Ausfuhren
Über 54 Prozent der Exporte gingen in die Mitgliedsstaaten der EU. Der Handel mit den EU-Ländern nahm um 24 Prozent, der mit den Euroländern um 25 Prozent zu. Nach Belgien, Frankreich und in die Niederlande (plus 41, 34 bzw. 30 Prozent) wurde deutlich mehr exportiert. In die Länder, die nicht dem Euroraum angehören, flossen 20 Prozent mehr Ausfuhren. Aufgrund der deutlichen Rückgänge der Ausfuhren in die Türkei und nach Russland (minus 77 bzw. 65 Prozent) ergibt sich für die Ländergruppe des übrigen Europas ein Exportminus von minus 34 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat.
Die USA führten im August die Liste der wichtigsten Zielländer an; die Ausfuhren dorthin legten gegenüber August 2021 um 44 Prozent zu. Die Ausfuhren auf den gesamten amerikanischen Kontinent wuchsen um 43 Prozent. Aufgrund des Zuwachses der Ausfuhren nach China (plus 13 Prozent) stiegen die Exporte nach Asien um 17 Prozent.
In fünf der sechs umsatzstärksten Güterabteilungen nahmen die Exporte zweistellig zu. Der Absatz der chemischen Erzeugnisse ins Ausland – gemessen am Umsatz die bedeutendste Güterabteilung – legte um 13 Prozent zu. Die ebenfalls umsatzstarke Sparte der Kraftwagen und Kraftwagenteile exportierte 86 Prozent mehr. Die Nachfrage nach pharmazeutischen Erzeugnissen aus dem Ausland verringerte sich um 38 Prozent.
Einfuhren
Die rheinland-pfälzischen Importe stiegen im August 2022 um 19 Prozent auf 3,9 Milliarden Euro. 57 Prozent der Importe kamen aus EU-Ländern. Die Einfuhren aus der EU sowie den Euroländern legten unterdurchschnittlich zu (plus zehn bzw. 7,6 Prozent). Dies ist u.a. auf die verhaltenden Einfuhranstiege der wichtigen Handelspartner Frankreich und Spanien (beide plus 14 Prozent), Italien (plus drei Prozent) und Österreich (plus 4,4 Prozent) zurückzuführen. Die Einfuhren aus den Ländern, die nicht der Eurozone angehören, nahmen um 19 Prozent zu, die aus dem übrigen Europa um 14 Prozent.
Deutlich mehr Dynamik zeigten die Einfuhren aus dem amerikanischen bzw. asiatischen Kontinent (beide plus 38 Prozent). Aus den USA wurden 77 Prozent mehr eingeführt und aus China waren es 30 Prozent.
Außenhandel mit der russischen Föderation und Ukraine
Der Krieg zwischen Russland und der Ukraine schlägt sich in den Außenhandelszahlen nieder. Die Maßnahmen, die als Reaktion auf den Krieg Russlands gegen die Ukraine ergriffen wurden, führten zu einem Rückgang der Ausfuhren nach Russland um 65 Prozent auf einen Warenwert von 23 Millionen Euro. Der Warenwert der Einfuhren nahm – bedingt durch die stark gestiegenen Energiepreise – um 6,6 Prozent zu. Die Menge der eingeführten Güter aus Russland sank dagegen um 55 Prozent auf knapp 5.000 Tonnen. Die Ausfuhren in die Ukraine stiegen deutlich um 36 Prozent auf 18 Millionen Euro. Das Plus bei den Importen lag bei 25 Prozent.
Zeitraum Januar bis August
Die Werte der aus- und eingeführten Waren nahmen in den ersten acht Monaten gegenüber den Vorjahresergebnissen um 14 bzw. 18 Prozent zu. Die Ex- und Importe in die Länder der EU stiegen um jeweils 17 Prozent.
Die Daten stammen aus der monatlichen Außenhandelsstatistik, die zentral vom Statistischen Bundesamt erhoben und aufbereitet wird. Dabei wird unterschieden zwischen Intrahandelsstatistik (Warenverkehr zwischen EU-Staaten) und Extrahandelsstatistik (Warenverkehr mit Drittländern, d. h. Nicht-EU-Staaten). Grundsätzlich sind alle in Deutschland umsatzsteuerpflichtigen Unternehmen, die innergemeinschaftliche Warenverkehre durchführen, im Rahmen der Intrahandelsstatistik auskunftspflichtig. Von der Auskunftspflicht befreit sind Unternehmen, deren innergemeinschaftliche Warenverkehre den Wert von 500 000 Euro bei der Versendung und 800 000 Euro bei den Eingängen im Vorjahr bzw. im laufenden Jahr nicht übersteigen. Im Extrahandel werden die bei den Zollstellen anfallenden Zollmeldungen ausgewertet.
Aus Gründen der Vergleichbarkeit wird die EU in der Abgrenzung der EU-27, also ohne das Vereinigte Königreich, betrachtet.
Autorin: Petra Wohnus (Referat Unternehmensstatistiken)
Merkmal | 2021 | 2022 | Veränderung in % | ||
---|---|---|---|---|---|
Mill. EUR | Anteil in % | Mill. EUR | Anteil in % | ||
EU-Länder | 2.268 | 50,4 | 2.811 | 54,3 | 23,9 |
Eurozone | 1.673 | 37,2 | 2.095 | 40,5 | 25,2 |
Nicht Eurozone | 596 | 13,2 | 716 | 13,8 | 20,3 |
Übriges Europa | 856 | 19,0 | 569 | 11,0 | -33,6 |
Amerika | 597 | 13,3 | 855 | 16,5 | 43,4 |
Asien | 601 | 13,4 | 706 | 13,6 | 17,4 |
Afrika | 95 | 2,1 | 141 | 2,7 | 48,5 |
Australien / Ozeanien | 81 | 1,8 | 94 | 1,8 | 16,0 |
Ausfuhr insgesamt | 4.499 | 100,0 | 5.178 | 100,0 | 15,1 |
EU-Länder | 2.042 | 62,1 | 2.252 | 57,4 | 10,3 |
Eurozone | 1.570 | 47,8 | 1.690 | 43,1 | 7,6 |
Nicht Eurozone | 472 | 14,4 | 562 | 14,3 | 19,2 |
Übriges Europa | 302 | 9,2 | 343 | 8,8 | 13,8 |
Asien | 581 | 17,7 | 802 | 20,4 | 37,9 |
Amerika | 309 | 9,4 | 426 | 10,9 | 37,8 |
Afrika | 45 | 1,4 | 84 | 2,1 | 85,9 |
Australien / Ozeanien | 5 | 0,2 | 8 | 0,2 | 45,6 |
Einfuhr insgesamt | 3.287 | 100,0 | 3.921 | 100,0 | 19,3 |
1 vorläufig. |
Merkmal | 2021 | 2022 | Veränderung in % | ||
---|---|---|---|---|---|
Mill. EUR | Anteil in % | Mill. EUR | Anteil in % | ||
EU-Länder | 19.981 | 55,5 | 23.440 | 57,1 | 17,3 |
Eurozone | 14.919 | 41,5 | 17.839 | 43,4 | 19,6 |
Nicht Eurozone | 5.062 | 14,1 | 5.601 | 13,6 | 10,7 |
Übriges Europa | 4.908 | 13,6 | 4.588 | 11,2 | -6,5 |
Amerika | 4.714 | 13,1 | 6.168 | 15,0 | 30,8 |
Asien | 5.082 | 14,1 | 5.283 | 12,9 | 4,0 |
Afrika | 801 | 2,2 | 1.078 | 2,6 | 34,6 |
Australien / Ozeanien | 483 | 1,3 | 517 | 1,3 | 7,0 |
Ausfuhr insgesamt | 35.970 | 100,0 | 41.077 | 100,0 | 14,2 |
EU-Länder | 16.594 | 60,7 | 19.405 | 60,1 | 16,9 |
Eurozone | 12.652 | 46,3 | 14.892 | 46,2 | 17,7 |
Nicht Eurozone | 3.942 | 14,4 | 4.514 | 14,0 | 14,5 |
Übriges Europa | 2.716 | 9,9 | 2.815 | 8,7 | 3,6 |
Asien | 5.187 | 19,0 | 6.302 | 19,5 | 21,5 |
Amerika | 2.309 | 8,5 | 2.773 | 8,6 | 20,1 |
Afrika | 445 | 1,6 | 878 | 2,7 | 97,4 |
Australien / Ozeanien | 53 | 0,2 | 69 | 0,2 | 28,4 |
Einfuhr insgesamt | 27.322 | 100,0 | 32.268 | 100,0 | 18,1 |
1 vorläufig. |