Ausfuhren
In die EU-Staaten flossen mit einem Anteil von 58 Prozent deutlich mehr als die Hälfte aller Exporte (plus 27 Prozent). Besonders dynamisch stiegen die Ausfuhren in die Länder der Eurozone (plus 31 Prozent), vor allem nach Frankreich (plus 29 Prozent), nach Italien (plus 33 Prozent) und in die Niederlande (plus 38 Prozent). In die Nicht-Eurozone wurden 15 Prozent mehr Waren ausgeführt. Der rückläufige Handel mit Russland (minus 56 Prozent) dämpfte die Zuwächse in das übrige Europa (plus 9,3 Prozent).
Gegenüber dem Vorjahresmonat verbuchte Amerika einen Anstieg der Exporte um knapp 58 Prozent; in die USA wurden 66 Prozent mehr Waren ausgeführt. Deutlich weniger Güter verließen Rheinland-Pfalz in Richtung Asien (plus 13 Prozent); ein Grund lag in den rückläufigen Geschäften mit China (minus 3,3 Prozent).
Ausnahmslos alle Güterabteilungen verbuchten steigende Exporte. In der umsatzstarken chemischen Industrie lag das Plus gegenüber Mai 2021 bei 35 Prozent. Es wurden 28 Prozent mehr pharmazeutische Erzeugnisse und 22 Prozent mehr Kraftwagen und Kraftwagenteile ausgeführt. Den höchsten Exportzuwachs gab es bei den Metallen (plus 61 Prozent).
Einfuhren
Das Importvolumen nahm im Mai 2022 gegenüber dem Vorjahresmonat um 26 Prozent auf 4,5 Milliarden Euro zu. Besonders dynamisch entwickelten sich die Einfuhren aus der EU (plus 30 Prozent). Aus der Eurozone kamen 34 Prozent und aus der Nicht-Eurozone rund 20 Prozent mehr Waren. Die ausbleibenden Importe aus Russland schwächten den Anstieg aus dem übrigen Europa ab (plus 4,4 Prozent).
Die Einfuhren aus Amerika stiegen um 33 Prozent (USA: plus 33 Prozent). Vom asiatischen Kontinent kamen zehn Prozent mehr Waren (China: plus 22 Prozent).
Außenhandel mit der russischen Föderation und Ukraine
Die kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Russland und der Ukraine schlagen sich in den Außenhandelszahlen nieder. Im Außenhandel mit Russland zeigen die Maßnahmen, die als Reaktion auf die militärische Aggression Russlands gegen die Ukraine ergriffen wurden, ihre Wirkung: Die Exporte nach Russland nahmen im Vorjahresvergleich um 56 Prozent auf 32 Millionen Euro ab; das Importvolumen reduzierte sich um 43 Prozent auf 18,5 Millionen Euro. In die Ukraine wurden im Mai 2022 Waren im Wert von 10,1 Millionen Euro exportiert (minus 29 Prozent). Die Importe sanken um 14 Prozent auf 3,2 Millionen Euro.
Zeitraum Januar bis Mai
In den ersten fünf Monaten des Jahres stiegen die Werte der aus- und eingeführten Waren gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 16 bzw. 19 Prozent. Das Plus bei den Ausfuhren in die Länder der EU lag bei 17 Prozent, das der Importe bei 19 Prozent.
Die Daten stammen aus der monatlichen Außenhandelsstatistik, die zentral vom Statistischen Bundesamt erhoben und aufbereitet wird. Dabei wird unterschieden zwischen Intrahandelsstatistik (Warenverkehr zwischen EU-Staaten) und Extrahandelsstatistik (Warenverkehr mit Drittländern, d. h. Nicht-EU-Staaten). Grundsätzlich sind alle in Deutschland umsatzsteuerpflichtigen Unternehmen, die innergemeinschaftliche Warenverkehre durchführen, im Rahmen der Intrahandelsstatistik auskunftspflichtig. Von der Auskunftspflicht befreit sind Unternehmen, deren innergemeinschaftliche Warenverkehre den Wert von 500 000 Euro bei der Versendung und 800 000 Euro bei den Eingängen im Vorjahr bzw. im laufenden Jahr nicht übersteigen. Im Extrahandel werden die bei den Zollstellen anfallenden Zollmeldungen ausgewertet.
Aus Gründen der Vergleichbarkeit wird die EU in der Abgrenzung der EU-27, also ohne das Vereinigte Königreich, betrachtet.
Autorin: Petra Wohnus (Referat Unternehmensstatistiken)
Merkmal | 2021 | 2022 | Veränderung in % | ||
---|---|---|---|---|---|
Mill. EUR | Anteil in % | Mill. EUR | Anteil in % | ||
EU-Länder | 2.482 | 58,0 | 3.148 | 58,0 | 26,8 |
Eurozone | 1.827 | 42,7 | 2.392 | 44,1 | 30,9 |
Nicht Eurozone | 655 | 15,3 | 755 | 13,9 | 15,4 |
Übriges Europa | 514 | 12,0 | 562 | 10,4 | 9,3 |
Amerika | 518 | 12,1 | 816 | 15,0 | 57,7 |
Asien | 598 | 14,0 | 674 | 12,4 | 12,7 |
Afrika | 118 | 2,8 | 147 | 2,7 | 24,4 |
Australien / Ozeanien | 53 | 1,2 | 79 | 1,5 | 49,7 |
Ausfuhr insgesamt | 4.282 | 100,0 | 5.426 | 100,0 | 26,7 |
EU-Länder | 2.084 | 57,6 | 2.717 | 59,8 | 30,3 |
Eurozone | 1.541 | 42,6 | 2.067 | 45,5 | 34,1 |
Nicht Eurozone | 543 | 15,0 | 650 | 14,3 | 19,6 |
Übriges Europa | 348 | 9,6 | 363 | 8,0 | 4,4 |
Asien | 788 | 21,8 | 869 | 19,1 | 10,4 |
Amerika | 325 | 9,0 | 432 | 9,5 | 32,9 |
Afrika | 63 | 1,7 | 152 | 3,4 | 142,6 |
Australien / Ozeanien | 6 | 0,2 | 7 | 0,2 | 22,9 |
Einfuhr insgesamt | 3.616 | 100,0 | 4.546 | 100,0 | 25,7 |
1 vorläufig. |
Merkmal | 2021 | 2022 | Veränderung in % | ||
---|---|---|---|---|---|
Mill. EUR | Anteil in % | Mill. EUR | Anteil in % | ||
EU-Länder | 12.531 | 56,9 | 14.653 | 57,1 | 16,9 |
Eurozone | 9.336 | 42,4 | 11.175 | 43,6 | 19,7 |
Nicht Eurozone | 3.195 | 14,5 | 3.478 | 13,6 | 8,9 |
Übriges Europa | 2.612 | 11,9 | 2.889 | 11,3 | 10,6 |
Amerika | 2.914 | 13,2 | 3.804 | 14,8 | 30,5 |
Asien | 3.206 | 14,6 | 3.331 | 13,0 | 3,9 |
Afrika | 504 | 2,3 | 674 | 2,6 | 33,8 |
Australien / Ozeanien | 265 | 1,2 | 293 | 1,1 | 10,5 |
Ausfuhr insgesamt | 22.032 | 100,0 | 25.645 | 100,0 | 16,4 |
EU-Länder | 10.139 | 60,0 | 12.023 | 60,0 | 18,6 |
Eurozone | 7.711 | 45,6 | 9.224 | 46,0 | 19,6 |
Nicht Eurozone | 2.429 | 14,4 | 2.798 | 14,0 | 15,2 |
Übriges Europa | 1.659 | 9,8 | 1.821 | 9,1 | 9,7 |
Asien | 3.301 | 19,5 | 3.874 | 19,3 | 17,3 |
Amerika | 1.455 | 8,6 | 1.700 | 8,5 | 16,8 |
Afrika | 294 | 1,7 | 562 | 2,8 | 90,8 |
Australien / Ozeanien | 34 | 0,2 | 47 | 0,2 | 39,4 |
Einfuhr insgesamt | 16.894 | 100,0 | 20.045 | 100,0 | 18,7 |
1 vorläufig. |