergleich mit Vor-Corona-Monat Februar

Im Juni ist eine Erholung erkennbar, dennoch lag die preis-, kalender- und saisonbereinigte Industrieproduktion deutlich unter dem Vorkrisenniveau. Die Ausbringung war um 11,5 Prozent geringer als im Februar 2020, als die Corona-Pandemie die wirtschaftlichen Aktivitäten in Deutschland noch relativ wenig beeinträchtigte. In der Konsumgüterindustrie und in der Vorleistungsgüterindustrie sind die Rückgänge zweistellig (minus 15,6 bzw. minus 11,5 Prozent). Der Output der Investitionsgüterhersteller fiel im Juni um 8,3 Prozent geringer aus als vor dem Corona-bedingten Einbruch. In der Chemieindustrie lag der Güterausstoß um 12,9 und im Maschinenbau um 11,1 Prozent unter dem Vorkrisenniveau. Die Hersteller von Kraftwagen- und Kraftwagenteilen, die zwischenzeitlich die stärksten Einbußen hinnehmen mussten, produzierten im Juni noch 6,9 Prozent weniger als im Februar.

Die Pressemeldungen zur Konjunktur im Verarbeitenden Gewerbe dienen der laufenden Beobachtung der wirtschaftlichen Aktivität in der Industrie sowie in ausgewählten Branchen. Um kurzfristige Veränderungen aufzuzeigen, liegt der Schwerpunkt der Berichterstattung auf dem Vergleich mit dem jeweiligen Vormonat. Die Veränderungsraten zum jeweiligen Vorjahresmonat können der Tabelle entnommen werden. Um die Auswirkungen der Corona-Pandemie einschätzen zu können, werden die Ergebnisse des Berichtsmonats im Text zusätzlich mit denen von Februar 2020 verglichen. Weitere Erläuterungen

Autorin: Diane Dammers (Referat Analysen Wirtschaft)

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