Ausfuhren
Mit einem Anteil von 59 Prozent flossen deutlich mehr als die Hälfte aller Exporte in die EU-Staaten (plus 17 Prozent). Die Ausfuhren in die Länder der Eurozone stiegen um 19 Prozent und in die Nicht-Euroländer um elf Prozent. Unter Einfluss der deutlichen Exportrückgänge nach Russland (minus 66 Prozent) nahmen die Ausfuhren in das übrige Europa um 2,1 Prozent ab.
Nach Amerika wurden 19 Prozent mehr Waren ausgeführt, darunter in die USA 24 Prozent. Rückläufige Geschäfte mit China (minus 3,1 Prozent) schwächten die Exportzunahme gen Asien (plus 3,5 Prozent).
Vier der sechs umsatzstärksten Güterabteilungen steigerten ihre Exporte. Die höchsten Zuwächse gab es bei der Ausfuhr von Metallen und chemischen Erzeugnissen (plus 31 bzw. 28 Prozent). Auch Kraftwagen- und Kraftwagenteile waren stärker nachgefragt (plus 9,9 Prozent). Exportrückgänge gab es bei pharmazeutischen Produkten und Maschinen (minus 15 bzw. 1,2 Prozent).
Einfuhren
Das Importvolumen stieg im April 2022 gegenüber dem Vorjahresmonat um 13 Prozent auf 3,9 Milliarden Euro. Besonders dynamisch entwickelten sich die Einfuhren aus der EU (plus 20 Prozent) – unabhängig von der Zugehörigkeit zur Eurozone (Eurozone: plus 20 Prozent und Nicht-Eurozone: plus 24 Prozent). Importrückgänge aus der Vereinigten Königreich und der Schweiz (minus 13 bzw. 16 Prozent) führten zu einem negativen Importsaldo des übrigen Europas (minus 3,4 Prozent).
Die Importe aus China nahmen um 2,6 Prozent ab und dämpften die Einfuhr aus dem asiatischen Raum (minus 2,6 Prozent). Die Einfuhren vom amerikanischen Kontinent stiegen um 8,9 Prozent (USA: plus 6,9 Prozent).
Außenhandel mit der russischen Föderation und Ukraine
Die Maßnahmen, die als Reaktion auf die militärische Aggression Russlands gegen die Ukraine ergriffen wurden, schlagen sich auch in den Außenhandelszahlen nieder. Den Außenhandel betreffend vereinbarte die Europäische Gemeinschaft mit ihren Partnerländern ein Exportverbot nach Russland für bestimmte Güter und Technologien zur Erdölraffination. Der Export in die russische Föderation nahm gegenüber den Ergebnissen des Vorjahresmonats um 66 Prozent auf ein Ausfuhrvolumen von 26,8 Millionen Euro ab. Mit einer Reduzierung der Einfuhren auf etwa die Hälfte (minus 49 Prozent) sind auch hier die Auswirkungen erkennbar. Der Außenhandel mit der Ukraine ist ebenfalls von den kriegerischen Auseinandersetzungen geprägt: Die Ausfuhren brachen um 85 Prozent auf 3,2 Millionen Euro ein; die Einfuhren nahmen um 56 Prozent auf rund zwei Millionen ab.
Zeitraum Januar bis April
In den ersten vier Monaten des Jahres stiegen die Werte der aus- und eingeführten Waren gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 14 bzw. 16 Prozent. Das Plus bei den Ausfuhren in die Länder der EU lag bei 15 Prozent, das der Importe bei 14 Prozent.
Die Daten stammen aus der monatlichen Außenhandelsstatistik, die zentral vom Statistischen Bundesamt erhoben und aufbereitet wird. Dabei wird unterschieden zwischen Intrahandelsstatistik (Warenverkehr zwischen EU-Staaten) und Extrahandelsstatistik (Warenverkehr mit Drittländern, d. h. Nicht-EU-Staaten). Grundsätzlich sind alle in Deutschland umsatzsteuerpflichtigen Unternehmen, die innergemeinschaftliche Warenverkehre durchführen, im Rahmen der Intrahandelsstatistik auskunftspflichtig. Von der Auskunftspflicht befreit sind Unternehmen, deren innergemeinschaftliche Warenverkehre den Wert von 500 000 Euro bei der Versendung und 800 000 Euro bei den Eingängen im Vorjahr bzw. im laufenden Jahr nicht übersteigen. Im Extrahandel werden die bei den Zollstellen anfallenden Zollmeldungen ausgewertet.
Aus Gründen der Vergleichbarkeit wird die EU in der Abgrenzung der EU-27, also ohne das Vereinigte Königreich, betrachtet.
Autorin: Petra Wohnus (Referat Unternehmensstatistiken)
Merkmal | 2021 | 2022 | Veränderung in % | ||
---|---|---|---|---|---|
Mill. EUR | Anteil in % | Mill. EUR | Anteil in % | ||
EU-Länder | 2.517 | 56,9 | 2.941 | 58,7 | 16,8 |
Eurozone | 1.877 | 42,4 | 2.230 | 44,5 | 18,8 |
Nicht-Eurozone | 640 | 14,5 | 711 | 14,2 | 11,1 |
Übriges Europa | 544 | 12,3 | 532 | 10,6 | -2,1 |
Amerika | 630 | 14,2 | 748 | 14,9 | 18,6 |
Asien | 589 | 13,3 | 610 | 12,2 | 3,5 |
Afrika | 94 | 2,1 | 124 | 2,5 | 32,6 |
Australien / Ozeanien | 52 | 1,2 | 53 | 1,1 | 1,8 |
Ausfuhr insgesamt | 4.426 | 100,0 | 5.008 | 100,0 | 13,2 |
EU-Länder | 2.070 | 60,1 | 2.493 | 64,0 | 20,4 |
Eurozone | 1.618 | 47,0 | 1.933 | 49,6 | 19,5 |
Nicht-Eurozone | 452 | 13,1 | 559 | 14,4 | 23,7 |
Übriges Europa | 340 | 9,9 | 328 | 8,4 | -3,4 |
Asien | 700 | 20,3 | 682 | 17,5 | -2,6 |
Amerika | 260 | 7,6 | 283 | 7,3 | 8,9 |
Afrika | 63 | 1,8 | 99 | 2,5 | 56,0 |
Australien / Ozeanien | 7 | 0,2 | 7 | 0,2 | -3,0 |
Einfuhr insgesamt | 3.442 | 100,0 | 3.897 | 100,0 | 13,2 |
1 vorläufig. |
Merkmal | 2021 | 2022 | Veränderung in % | ||
---|---|---|---|---|---|
Mill. EUR | Anteil in % | Mill. EUR | Anteil in % | ||
EU-Länder | 10.049 | 56,6 | 11.590 | 57,1 | 15,3 |
Eurozone | 7.509 | 42,3 | 8.862 | 43,7 | 18,0 |
Nicht-Eurozone | 2.540 | 14,3 | 2.728 | 13,4 | 7,4 |
Übriges Europa | 2.097 | 11,8 | 2.326 | 11,5 | 10,9 |
Amerika | 2.396 | 13,5 | 2.975 | 14,7 | 24,2 |
Asien | 2.608 | 14,7 | 2.656 | 13,1 | 1,8 |
Afrika | 386 | 2,2 | 530 | 2,6 | 37,3 |
Australien / Ozeanien | 213 | 1,2 | 214 | 1,1 | 0,7 |
Ausfuhr insgesamt | 17.750 | 100,0 | 20.293 | 100,0 | 14,3 |
EU-Länder | 8.055 | 60,7 | 9.191 | 59,8 | 14,1 |
Eurozone | 6.170 | 46,5 | 7.041 | 45,8 | 14,1 |
Nicht Eurozone | 1.885 | 14,2 | 2.150 | 14,0 | 14,0 |
Übriges Europa | 1.311 | 9,9 | 1.457 | 9,5 | 11,1 |
Asien | 2.514 | 18,9 | 3.002 | 19,5 | 19,4 |
Amerika | 1.130 | 8,5 | 1.263 | 8,2 | 11,8 |
Afrika | 232 | 1,7 | 409 | 2,7 | 76,4 |
Australien / Ozeanien | 28 | 0,2 | 40 | 0,3 | 43,5 |
Einfuhr insgesamt | 13.277 | 100,0 | 15.377 | 100,0 | 15,8 |
1 vorläufig. |